Suzuki Jimny Testbericht

(19.03.2012) Der Suzuki Jimny ist einer der ältesten Offroader, die es noch als Neuwagen zu kaufen gibt. Wie er sich in der heutigen Zeit schlägt, verraten wir in unserem Test.

Viele Leser werden den Suzuki Jimny möglicher Weise noch von einem früheren Griechenlandurlaub in Erinnerung haben und dort ein Jimny-Cabrio in mehr oder weniger gutem und sicherem Zustand über die Bergstraßen der wunderbaren Inseln, oder auf dem Festland, als Mietfahrzeug benützt haben. Wir haben, der Jahreszeit entsprechend, den Suzuki Jimny 1,3 VX in der Limousinenversion für sie getestet und möchten Ihnen hier über unsere Eindrücke und Fahrerlebnisse berichten.

Die Basis des echten Offroaders bildet ein robuster Leiterrahmen welcher gemeinsam mit der hinteren Starrachse die Offroad-Belastungen und die Traktion des Fahrzeuges sicherstellt. Schraubenfedern und entsprechende Stoßdämpfer erhöhen den Federweg und vermitteln den Fahrzeuginsassen in jeder Fahrsituation, dass sie keineswegs in einer gut gefederten Straßenlimousine sondern in einem echten Offroader sitzen.

Der Fahrkomfort wird leider auch im normalen Straßenbetrieb durch die hohe und eher kantige Karosserieform - Gegenwind- und Seitenwindanfälligkeit - sowie durch den kurzen Radstand beeinträchtigt.

Wenn man sich mit dem Jimny aber weg von den Straßen auf unbefestigte Wege oder völlig in den Offroadbereich begibt, haben all diese Umstände jedoch so gut wie keinen negativen Einfluss auf das Fahrverhalten. Naturgemäß werden im Offroadbetrieb andere, bedeutend geringere Fahrgeschwindigkeiten gewählt und kommen hier die gravierenden Vorzüge des Suzuki Jimny so richtig zur Geltung. Hier ist der kurze Radstand der Überwindung kleinerer Hindernisse entgegenkommend und der große vordere (35-37 Grad) und hintere (46 Grad) Böschungswinkel sowie der Rampenwinkel von 31 Grad begeistern.

Im Straßenbetrieb wird man sicherlich grundsätzlich mit dem 2WD Antrieb - über die Hinterachse - auskommen. Auf nassen Straßen oder im Winter kann der Lenker jedoch sehr einfach und nur mittels Knopfdruck das 4x4 Drive Select System aktivieren und somit den Antrieb auf beide Fahrzeugachsen verteilen. Reicht der  4WD Modus im Offroadbetrieb oder bei absolut schlechten Straßenverhältnissen (Schneelage) nicht mehr aus, so kann der Lenker ebenso durch Tastendruck eine Getriebeuntersetzung - 4WD-L - aktivieren und damit auch besonders schlechte Fahrbahnverhältnisse befahrbar machen.

Das Umschalten von 2WD auf 4WD Antrieb kann natürlich während der Fahrt erfolgen und ist bei Geradeausfahrt bis zu einer Geschwindigkeit von 100 km/h möglich. Für den Schaltvorgang von 4WD in den Untersetzungsmodus 4WD-L sollte das Fahrzeug jedoch nicht in Bewegung sein.

Das Außen-Design des Jimny hat sich im Laufe der Jahre nur in bestimmten Detailbereichen verändert oder es wurde der neuesten Techniken angepasst. Seinen "martialischen Touch" hat er aber auch in der derzeitigen Karosseriegestaltung beibehalten.

Unser Testfahrzeug, der Jimny in DeLuxe-Ausstattung, ist inkl. Steuern auf 17.290 Euro gekommen.

Die Innenausstattung der 4-sitzigen Limousine ist gediegen und bietet in der Ausführung DeLuxe Klimaanlage, Ledersitze mit Sitzheizung vorne, Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber (vorne), beheizte und elektrisch verstellbare Rückspiegel sowie ein CD-Radio.

Der Zugang zu den beiden hinteren Sitzen wird durch eine Zugangsautomatik beim Beifahrersitz erleichtert. Beide Sitzlehnen der hinteren Sitze sind getrennt umlegbar und die Kopfstützen leicht entfernbar. Das Platzangebot kann jedoch nicht gerade als üppig bezeichnet werden. Vor allem groß gewachsene Fahrer haben ihre Probleme im Jimny, da das Lenkrad gar nicht verstellt werden kann und die vorderen Sitze nur einen sehr geringen Verstellbereich bieten.

Der Kofferraum des Jimny ist natürlich ebenfalls nicht sehr groß und fasst lediglich 113 Liter. Mit umgelegten Sitzlehnen erweitert sich das Fassungsvermögen auf 324 Liter und - so gibt dies der Hersteller an - kann, wie auch immer, bis auf 816 Liter erweitert werden.

Die Sicherheitseinrichtungen, wie Servolenkung, Airbag für Fahrer/Beifahrer, Seitenaufprallschutz, ABS und Bremsassistent, elektronische Wegfahrsperre und 4x4 Drive Select, sind in allen drei Ausstattungsvarianten Serie.

Der Suzuki Jimny wird von einem 1,3 Liter Benzinmotor mit 4-Ventiltechnik angetrieben, welcher auf variabler Ventilsteuerung basiert. Der Motor bringt eine Leistung von 62,5 KW / 85 PS bei 6.000 U/min. und erreicht sein maximales Drehmoment von 110 Nm bei  4.100 U/min. Die Gemischaufbereitung arbeitet mit elektronischer Einspritzung.

Mit dieser Motorleistung erreicht der Jimny eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h und beschleunigt in 14,1 Sek. auf 100 km/h. Der Motor entspricht der Euro 5 Norm und verbraucht im Normalbetrieb kombiniert 7,1 Liter. Daraus ergibt sich eine CO2-Emission von 162 g/km.

Grundsätzlich wird der Jimny durch ein manuelles 5-Gang-Getriebe mit Untersetzung angetrieben, jedoch kann optional auch ein 4-Gang-Automatik-Getriebe geordert werden. Die Bremsen, vorne Scheiben und hinten Trommelbremsen, arbeiten bei Betätigung gut und reichen für die vorhandenen Fahrleistungen jederzeit aus.

Die Gesamtlänge des Fahrzeuges beträgt 3,66 m bei einem Radstand von 2,25 m. Die Fahrzeugbreite liegt bei 1,60 m und der Jimny hat ein Eigengewicht von 1.060 kg. Für den Anhängerbetrieb bedeutet dies, dass ein gebremster Anhänger bis max. 1.300 kg gezogen werden darf.

Die servounterstützte Kugelumlauflenkung spricht sehr exakt an und lässt jederzeit das Fahrzeug genau in die gewünschte Richtung fahren. Der Wendekreis von 9,80 Meter macht den Jimny außerdem besonders wendig.

Suzuki bietet eine 36-monatige Herstellungs- und Materialfehlergarantie sowie eine 6-jährige Durchrostungsgarantie.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Suzuki Jimny sicherlich für begeisterte Offroader ein idealer und kostengünstiger Begleiter ist. Seine Qualitäten als Reisefahrzeug für längere Urlaubsfahrten oder Autobahnstrecken halten sich jedoch in Grenzen.

Was uns gefällt: 

Die Geländegängigkeit, der spritzige Motor

Was uns nicht gefällt:

Die Sicherheitsausstattung, das Platzangebot

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 4
Ausstattung Komfort: 3
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 3
Verarbeitung: 1-
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 3-
Platzangebot Rückbank: 3-
Kofferraum: 4


TIPP: Mehr Suzuki News und Testberichte sowie Suzuki Händler in Österreich finden Sie hier.

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