Testbericht: Suzuki Swift 1,2 Hybrid Allgrip
Wer an Kleinwagen denkt, denkt selten an Allradantrieb. Dafür sind SUVs da, meinen viele. Suzuki sieht das anders und schickt mit dem Swift Allgrip einen Kleinwagen ins Rennen.
Der Swift hat sich in den letzten 40 Jahren zur festen Größe im Kleinwagensegment entwickelt. Sein Erfolg? Fokus auf das Wesentliche. Während andere Modelle über die Jahre größer, schwerer und komplexer wurden, blieb der Swift seiner Grundidee treu: leicht, kompakt und erschwinglich.
Seit seinem Start 1983 verkörpert er zuverlässige Kleinwagenmobilität, ohne sich anzubiedern oder in ein übertrieben sportliches Kostüm zu zwängen.
Die aktuelle Generation wirkt dabei erwachsener und kantiger als ihre Vorgänger. Das Design ist modern, aber nicht überladen. Mit klaren Linien, einem breiten Kühlergrill und den serienmäßigen LED-Scheinwerfern in der Flash-Ausstattung sieht der Swift frisch und jugendlich aus, ohne seine Identität zu verlieren.
Die kurzen Überhänge vorne und hinten sowie die leicht erhöhte Dachlinie sorgen nicht nur für gute Proportionen, sondern auch für einen klaren Überblick auf die Straße.

Das Testmodell des Swift Allgrip Flash kostet 24.340 Euro und bietet dafür neben dem Allradantrieb eine umfangreiche Ausstattung, die in der Kleinwagenklasse kaum zu finden ist.
Mit seinen 3,86 Metern Länge bleibt der Swift perfekt für die Stadt. Parklücken sind kein Problem, enge Gassen meistert er spielerisch. Dazu kommt ein überraschend kleiner Wendekreis, der ihm eine besondere Wendigkeit verleiht – ein echter Vorteil im urbanen Umfeld. Hier spürt man, dass der Swift das Konzept Kleinwagen ernst nimmt, ohne übertrieben „mini“ zu wirken.
Im Innenraum des Swift findet man klare Strukturen und eine durchdachte Anordnung der Bedienelemente. In der Flash-Ausstattung gibt es alles, was man braucht: Klimaautomatik, Sitzheizung, LED-Scheinwerfer und eine Rückfahrkamera. Das macht den Alltag angenehm, auch wenn Luxusfeatures wie elektrisch verstellbare Sitze oder Ambiente-Beleuchtung fehlen.

Neuer Look im Innenraum des Suzuki Swift
Einen kleinen Rückschlag gibt es beim Infotainmentsystem. Der 9-Zoll-Touchscreen wirkt nicht mehr zeitgemäß. Er reagiert träge, die Menüführung ist unnötig kompliziert und die Grafik schlicht.
Moderne Schnittstellen wie kabelloses Apple CarPlay und AndroidAuto sind mit an Bord. Bluetooth-Verbindungen funktionieren zuverlässig, und für Musik und Telefonie reicht das System aus.
In Sachen Materialwahl zeigt sich der Swift ebenso pragmatisch. Hartplastik dominiert das Cockpit, was optisch keine Glanzpunkte setzt, dafür aber solide verarbeitet ist. Nichts klappert, nichts wirkt billig zusammengeschustert. Hier zeigt Suzuki einmal mehr, dass der Swift weniger auf Show als auf Langlebigkeit ausgelegt ist.

Ein echtes Komfortdefizit ist die fehlende Mittelarmlehne, die besonders auf längeren Fahrten fehlt. Ein kleines Detail, das Suzuki mit wenig Aufwand hätte integrieren können. Gleiches gilt für die umständliche Deaktivierung des Geschwindigkeitswarners, die unnötig ablenkt und während der Fahrt zur Geduldsprobe wird.
Das Highlight unseres Testmodells ist zweifellos der Allgrip-Allradantrieb. Suzuki hat viel Erfahrung mit Allradsystemen, und das merkt man dem Swift an. Das System arbeitet vollautomatisch und schaltet die Hinterachse nur zu, wenn Traktionsverlust droht. Auf Schnee, nassen Straßen oder Schotter sorgt das für deutlich mehr Sicherheit und Stabilität.
Im Test zeigte sich: Das System arbeitet unauffällig, greift aber genau dann ein, wenn es nötig ist. Der Swift bleibt selbst bei schwierigen Straßenverhältnissen gut kontrollierbar und vermittelt dem Fahrer Vertrauen. Das macht den Kleinwagen besonders in Regionen mit langen Wintern oder unebenen Straßen interessant.

Allradantrieb ist ein Highlight im Segment
Trotz des Allradantriebs bleibt der Swift sparsam. Im Test kamen wir auf einen Verbrauch von 5,5 Litern auf 100 Kilometern. Hier zeigt sich, dass das niedrige Leergewicht von etwa 1000 Kilogramm in Kombination mit der Mild-Hybrid-Technologie tatsächlich etwas bringt.
Der kleine Elektromotor unterstützt beim Anfahren und spart damit etwas Kraftstoff, während das Start-Stopp-System sanfter arbeitet als in vielen anderen Kleinwagen.
Der 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 83 PS reicht für den Alltag völlig aus. In der Stadt und auf kurvigen Landstraßen fühlt sich der Swift agil und leicht an. Das geringe Gewicht trägt maßgeblich dazu bei, dass der Kleinwagen trotz moderater Leistung flott unterwegs ist.

Das 5-Gang-Schaltgetriebe lässt sich präzise bedienen, ist aber etwas lang übersetzt. Das wirkt sich positiv auf den Verbrauch aus, sorgt jedoch dafür, dass der Swift auf der Autobahn ein wenig zäh wirkt.
Die Lenkung hingegen ist angenehm direkt, das Fahrwerk straff, ohne unkomfortabel zu sein. Schlaglöcher und Unebenheiten nimmt der Swift gelassen hin, ohne den Insassen den Spaß zu verderben.
Trotz seiner kompakten Abmessungen bietet der Swift erstaunlich viel Platz. Die Sitze sind bequem, vorne finden auch größere Fahrer ausreichend Raum. Im Fond wird es naturgemäß enger – für kurze Fahrten reicht es, auf längeren Strecken wird es für Erwachsene etwas ungemütlich.

Praktischer Kleinwagen
Der Kofferraum fasst 265 Liter, was für den Einkauf oder einen Wochenendausflug ausreicht. Wer mehr Platz braucht, kann die Rücksitze umklappen und den Stauraum auf bis zu 579 Liter erweitern. Damit ist der Swift zwar kein Raumwunder, aber für einen Kleinwagen absolut ausreichend.
Der Suzuki bleibt seiner Linie treu: Ein pragmatischer Kleinwagen, der mit einem ungewöhnlichen Extra – dem Allradantrieb – punktet. Natürlich gibt es Schwächen. Das veraltete Infotainment, die fehlende Mittelarmlehne und die zähe Autobahnbeschleunigung sind nicht zu übersehen. Doch wer den Swift im urbanen Alltag oder auf winterlichen Straßen bewegt, bekommt ein zuverlässiges, sicheres und überraschend sparsames Auto.
Am Ende bleibt der Swift ein Auto für Fahrer, die Ehrlichkeit und Funktionalität schätzen. Ein Kleinwagen, der nicht mit Technikspielereien protzt, sondern einfach tut, was er soll – und das mit Bodenhaftung, im wahrsten Sinne des Wortes.
Was uns gefällt:
Preis, Allrad
Was uns nicht gefällt:
Keine Armlehne, viel Kunststoff im Innenraum, Infotainmentsystem, umständliche Deaktivierung des Geschwindigkeitswarners
Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 2
Ausstattung Komfort: 2
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 2-3
Fahrverhalten: 2
Verarbeitung: 2-3
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 2
Platzangebot Rückbank: 2-
Kofferraum: 2-
Ablagen: 2
Übersichtlichkeit: 2
Tipp : Mehr Suzuki News und Tests sowie die Suzuki Händler in Österreich finden Sie hier.
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