Testbericht: Toyota Auris 1,2 Turbo Active

(25.12.2015) Der kompakte Auris stellt das Bindeglied zwischen dem Yaris und dem Avensis dar. In unserem Test haben wir uns den 1,2 Liter Turbo für Sie näher angesehen.

Der japanische Konzern Toyota zählt trotz einer derzeitigen kleinen Verkaufsschwäche unbestritten zu den Marktführern der Autobranche. Um in diesem Wettbewerb die Nase vorn zu haben, heißt es, einerseits immer am Puls der Entwicklung zu sein (siehe Toyotas-Hybridlösungen) oder eben ein breites Publikum anzusprechen. Dies gelingt dem Konzern in beiden Fällen beim Auris, da er auf Wunsch auch in einer Hybridversion zu haben ist.

Die Optik des kompakten Toyotas wirkt ansprechend, zeigt sich jedoch nicht als extravagante Einzellösung. Mit anderen Worten, durch seine fließenden Linien und sein harmonisches Äußeres weiß er einem breiten Publikum zu gefallen ohne besonders aufzufallen. Trotzdem besitzt er durch seine Leuchtsignatur vorne mit dem in den Kühlergrill eingebetteten Markenemblem Wiedererkennungswert.

Wie bereits eingangs erwähnt haben wir für unseren Test den 1,2 Liter Turbo-Auris ausgewählt - diesen jedoch nicht mit der Topausstattung, sondern mit der für ihn kleinsten verfügbaren Ausstattung Active kombiniert. Hier beginnt der Preis bei 21.290 Euro. Zu den Highlights der Serienausstattung gehören allen voran die zahlreichen Assistenzsysteme: Neben der Fahrzeugstabilitätskontrolle, ABS und der elektrischen Bremskraftverteilung verfügt der kleine Toyota auch über eine Berganfahrhilfe und Traktionskontrolle.

Ein volles Paket an Airbags packt den Fahrer im schlimmsten aller Fälle von Kopf bis Fuß wie in Watte. Das Multimedia-Audiosystem Toyota Touch2 besitzt bereits einen 7-Zoll Touchscreen mit hervorragender Ablesbarkeit und einer integrierten Rückfahrkamera. In unserem Testfahrzeug wurde dieses zusätzlich um 620 Euro mit einem Navigationssystem erweitert. Noch ein Wort zur Rückfahrkamera: Diese liefert wirklich gut aufgelöste Bilder ins Fahrzeuginnere, wurde aber bei der Active-Ausstattung nicht mit akustischen Sensoren gekoppelt. Somit hat Fahren "auf Sicht" wieder eine enorme Bedeutung.

Freunde der Akustik sollten das optionale City Paket in Erwägung ziehen. Dieses würde neben dem Navi einen SIPA-Einparkassistent mit Sensoren inkludieren. Doch während unserer Testfahrt ging es auch ohne. Immerhin ist der 4,33 m lange und 1,76 m breite Auris kompakt genug, selbst ohne technisches Hilfswerk in die Parklücken manövriert zu werden.

Als weitere Option wurde das Testfahrzeug mit dem Look-Paket bestückt. Dieses schlägt immerhin mit knapp 2.000 Euro zu Buche. Dafür gibt es dann abgedunkelte Scheiben gegen neugierige Blicke und ein riesiges Panoramaglasdach mit elektrischem Rollo. Bi-LED-Scheinwerfer mit automatischer Leuchtweitenregulierung sind hier ebenfalls inkludiert. Diese leuchten bei Nacht die Straße wirklich flächendeckend aus. Dadurch hat man beinahe ein Fahrgefühl wie am Tag. Eine ideale Option, wenn man nicht gern in der Finsternis fährt.

Was aber bei dieser Ausstattung fehlt - jedoch eigentlich schon zum guten Ton gehören würde - ist eine Scheinwerferautomatik. Obwohl das LED-Tagfahrlicht stets leuchtet, muss man doch bei der Einfahrt in Tunnel und dergleichen selbst an das Einschalten des Abblendlichtes denken. Dafür piepst der Auris beharrlich, wenn man dieses beim Abstellen des Fahrzeuges vergessen hat. Inklusive aller Optionen, zu denen auch ein Tempomat mit Begrenzer gehört, erreicht der Auris einen Kaufpreis von 25.392 Euro.

So wie das Exterieur die Meinung der breiten Masse widerspiegelt, so scheidet das Interieur ein wenig die Geister. Die einen meinen, dass die Konsolenlandschaft durch das Facelift optisch verbessert wurde, jedoch immer noch eine Spur altbacken wirkt. Die anderen sehen hier die Fokussierung auf das Wesentliche. Dominant sticht das 7-Zoll-Display ins Auge, dessen Bedienelemente man ebenfalls mit unter Glas gelegt hat. Hier merkt man etwas einen modernen Touch.

Darunter befinden sich die wesentlichen Elemente der Klimaautomatik. Der Rest geht ohnehin über das Display zu steuern. Gut platzierte Chromakzente sowie Klavierlack durchbrechen den schwarzen Kunststoff. Die Bedienelemente bei den Türgriffen und rund um die Handbremse blieben jedoch schlicht und damit pflegeleicht. An dieser Stelle sollte man aber immer auch im Hinterkopf haben - dies ist nicht die Topausstattung!

Angenehm sitzt es sich im Auris auf allen Plätzen. Die Seitenwangen der Fahrersitze wurden weit nach vorne gezogen. Dadurch bieten sie einen guten Seitenhalt. Im Fond findet sich Platz für zwei Erwachsene, drei, wenn sie schlank sind. Das große Glasdach vermittelt zusätzlich ein großzügiges Raumgefühl.

Die Laderaumkapazität des Kompaktjapaners entspricht dem seiner Klasse. 360 Liter liegen hier im Mittelmaß. Durchaus ausreichend für einen Kurzurlaub mit kleineren Koffern oder einen durchschnittlichen Familieneinkauf. Ist jedoch die große Party geplant, kommen Kind und Kegel oder frönt man einer raumgreifenderen Freizeitbeschäftigung, kann man unkompliziert die Rückbank geteilt umklappen. So erreicht man eine Laderaumlänge von bis zu etwa 1,40 m.

Dank des Turbos liefern 1.197 Kubik Hubraum eine Leistung von 116 PS. In Anbetracht der Fahrzeuggröße und den wahrscheinlichsten Verwendungszwecken als Alltagsbegleiter eine durchaus gelungene Mischung. Dabei zeigt sich der Toyota besonders beim Anfahren beziehungsweise bei Geschwindigkeiten bis zu etwa 100 km/h recht agil. Legt man es darauf an, sprintet er in rund 10 Sekunden auf 100 km/h. Wenn man dann auch schaltfreudig ist, bleibt die Fahrfreude erhalten.

185 Nm Drehmoment hat man im Bereich zwischen 1.500 und 4.000 Umdrehungen zur Verfügung. Zu untertourig hilft dem Auris auch die Turbo-Aufladung nicht mehr weiter. Aber man hat ja sechs Gänge zur Hand, die dann eben zum Einsatz kommen sollten. Überland lässt er sich ebenfalls angenehm pilotieren. In unserem Fall nicht ausgetestet, soll das Kraftende des Japaners bei 200 km/h liegen. Positiv fällt auf, dass Fahr- und Windgeräusche nur spärlich in den Innenraum vordringen.

In Sachen Verbrauch pendeln wir uns in der Testzeit auf etwas mehr als sechs Liter ein, womit wir für einen Benziner recht zufrieden sind. Eine für den Hersteller typisch leichtgängige Lenkung macht das Fahren in der Stadt sehr angenehm. Das komfortabel ausgelegte Fahrwerk passt stimmig ins Gesamtbild des Kompakten.

Generell kann gesagt werden, dass der Auris gutmütig im Handling ist. Fahrdynamisch bringt ihn nichts leicht aus der Ruhe, was dem Fahrer wiederum ein großes Sicherheitsgefühl vermittelt. Wer also ein zuverlässiges allroundtaugliches Fahrzeug sucht, das spritzig den Alltag meistert und weniger Wert auf optischen Schnickschnack legt, findet in diesem Toyota einen treuen Weggefährten.

Was uns gefällt:

Motor-Getriebe-Fahrwerksbalance, Sicherheitsassistenzsysteme, 7-Zoll-Display als Blickfang

Was uns nicht gefällt:

Kein Lichtsensor in dieser Ausstattung, Armaturenbrett mit Ecken und Kanten und die unliebsame Schalterlösung in den Fahrertüren

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1-
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1-
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 2-
Kofferraum: 2-
Ablagen: 2-
Übersichtlichkeit: 2

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