Testbericht: Toyota GR 86

(29.12.2022) Der Toyota GT 86 ist zurück, jedoch unter dem Namen GR 86. Mit der neuen Optik liefert der Sportler auch jede Menge Fahrspaß mit – und das zu einem vernünftigen Preis.

In der Geschichte von Toyota haben Sportcoupés schon seit den 70er-Jahren eine große Bedeutung. Schon damals wurde mit der Celica ein erschwingliches und beliebtes Auto für den breiten Markt angeboten.

2012 wurde dann der GT 86 ins Leben gerufen, welcher die bisherigen Celica-Modelle in allen Belangen überboten hat. Gebaut wurde das Coupé bis 2020, wobei es im Laufe der Jahre einige merkbare Änderungen durchlebte.

Wir schreiben das Jahr 2021. Die große Überraschung für Autobegeisterte: Die Vorstellung des GR 86. Nun dürfen wir das Sportcoupé in unserem Test begrüßen.

Wer auf der Suche nach einem sportlichen, eleganten, aber doch auffälligen Fortbewegungsmittel ist, trifft mit dem GR 86 die richtige Entscheidung. Unser Testauto wurde mit der schönen Premium-Lackierung in Ignition-Red-Metallic überzogen.

Eine Farbe, die nach Sportlichkeit und Fahrspaß gerade zu schreit. Von außen wirkt der kleine Flitzer dezent gehalten aber auch athletisch. Durch ein paar Eingriffe in die Aerodynamik, wie ein Air-Splitter vorne und die Entlüftung der Radkästen auf beiden Seiten, wirkt der GR viel kräftiger.

Unter der Motorhaube versteckt sich eines der Geheimnisse, warum der GR 86 so ein Spaßmonster ist. Dort wurde nämlich ein Vier-Zylinder-Boxermotor verbaut. Auf Wunsch bietet er bis zu 234 PS (172 kW) und 250 Nm. Durch den Heckantrieb, das 6-Gang-Schaltgetriebe, einen tiefen Schwerpunkt und den 2,4-Liter-Saugmotor sorgt das Sportcoupé nicht nur auf dem Papier für sehr viel Fahrspaß.

Wird erst der Track-Modus aktiviert, lässt sich das wendige Auto wie ein Go-Kart fahren. Um dem Motor seine Pferdchen zu entlocken, ist Drehzahl gefragt. Viel Drehzahl. Bei 7.500 Umdrehungen ist jedoch Schluss.

Sehr gute Ausstattung

Nicht nur der Fahrer oder die Fahrerin dürfen sich bei dem Sportauto freuen, auch die Geldbörse hat allen Grund entspannt zu bleiben. Der Basispreis beläuft sich auf 41.790,- Euro. Für den Preis ist auch schon reichlich Serienaustattung dabei. 18“-Leichtmetallfelgen, eine Auspuffanlage mit Doppelendrohren, Sitzheizung vorne, adaptive LED-Scheinwerfer, Zugangs- und Startsystem, Rückfahrkamera, 8“ Multimediasystem mit Apple CarPlay & Android Auto, Tempomat und viele weitere Features. Alles im Preis schon inbegriffen. Da wir noch die spezielle Außenlackierung an Bord haben, wandert der Listenpreis für unser Testfahrzeug auf 42.630,- Euro.

Im Innenraum hat sich, gegenüber dem Vorgänger, auch einiges geändert. Toyota hat hier wieder mal eine Schippe draufgelegt. Nimmt man erst Platz auf dem Fahrersitz, fällt einem direkt das neue Sportlenkrad auf. Auf dem Lenkrad wurden erstmals Multimedia-Knöpfe integriert. Rechts hinter dem Lenkrad befindet sich das Bedienelement für den Tempomat.

Alles in einem sehr schlichten und einfachen Stil gehalten. Möchte man den Motor zum Leben erwecken, muss man nur den chromumrandeten Startknopf drücken, und dann springt das Biest auch sofort an.

Der Tacho wurde in das digitale Zeitalter befördert und weist einige besondere Funktionen auf. Durch Knopfdruck kann man sich zum Beispiel die G-Kräfte oder die verschiedenen Temperaturen anzeigen lassen. Schön mittig im Armaturenbrett positioniert findet man das 8“ große Multimediasystem.

Was uns hier fehlt, ist ein Navigationssystem. Möchte man eine Route starten, muss dies über ein angebundenes Smartphone erfolgen. Das System ist sehr schlicht und einfach zu bedienen. Darunter versteckt, findet man die Klimasteuerung. Mittels Drehregler können die angezeigte Temperatur, Lüftungsstärke und der Belüftungsmodus ausgewählt werden.

Tolle Sitze

In der Mittelkonsole befindet sich ein neu konzipierter Schaltknauf, welcher sich wirklich gut greift und das Schaltgefühl ausgezeichnet weitergibt. Auf ein Staufach wurde auch nicht vergessen, jedoch befindet sich das für unseren Geschmack etwas zu weit hinten. Vor diesem Ablagefach befinden sich Kippschalter, mit welcher die zweistufige Sitzheizung betätigt werden kann.

Bei den Sitzen wurde auch hervorragende Arbeit geleistet. Der Leder-Alcantara-Sitz bietet sehr guten Halt und auch genügend Komfort für längere Strecken. Die Rücksitze hingegen eignen sich für Normalsterbliche leider gar nicht. Der GR 86 ist zwar für vier Personen zugelassen, jedoch können hinten höchsten zwei Kleinkinder für eine kürzere Strecke Platz nehmen.

Im Kofferraum wurde leider auch einiges eingespart. Und zwar beim Kofferraumvolumen. Dieses fasst leider, der Bauform geschuldet, nur 276 Liter. Durch die enge Luke passen nur zwei kleine Trolleys hinein. Wichtig zu erwähnen ist, dass bei so einem Fahrzeug allerdings auch der Fahrspaß im Vordergrund steht.

Und in dem Punkt ist der GR 86 auch unschlagbar. Über das gesamte Drehzahlband bietet das Sportcoupé immens viel Kraft und beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 6,3 Sekunden. Bei 226 km/h ist jedoch Schluss. Besonders gut gefällt uns der Motorsound. Sobald man die 4000 Umdrehungen pro Minute überschreitet, ist der Boxermotor nicht mehr zu überhören.

Bei all dem Fahrspaß hat uns auch der Verbrauch von den Socken gehauen. Bei sportlicher Fahrweise wies der GR 86 einen durchschnittlichen Verbrauch von 9,7 Litern auf 100 km auf. Ist man eher auf der entspannteren Seite unterwegs, ist ein Durchschnittsverbrauch von 8,5 Litern (laut Datenblatt) aber definitiv möglich.

Auf trockenen Straßen fühlt sich der Toyota GR 86 am wohlsten. Sobald man aber in den Track-Modus wechselt oder das ESP ausschaltet, wird man schon fast automatisch in einen Drift eingeleitet. Der GR gibt einem aber nie das Gefühl, die Kontrolle über das Fahrzeug verloren zu haben.

Sportliche Abstimmung

Durch kleine Gegenmaßnahmen vom Fahrer kann das Auto wieder gemütlich auf Kurs gebracht werden. Ist die Fahrbahn jedoch nass, ist echt große Vorsicht geboten. Die geballte Power im Heckbereich kommt in der Nässe richtig zur Geltung. Also nichts für Fahranfänger.

Das Sportcoupé ist ein perfekter Wegbegleiter, auch für längere Strecken. Das Fahrwerk ist jetzt nicht unbedingt auf Komfort abgestimmt, aber doch akzeptabel für Reisen bis zu 300 Kilometer in einem Stück.

Abschließend ist zu sagen, dass Toyota mit dem GR 86 wieder mal gezeigt hat, was sie können. Nämlich ein sehr gutes Gesamtkonzept von einem Coupé, welches zu 100% durchdacht ist. Er bietet eine sehr sportliche und attraktive Optik, einen leistungsstarken Motor und jede Menge Fahrspaß für überschaubares Geld. Wir hoffen, dass uns solche Autos erhalten bleiben.

Was uns gefällt:

Das Außendesign, die Sportlichkeit, der Fahrspaß, die Straßenlage, der Preis

Was uns nicht gefällt:

Kein Navigationsgerät, der Platz im Heckbereich

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 2
Ausstattung Komfort: 1-
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 5
Kofferraum: 3
Ablagen: 2
Übersichtlichkeit: 2

Tipp: Mehr Toyota News und Tests sowie die Toyota Händler in Österreich finden Sie hier.

Weitere Infos zu Toyota unter www.toyota.at

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