Toyota Prius+ Premium Testbericht

(11.12.2012) Der Prius+ erweitert die Hybrid-Modellreihe von Toyota um einen praktischen Familienvan mit bis zu sieben Sitzen. Wir haben den innovativen Van getestet.

In Nordamerika ist der Toyota Prius ein sehr beliebtes Fahrzeug, aber auch in Europa wird die Fangemeinde immer größer. Damit auch Familien mit erhöhtem Platzbedarf in den Genuss eines Hybridfahrzeugs kommen, hat Toyota mit dem Prius+ nun auch einen kompakten Hybrid-Van im Sortiment.

Technisch sind die beiden Prius-Brüder identisch ausgelegt, und auch optisch kann die Verwandtschaft nicht verleugnet werden. Dabei hat der Prius+ vor allem ab der B-Säule ein sehr eigenständiges Auftreten und bietet viel Platz.

Für unseren Test haben wir die mittlere Ausstattunglinie "Comfort" gewählt, die um 38.540 Euro schon jede Menge Luxus zu bieten hat.

Serienmäßig verfügt der sparsame Van schon über ESP, ABS, 7 Airbags, eine Berganfahrhilfe, eine Klimaautomatik, Regensensor, LED-Tagfahrlicht, eine automatische Einparkhilfe, einen adaptiven Tempomat, eine Sitzheizung vorne, 17"-Leichtmetallfelgen, ein Panoramadach, das Touch & Go Professional Navigationssystem, ein JBL Soundsystem mit 8 Lautsprechern, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel, eine Rückfahrkamera, abgedunkelte Seitenscheiben ab der B-Säule, eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung und ein Head-up-Display. Als Option verfügte unser Testfahrzeug noch über eine Metallic-Lackierung, die den Preis auf 39.213,20 Euro steigert.

Im Vergleich zum Prius hat der Prius+ auch einen gänzlich anders gestalteten Innenraum, der vor allem durch seine große Mittelkonsole auffällt, die sehr bequem ist und einige Ablagen beherbergt. Die Gestaltung der Mittelkonsole wirkt sehr futuristisch, die wichtigsten Funktionen sind aber gut platziert und einfach zu bedienen. Lediglich die Sitzheizung und der Knopf für die automatische Einparkhilfe sind etwas versteckt untergebracht. Vor allem die Sitzheizung ist während der Fahrt kaum zu bedienen.

Sonst präsentiert sich der Innenraum aber sehr übersichtlich, und auch der Tacho in der Mitte stört nicht, da ohnedies auch ein Head-up-Display vorhanden ist, welches die Geschwindigkeit genau im Blickfeld des Fahrers einblendet.

Das Platzangebot des 461,5 cm langen Van ist auch sehr gut, und die Sitze sind richtig bequem, lediglich der Verstellbereich des Lenkrads könnte besser sein, da sich dieses in Längsrichtung nicht sehr weit verschieben lässt. Selbst in der zweiten Reihe gibt es noch genug Bein- und Kopffreiheit. Lediglich die Passagiere in der 3. Reihe sind etwas beengt untergebracht und müssen zum Erklimmen ihres Sitzplatzes auch sehr gelenkig sein.

Selbst wenn alle Plätze belegt sind, bleiben noch 200 Liter Kofferraumvolumen übrig. Wer die beiden hinteren Sitzreihen umklappt, kommt sogar auf ein Volumen von 1.750 Liter, womit der Prius+ trotz seiner dynamischen Optik als Lademeister durchgeht. Viele Ablagen im Innenraum erfreuen zudem die Passagiere, das Panoramadach lässt den Innenraum sehr luftig erscheinen.

Trotz der erhöhten Ladekapazität muss auch der Van mit der gleichen Motorenkombination wie der normale Prius das Auslangen finden. Der 1,8 Liter 4-Zylinder-Motor verfügt über eine Leistung von 99 PS und ein maximales Drehmoment von 142 Nm, welches zwischen 2.800 und 4.400 U/Min bereit steht. Unterstützt wird der Benzinmotor von einem 60 KW (81 PS) starken Elektromotor, die Systemleistung beider Motoren zusammen ergibt dabei nur 136 PS (100 kW).

Dem Fahrer stehen drei Fahrmodi zur Verfügung: Neben der Eco-Variante, die standardmäßig verwendet wird, kann man noch im rein elektrischen Modus mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h und einer Reichweite von bis zu 3 Kilometer oder im Sport-Modus unterwegs sein.

Wer flott voran kommen möchte, sollte den Sport-Modus wählen, mit dem der Prius+ wirklich akzeptable Fahrleistungen realisieren kann. In 11,3 Sekunden erfolgt der Sprint von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 165 km/h und sollte auf unseren Straßen für jene ausreichend sein, die an ihrem Führerschein hängen.

Geschaltet wird über ein stufenloses CVT-Getriebe, welches im Stadtverkehr sehr angenehm ist, jedoch außerhalb der Stadt und bei schneller Beschleunigung recht nervig wird. Wer auf die Autobahn fährt und so rasch wie möglich auf 130 km/h kommen möchte, erlebt einen sehr dröhnenden Motorlauf, der wirklich unangenehm ist.

Ist der Prius+ dann einmal in Fahrt, senkt sich das Drehzahlniveau wieder recht schnell, und es sind selbst bei Autobahntempo nur noch leichte Wind- und Abrollgeräusche wahrnehmbar, bei Landstraßentempo fährt es sich dann überhaupt fast lautlos.

Wer in der Stadt unterwegs ist, wird auch kaum merken, wenn sich der Benzinmotor zum Elektromotor hinzu schaltet, auch dies erfolgt völlig ruck- und geräuschfrei. Durch die kurzen Strecken, die auch im Elektro-Modus möglich sind, kommt man überhaupt sehr leise und sparsam durch die Stadt. Der schnelle Besuch beim Bäcker ums Eck, kann dank Elektroantrieb dann auch ohne schlechtes Gewissen wegen der Umwelt zurückgelegt werden.

Überhaupt bleibt der Prius+ im Gesamtzyklus sehr sparsam. Die vom Werk genannten 4,4 Liter pro 100 Kilometer sind bei bedachter Fahrweise durchaus zu erreichen. Wir haben den Prius+ ganz normal bewegt und uns auch bei Bedarf die volle CVT-Beschleunigungs-Dröhnung gegeben und sind im Schnitt auf sparsame 5,4 Liter gekommen.

Für einen Familienvan ein sehr akzeptabler Wert, der sonst nur von Dieselfahrzeugen erreicht wird. Zum sparsamen Verbrauch gesellt sich auch ein sehr angenehmes und auf Komfort betontes Fahrverhalten.

Federung und Fahrwerk sind eher an den amerikanischen Geschmack angepasst, trotzdem liegt der Prius+ satt auf der Straße, was auch dem tiefen Schwerpunkt durch E-Motor und Batterien zu verdanken ist.

Der Toyota Prius+ ist auf jeden Fall ein sehr feines Auto, welches umweltbewussten Kunden mit erhöhtem Platzangebot auf den Leib geschnitten ist. Er bietet eine sehr gute Ausstattung mit vielen Highlights und auch sehr gute Platzverhältnisse. Die Leistungsentfaltung ist mit dem CVT-Getriebe zwar nicht optimal gelöst, bei den Fahrleistungen selbst gibt es aber nichts auszusetzen, und auch der Verbrauch geht in Ordnung.

Was uns gefällt:

Die gute Ausstattung, die Sparsamkeit, das Platzangebot, die vielen Ablagen

Was uns nicht gefällt:

Das nervige Dröhnen bei flotter Beschleunigung

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 2
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1-

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