Toyota Verso Testbericht

(05.12.2011) Der Toyota Verso ist als Familien-Van der Kompaktklasse ein beliebtes Toyota-Modell. Wir haben die Basisausstattung mit Dieselmotor getestet.

Mit dem Verso hat Toyota in der Kompaktklasse einen Van im Angebot, der mit viel Platz und guter Qualität die Kunden überzeugen soll. Der Verso richtet sich dabei vor allem an junge Familien, und mit dem Verso "Young" hat man auch ein interessantes Einstiegsmodell im Programm.

Wir haben die Basisausstattung in Kombination mit dem 2,0 Liter Dieselmotor mit 126 PS (93 kW) zum Test geladen. Um 25.038 Euro bekommt man den geräumigen Van inkl. ABS, ESP, sieben Airbags inkl. Fahrerknieairbag, elektrischen Fensterhebern vorne, einem CD-Radio mit vier Lautsprechern, manueller Klimaanlage, Zentralverriegelung, Servolenkung und elektrisch verstellbaren Sitzen.

Einziges Extra unseres Testautos war die Metallic-Lackierung um 577,80 Euro, womit der Verso auf einen Gesamtpreis von 25.615,80 Euro kommt. Um diesen Preis bekommt man eine gemütliche Ausstattung, welche die Grundbedürfnisse perfekt abdecken sollte. Auch die Gestaltung des Innenraums weist nicht unbedingt auf ein Sparmodell hin.

Vor allem die vielen Zierteile im Chrom-Look und die Radio/CD-Einheit, deren Abdeckung wie gebürstetes Aluminium aussieht, bringen Schwung in den sonst Grau in Grau gehaltenen Innenraum.

Die mittig oberhalb der Mittelkonsole positionierten Anzeigen für Geschwindigkeit, Drehzahlmesser und Bordcomputer sind am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, bringen aber optisch ein besseres Raumgefühl. Dass dabei die Anzeige für die Schaltempfehlung vom Lenkradkranz verdeckt wird, ist jedoch nicht sehr praktisch.

Beim Platzangebot kann der 444 cm lange Van dann wieder auf der ganzen Länge punkten. Sowohl vorne als auch in der zweiten Reihe gibt es selbst für groß gewachsene Passagiere genug Platz. Auf Wunsch gibt es den Verso sogar mit sieben Sitzplätzen, was zeigt, dass im fünf-sitzigen Verso genug Platz vorhanden ist.

Der Kofferraum verfügt über einen doppelten Boden, wo man unter der Abdeckung einige Utensilien, die man im Falle einer Panne braucht, unterbringen kann. Insgesamt stehen 484 Liter Stauraum zur Verfügung, die bei Bedarf durch Umklappen der Rücksitze noch erweitert werden können. Auch bei den Ablagen hat man nicht gespart, der Verso bietet im Innenraum viele praktische Ablagen und Getränkehalter, sowie zwei Handschuhfächer.

Die Sitze selbst sind sehr bequem, für Leute, die gerne härter sitzen, aber sicher eine Spur zu weich. Groß Gewachsene würden sich auch eine längere Schenkelauflage wünschen, doch auch weite Strecken sind ohne Probleme bequem zu absolvieren.

Besonders angenehm für die große Urlaubsreise ist der 2,0 Liter Common-Rail-Dieselmotor, der über eine Leistung von 126 PS (93 kW) verfügt. Der Motor ist überraschend spritzig und erreicht sein maximales Drehmoment von 310 Nm zwischen 1.800 und 2.400 U/Min. Zudem verrichtet der Diesel seine Arbeit ungewohnt leise und laufruhig.

Nach dem Start verrät einem nur der Drehzahlmesser, dass man in einem Diesel sitzt, und selbst bei voller Beschleunigung ist dem flotten Diesel kein einziges Nageln zu entlocken. Dabei bleibt der Verso selbst bei Autobahn-Tempo noch sehr leise und verwöhnt die Passagiere mit der Laufruhe eines Benzinmotors.

Die leichtgängige 6-Gang-Schaltung harmoniert hier sehr gut mit dem spritzigen Motor, ist zur weiteren Überraschung aber recht lang ausgelegt. Der 6. Gang ist wirklich nur bei Landstraßen- und Autobahn-Tempo gefragt, und selbst die Spreizung der unteren Gänge erlaubt ein sehr schaltfaules Fahren. Wer es darauf anlegt, erreicht in 11,3 Sekunden vom Stand aus die 100 km/h-Grenze, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 185 km/h.

Selbst Überholmanöver sind für den Verso mit dem schwächsten Diesel kein Problem, ein kurzer Tritt aufs Gas genügt, und schon steht die Kraft bereit. Dabei bleibt der Benziner trotz häufigem Abruf der Leistung recht sparsam. Die vom Werk angegebenen 5,3 Liter haben wir zwar nicht erzielt, mit rund 6,2 Liter kann man aber bei dem gebotenen Fahrspaß durchaus zufrieden sein.

Zum Familien-Van-Charakter passen auch Fahrwerk und Federung sehr gut, die ganz auf Komfort ausgelegt sind. Trotzdem bleibt der Verso auch in flotten Kurven sehr gutmütig zu beherrschen und bringt die Passagiere sicher ans Ziel. Wer den Verso aus dem Gleichgewicht bringen möchte, muss sich schon extrem bemühen, dass es gelingt.

Auch wenn der Toyota Verso sehr viel Platz bietet und mit einer Länge von 444 cm nicht gerade zu den kleinsten Autos zählt, fährt er sich sehr wendig und ist auch recht übersichtlich. Vom Fahrgefühl her würde man meinen, mit einem kompakteren Auto unterwegs zu sein, selbst beim Einparken kann man den Verso gut überblicken und dank einem guten Einschlag auch perfekt reversieren.

Der Toyota Verso bewegt sich in einem sehr umkämpften Segment, in dem er ein wenig ein Mauerblümchendasein fristet. Wie unser Test zeigt, kann der Verso aber mit vielen positiven Eigenschaften überzeugen und überrascht einen, wenn man mal mit ihm unterwegs ist.

Hinter dem etwas nüchternen Design verbirgt sich ein sehr gut verarbeiteter Familien-Van, der viel Platz bietet und schon in der Basisausstattung mit einigem Komfort dienen kann. Der äußerst spritzige Dieselmotor, der auch recht sparsam und vor allem sehr leise ist, sorgt zudem für mehr Fahrfreude, als man es dem Verso zutrauen würde.

Wer in diesem Segment ein Auto sucht, sollte also dem Toyota Verso durchaus eine Chance geben und ihn sich näher ansehen.

Was uns gefällt:

Die Laufruhe des Dieselmotors, das Platzangebot, das Preis/Leistungsverhältnis.

Was uns nicht gefällt:

Die Platzierung der Armaturen, die etwas kurze Schenkelauflage für groß Gewachsene.

Testzeugnis:

  • Ausstattung Sicherheit: 1-
  • Ausstattung Komfort: 2
  • Verbrauch: 1-
  • Fahrleistung: 1-
  • Fahrverhalten: 2
  • Verarbeitung: 1
  • Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
  • Platzangebot Rückbank: 1
  • Kofferraum: 1-
  • Ablagen: 1
  • Übersichtlichkeit: 1-


TIPP: Mehr Toyota News und Testberichte sowie Toyota Händler in Österreich finden Sie hier.

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