Testbericht: Der neue VW Arteon
Der neue Arteon ist oberhalb des Passat positioniert und soll Kunden aus dem Premium-Segment zu VW locken. Ob das gelingen kann, verraten wir im folgenden Test.
Mit dem Arteon bringt VW bereits die dritte Generation einer Limousine mit Coupé-Charakter auf den Markt und versucht, auch mit einer neuen Modellbezeichnung das Image aufzuwerten. Zuerst war es der Passat CC, die zweite Generation ist nur noch als VW CC vermarktet worden, und jetzt hat man mit der Modellbezeichnung Arteon überhaupt einen ganz neuen Namen verwendet, um die Verwandtschaft zum Passat besser zu kaschieren.
Auch optisch hebt sich der Arteon nun deutlicher vom Passat ab, zumindest was die Außenoptik betrifft. Vor allem die Frontpartie kann dabei mit einem ganz eigenen Charakter aufwarten und wirkt überaus dynamisch. Das Heck zeigt sich ebenfalls sehr dynamisch und bietet eine praktische Heckklappe, womit der Arteon trotz sportlicherem Design deutlich mehr Nutzwert bietet als die Passat Limousine. Auch preislich unterstreicht der Arteon seinen Premium-Anspruch sehr deutlich.

Für unseren Test haben wir im Prinzip das Basismodell, den 150 PS starken TDI in Comfortline-Ausstattung, gewählt, der schon mit 46.290 Euro zu Buche schlägt. Im Preis enthalten ist eine recht feine, wenngleich nicht überaus luxuriöse Basisausstattung inkl. Air Care Climatronic, Regensensor, Infotainmentsystem, Multifunktionsanzeige "Premium", Multifunktions-Lederlenkrad, beheizte Scheibenwaschdüsen und noch einige Basics mehr, die man ohnedies schon bei jedem Auto erwartet.
Für ein deutlich luxuriöseres Ambiente hat die Sonderausstattung gesorgt, wir hatten noch das Premium-Paket, das Sky-Paket, die Mobiltelefonschnittstelle "Premium", das Navigationssystem Discover Pro, die Lackierung "Deepblack Perleffekt" und abgedunkelte Seitenscheiben ab der B-Säule mit an Bord. Inklusive Steuerungsnummer, die man auch extra zu zahlen hat, ist unser Testfahrzeug auf einen Endpreis von 53.766 Euro gekommen.

So ausgestattet fühlt man sich auf jeden Fall sehr wohl im Arteon. Klavierlack und Dekor im Alu-Look erfreuen das Auge. Der Innenraum wirkt auf jeden Fall hochwertiger als im Passat, und der große Touchscreen in der Mittelkonsole erfreut mit einer gestochen scharfen Darstellung und einer einfachen Bedienung. Sehr gut zum luxuriösen Ambiente passt auch das virtuelle Cockpit, bei dem man auch die Navi-Karte groß einblenden kann. Als einziges Manko ist zu erwähnen, dass es VW auch bei der neuesten Generation seiner Fahrzeuge nicht geschafft hat, auch eine Info ob das Licht eingeschaltet ist oder nicht, im Tacho zu integrieren. Diese Info bekommt man nur, wenn man den Blick lange von der Straße entfernt und zum Lichtschalter links unterhalb des Lenkrads wendet. Eindeutig ein Sicherheitsmanko, das man vor allem bei einem virtuellen Cockpit schnell und einfach beseitigen könnte.
Keinen Grund zur Klage gibt es dafür beim Raumangebot. Trotz coupéartiger Linienführung haben alle Passagiere viel Platz. Vor allem die Beinfreiheit im Fond kann sich sehen lassen, diese ist auf Luxusklasse-Niveau angesiedelt. Auch das Kofferraumvolumen zeigt sich überaus großzügig dimensioniert, wenn sich die große Heckklappe nach oben schwingt, hat man zwischen 563 und 1.557 Liter Stauraum zur Verfügung.

Wer seinen Arteon zwar fein ausstatten, dabei aber effizient unterwegs sein möchte, macht mit dem 2,0 Liter TDI mit 150 PS (110 kW) keinen Fehler. Das bewährte Triebwerk liefert sein maximales Drehmoment von 340 Nm zwischen 1.750 und 3.000 U/Min. In Kombination mit dem 7-Gang-DSG-Getriebe hat man eigentlich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, untermotorisiert zu sein. Das Getriebe hat immer den perfekten Gang parat, damit auch Überholvorgänge rasch absolviert werden können. Lediglich beim Geräuschniveau passt das Triebwerk nicht ganz zum Premium-Anspruch des Arteon. Der raue Klang zum Start und bei voller Beschleunigung verschwindet zwar recht schnell, wenn man mal das Reisetempo erreicht hat, dafür steigen bei Autobahntempo die Abrollgeräusche, die in den Innenraum dringen, deutlich an.
Dennoch ist der Arteon eine angenehme Reiselimousine, da er sehr harmonisch gefedert ist. Die Techniker haben wirklich eine gute Mischung aus Komfort und Sportlichkeit gefunden. Bodenunebenheiten werden fein weggefiltert, dennoch liegt der Arteon perfekt auf der Straße und lässt sich trotz seiner Länge von 486,2 cm sehr agil bewegen. Wer die volle Leistung abruft, sprintet in 9,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h und ist bis zu 220 km/h schnell. Keine schlechten Werte also für ein 150 PS Auto dieser Größen- und Gewichtsklasse.

Dabei kann der Arteon auch recht sparsam bewegt werden. Das Werk gibt einen Verbrauch von 4,5 Litern an, was zwar kaum zu erreichen ist, wir sind bei durchaus sportlicher Fahrweise aber auf recht gute 6,2 Liter gekommen. Zügelt man den Gasfuß etwas, sind durchaus Werte in der Region zwischen 5,0 und 6,0 Liter zu erreichen. Damit zählt der Arteon 2,0 TDI sicher zu den sparsamsten Vertretern seiner Klasse.
Bei der Sicherheitsausstattung erfüllt der Arteon ebenfalls hohe Erwartungen und kann mit einem adaptiven Tempomat, Spurhaltewarner und einem Kollisionswarnsystem aufwarten. Überraschend war auch, dass der Arteon trotz der Coupé-Linienführung sehr übersichtlich ist und sich trotz seiner Länge sehr einfach in engen Gassen dirigieren lässt. Die leichtgängige Lenkung und ein guter Wendekreis nehmen einem auch den Schrecken vor engen Parklücken. Eine Rückfahrkamera ist uns daher nicht unbedingt abgegangen, wenngleich dieses Extra für manche sicher gut wäre.

Im Vergleich zum Vorgänger kann der neue VW Arteon auf jeden Fall mit einem viel aufregenderen Design aufwarten. Auch technisch zeigt sich die Limousine mit Coupé-Charakter am Puls der Zeit und bietet viel Komfort und Sicherheit. Dass der Arteon nicht in jedem Detail so viel Premium-Feeling versprüht, wie es VW verspricht, wird ihm aber vielleicht doch am Weg zum Erfolg etwas hinderlich sein. Aufholbedarf zeigt sich vor allem bei der Geräuschdämmung, die im Vergleich zu anderen Fahrzeugen der Klasse hinterher hinkt. Sonst kann der Arteon aber seinem Premium-Anspruch durchaus gerecht werden. Vor allem das Platzangebot und der Nutzwert sprechen für den Arteon. Wer auf Effizienz nicht so viel Wert legt, dafür aber den Arteon so sportlich möchte wie er aussieht, der sollte zu einem stärkeren Motor greifen, dann hat man eine perfekte Mischung aus Eleganz, Fahrspaß und Luxus.
Was uns gefällt:
das Design, das Platzangebot, die Straßenlage, das DSG-Getriebe, das Kofferraumvolumen
Was uns nicht gefällt:
die Geräuschdämmung, dass keine Kontrollleuchte für das Licht im Tacho untergebracht ist

Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1-
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 2
Übersichtlichkeit: 1-
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