Testbericht: VW Caddy TDI mit 102 PS
Die vierte Generation des Caddy ist in jede Richtung mehr vom Nutzfahrzeug zum PKW gerückt. Wir haben den 102 PS starken Diesel getestet.
VW hat 2015 die vierte Generation des Caddy auf den Markt gebracht. Die vierte Generation ist dabei eher ein großes Facelift der 3. Generation, als ein komplett neues Fahrzeug. Beim neuen Caddy hat VW die Kanten geschärft und ihm damit einen dynamischeren Look verpasst. Auch der Innenraum wurde aufgewertet und zeigt neue Polsterungen und Infotainmentsysteme. Zudem gibt es neue Assistenzsysteme, wie etwa den Auffahrwarner oder einen Einparkassistenten, der die Lenkarbeit beim Einparken übernimmt.
Für unseren Test haben wir den Caddy als Sondermodell "Generation Four" in Kombination mit dem 2,0 Liter TDI mit 102 PS gewählt. Der Listenpreis für dieses Modell liegt bei 26.928 Euro und umfasst schon ein ordentliches Paket an serienmäßigen Goodies. So sind unter anderem eine Klimaanlage, eine Mittelarmlehne vorne, zwei Schiebetüren, 16"-Leichtmetallfelgen, eine Zentralverriegelung, ein Tempomat und elektrische Fensterheber vorne mit an Bord.

Zusätzlich hat uns unser Testfahrzeug noch mit elektrisch anklappbaren Außenspiegeln, einer Lendenwirbelstütze, dem Licht- und Sicht-Paket, einer verstellbaren Mittelarmlehne, dem Parkassistent "Park Assist", der Raucherausführung, einem Reserverad mit Stahlfelge und einem höhenverstellbaren Beifahrersitz verwöhnt. Der Gesamtpreis klettert mit allen Extras auf 29.105,96 Euro und unterstreicht auch hier, dass der Caddy mehr in der PKW- als in der Nutzfahrzeug-Liga mitspielen möchte.
Auch wenn der neue Caddy im Innenraum wesentlich hochwertiger wirkt als bisher, kann er bei der Materialanmutung nicht ganz mit den PKW-Modellen von VW mithalten. Sehr gut gelungen ist jedoch der in Wagenfarbe gehaltene Zierstreifen in der Armaturentafel, der den Innenraum angenehm auffrischt. Die Verarbeitung wirkt sehr solide, und man fühlt sich auch auf Anhieb sehr wohl. Alle Schalter und Bedienelemente wirken sehr vertraut, und auch eine angenehme Sitzposition ist rasch gefunden.

Bei der Bedienung gibt es ebenfalls keinen Grund zur Klage, lediglich der Schaltknüppel ist etwas zu nahe an der weit in den Innenraum gezogenen Mittelkonsole platziert, wodurch beim Schalten die Fingerknöchel manchmal unfreiwillig Kontakt zur Plastikverkleidung der Mittelkonsole aufnehmen. Erfreulicher sind die vielen Ablagen, die sich im gesamten Fahrzeug verstreut befinden. Kaum ein Fleck bleibt ungenützt. Ein Highlight ist dabei das große Fach über den Sonnenblenden, welches viel zusätzlichen Stauraum bietet.
Überhaupt ist der größte Trumpf des Caddy sein Platzangebot. Wer zu fünft unterwegs ist, kann immer noch beachtliche 750 Liter im Kofferraum unterbringen. Ist man nur zu zweit unterwegs, passen sogar noch 3.030 Liter rein, und der Caddy macht damit schon manch größerem Van Konkurrenz.

Damit so viel Last auch flott transportiert werden kann, sollte man durchaus den 2,0 Liter TDI mit 102 PS (75 kW) dem 75 PS starken Basis-Diesel vorziehen. Der Motor liefert zwischen 1.300 und 2.800 U/Min sein maximales Drehmoment von 250 Nm. Trotz des schon sehr früh anstehenden Drehmoments, muss gleich nach dem Start mal ein kleines Turboloch überwunden werden, bevor die Leistung zu spüren ist. Mit seinen 102 PS ist der Caddy nämlich keinesfalls übermotorisiert, die Leistung hat sich in anderen Fahrzeugen schon mal spürbarer gezeigt.
Vor allem beim Zwischensprint zeigt der Motor Schwächen, und Überholmanöver sollten gut geplant sein. Für den Sprint von 0 auf 100 km/h benötigt der praktische Hochdachkombi 12,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 172 km/h. Geschaltet wird über ein manuelles 5-Gang-Getriebe, welches über eine recht harmonische Abstufung verfügt. Dennoch haben wir einen 6. Gang vermisst. Vor allem, wenn man auf der Autobahn unterwegs ist, ist man spätestens bei Tempo 100 km/h versucht, vom 5. in den nicht vorhandenen 6. Gang zu schalten, da die Geräuschkulisse dann schon ein niedrigeres Drehzahlniveau wünschen lässt.

Trotz des fehlenden 6. Gangs ist der Caddy aber durchaus sparsam zu bewegen, auch wenn der Verbrauch einen Liter über jenem der Werksangabe liegt. Laut Werk sollte man nämlich mit 4,7 Liter pro 100 Kilometer über die Runden kommen, bei unserer Testfahrt haben wir im Schnitt 5,7 Liter benötigt, was ein recht guter Wert ist. Immerhin ist die Aerodynamik des Caddy Bauart bedingt nicht gerade die vorteilhafteste.
Seinen Nutzfahrzeug-Charakter zeigt der Caddy wieder beim Fahrkomfort. Er ist überraschend straff gefedert, und Bodenunebenheiten werden den Passagieren durchaus weiter gegeben. Dafür liegt er trotz hohem Aufbau überraschend gut auf der Straße. Selbst in kritischen Situationen bleibt er leicht beherrschbar und überaus gutmütig. Die angenehm leichte, aber dennoch direkte Lenkung verhilft dem Caddy zudem zu einem guten Handling.

Durch die großen Fensterflächen ist er auch sehr gut bei der Rundumsicht, und selbst enge Parklücken verlieren ihren Schrecken. Wer dennoch Schwierigkeiten beim Einparken hat, kann auf den automatischen Einparkassistenten vertrauen, der das Fahrzeug wirklich gut und auch flott in die Parklücke manövriert.
Der VW Caddy hat in unserem Test gezeigt, dass er ein verlässlicher und geräumiger Partner ist. Sein Platzangebot wird Familien durchaus ansprechen, und in der neuen Generation hat er auch wieder noch mehr PKW-Komfort erhalten, auch wenn die ursprüngliche Ausrichtung als Nutzfahrzeug noch immer im Detail spürbar bleibt.
Was uns gefällt:
das Platzangebot, die vielen Ablagen, die Ausstattung, der Verbrauch
Was uns nicht gefällt:
der Preis, dass der Motor teilweise recht lahm wirkt

der Preis, dass der Motor teilweise recht lahm wirkt
Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1-
Verbrauch: 1-
Fahrleistung: 3
Fahrverhalten: 1-
Verarbeitung: 1-
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1
TIPP
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