VW Golf Variant R-Line TDI DSG im Test

(31.03.2021) Der VW Golf Variant ist seit vielen Generationen als TDI besonders beliebt. Wie zeitgemäß der Selbstzünder noch ist, verraten wir in unserem Test.

In der achten Generation hat es der VW Golf so schwer wie nie zuvor. Auf der einen Seite kommt die Konkurrenz mit immer besseren Autos im gleichen Segment, auf der anderen Seite ist die Elektrifizierung der Autos verstärkt ein Thema.

Während der normale Golf mit dem ID.3 schon einen vollelektrischen Konkurrenten im eigenen Haus hat, kann sich der praktische Golf Variant noch ohne elektrische Konkurrenz behaupten.

Für unseren Test haben wir den Kombi mit dem klassischen TDI-Motor, einem DSG-Getriebe und der sportlichen R-Line-Ausstattung kombiniert.

Der R-Line Trimm steht dem Golf Variant dabei besonders gut, er wirkt deutlich dynamischer, aber auch harmonischer als die anderen Versionen.

Preislich startet man in dieser Kombination bei nicht gerade unbescheidenen 36.440,- Euro, hat dafür aber schon eine passable Basisausstattung.

So sind schon ein adaptiver Tempomat, das Radio „Ready 2 Discover“ inkl. 8,25“-Touchscreen, LED-Scheinwerfer, das Digitalcockpit Pro, eine Einparkhilfe vorne und hinten und noch vieles mehr an Bord.

Für noch mehr Luxus haben in unserem Testfahrzeug eine Fülle an Optionen gesorgt, die den Gesamtpreis auf 46.329,56 Euro summiert haben.

Optionen treiben den Preis nach oben

Unter anderen hat uns der Golf dann aber auch schon mit dem Navigationssystem „Discover Pro“ mit 10“-Touchscreen, den iQ.Light-LED-Matrixscheinwerfern, der Air Care Climatronic, dem Fahrassistent „Travel Assist“, einem Head-up-Display, einem schlüssellosen Zugangs- und Startsystem, dem Winterpaket, einem Panorama-Ausstell-/Schiebedach, Metallic-Lackierung und den wunderschönen 18“-Leichtmetallfelgen „Bergamo“ verwöhnt.

Auch dem Innenraum verleiht die R-Line-Ausstattung viel Dynamik, vor allem die sehr bequemen Sportsitze und das griffige Sportlederlenkrad stechen dabei ins Auge.

Zudem kann der Golf Variant R-Line mit einer schönen Dekorleiste im Carbon-Look und einem sehr modernen Cockpit aufwarten.

VW hat so gut wie alle Tasten eliminiert und setzt komplett auf Touchscreen und Touch/Slider-Flächen. Was vorweg mal sehr modern wirkt, zeigt in der Praxis aber große Nachteile, wie wir beim Test leider feststellen mussten.

Bislang war die genial einfache Bedienung eines Golfs eines der Hauptmerkmale des Fahrzeugs, was mit den neuen Touch- und Slider-Funktionen leider nicht mehr der Fall ist.

Die unter dem Touchscreen befindlichen Slider-Elemente für Temperatur und Lautstärke sind während der Fahrt nicht ohne den Blick von der Straße zu nehmen bedienbar. Zudem verstellt man die Lautstärke auch leicht versehentlich, wenn man eigentlich nur den Touchscreen bedienen möchte.

Bedienung mit Schwächen

Zwischen den etwas zu weit unten positionierten mittleren Lüftungsdüsen gibt es noch Touch-Flächen für einen schnellen Zugriff auf die Klimatisierung und andere Funktionen. Möchte man aber die Umluft-Taste betätigen, sind mindestens zwei Schritte notwendig, für die man bislang nur einen benötigt hat.

Auch die berührungssensitiven Tasten am Lenkrad lassen einen oft unfreiwillig den Radiosender wechseln, wenn man eigentlich am Bordcomputer was verstellen möchte, oder die Lautstärke erhöhen, wenn man den Tempomat bedienen will.

Irgendwie ist VW hier eindeutig über das Ziel hinausgeschossen und hat eine bislang grenzgeniale Bedienlogik ins Gegenteil verkehrt. Das ist sehr schade, denn die Grafik von Digitaltacho und auch Touchscreen ist sehr gelungen, und der Touchscreen lässt sich auch einfach bedienen.

Ganz der Alte ist der Golf dann wieder beim sehr großzügigen Platzangebot und den vielen Ablagen, hier zeigt er nach wie vor seine Stärken.

Das Kofferraumvolumen ist mit einem Fassungsvermögen von 611 bis 1.642 Litern auch sehr großzügig dimensioniert.

Auch der Motor verspricht schon mal am Papier einen schönen Mix aus Effizienz und Fahrspaß. Der 2,0 Liter TDI verfügt über eine Leistung von 150 PS (110 kW) und liefert zwischen 1.600 und 2.750 U/Min ein maximales Drehmoment von 360 Nm.

Viel Schubkraft zu jeder Zeit

Schon vom Start weg liefert der TDI viel Schubkraft. Vom zuletzt oft erlebten Turboloch von unten heraus merkt man beim neuen Golf TDI nichts mehr.

Sehr gut harmoniert das Aggregat auch mit dem 7-Gang-DSG-Getriebe, welches schnell und sanft die Gänge wechselt. Wer möchte, kann zudem via Schaltwippen am Lenkrad die Gänge selbst sortieren.

Der Fahrer kann auch zwischen verschiedenen Fahrmodi wählen. Zwischen Eco- und Normal-Modus merkt man dabei kaum einen Unterschied, während man im Sport-Modus nochmals eine Spur dynamischer unterwegs ist.

In Kombination mit der straffen, aber immer noch ausreichend komfortablen Federung bietet der Golf R-Line im Sport-Modus schon richtiges GTI-Feeling.

Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen nur 8,7 Sekunden, und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 223 km/h.

Der neue Golf Variant hat auch seine Wendigkeit behalten und lässt sich sehr agil über kurvige Straßen treiben. Beim Zwischensprint liefert der Motor ebenfalls viel Schubkraft, und so kann man den praktischen Kombi mit viel Fahrspaß bewegen.

Nicht ganz so gut wie beim Vorgänger ist leider die Geräuschdämmung ausgefallen, bei Autobahntempo steigen die Wind- und Abrollgeräusche im Innenraum deutlich an.

Sparsam beim Verbrauch

Dafür glänzt der TDI beim Verbrauch. Dank Effizienz-Assistenten, der mit dem Navi verbunden ist, zeigt einem eine Anzeige im Cockpit, wann man vom Gas gehen soll. Aber auch der Segel-Modus hilft beim Senken des Verbrauchs.

So war es während des Tests trotz sportlicher Fahrweise nicht schwer, fast genau im Schnitt des vom Werk versprochenen Verbrauchs von 4,6 bis 5,4 Litern pro 100 Kilometer zu landen. Wir sind während des Tests auf einen Durchschnittsverbrauch von 5,1 Litern gekommen.

Bei der Sicherheitsausstattung kann der Golf ebenfalls überzeugen, und auch das iQ-Light begeistert mit einer schönen Ausleuchtung der Straße in der Nacht.

Unser Test hat auf jeden Fall gezeigt, dass der TDI-Motor noch lange nicht am Ende ist. Er bietet immer noch eine hervorragende Effizienz bei viel Fahrspaß. Der Golf Variant kann zudem auch mit vielen alten Tugenden aufwarten und bietet viel Platz und die gewohnte Wendigkeit.

Einzig die Bedienung überzeugt uns als „Generation Golf“ nicht mehr, vielleicht findet die „Generation Playstation“ die neue Touch/Slider-Bedienung aber cool und wird damit glücklich.

Was uns gefällt:

Der Fahrkomfort, die Sitze, das DSG-Getriebe, der Motor, die I.Q. Light Matrix-LED-Scheinwerfer, das Platzangebot

Was uns nicht gefällt:

Die Position der Lüftungsdüsen, die totale Vernetzung, der Wegfall klassischer Tasten und Drehregler

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 2
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1-
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1-

TIPP: Mehr VW News und Tests sowie die VW Händler in ganz Österreich finden Sie hier.

Zum Öffnen der Fotogalerie mit allen 25 Fotos auf eines der Bilder klicken!

Die neuesten Auto-Tests

Renault Clio Techno E-Tech Full Hybrid 145 im Test; Bildquelle: auto-motor.at/Stefan Gruber

Testbericht: Renault Clio Techno E-Tech Full Hybrid 145

Frisch geliftet ist der Renault Clio ins Modelljahr 2024 gestartet. Wir haben das Topmodell mit Hybrid-Antrieb zum Test begrüßt.
Weiterlesen

Fiat 600e La Prima im Test; Bildquelle: auto-motor.at/Kyrillos Ibrahim

Testbericht: Fiat 600e La Prima

Der Fiat 600e bringt frischen Wind in die City-Car-Klasse mit elektrischem Antrieb, Effizienz und italienischem Charme.
Weiterlesen

VW Touareg Elegance eHybrid TSI 4Motion im Test; Bildquelle: auto-motor.at/Stefan Gruber

Testbericht: VW Touareg Elegance eHybrid TSI 4Motion

Die dritte Generation des VW Touareg ist 2023 frisch geliftet in die zweite Lebenshälfte gestartet. Wir haben jetzt die Plug-in-Hybrid-Version zum Test begrüßt.
Weiterlesen

Renault Arkana Esprit Alpine E-Tech Full Hybrid 145 im Test

Renault Arkana Esprit Alpine E-Tech Full Hybrid 145 im Test

Für das neue Modelljahr zeigt sich der Renault Arkana leicht modifiziert. Wir verraten in unserem Test, wie sich das kompakte SUV-Coupé im Alltag bewährt.
Weiterlesen

Tests von Alfa-Romeo, Audi, BMW, Chevrolet, Citroen, Dacia und Ford; Bildquelle: auto-motor.at

Auto Testberichte von Alfa-Romeo über Audi, BMW, Citroen bis Ford

Hier finden Sie die neuesten Tests der auto-motor.at Redaktion mit Autos der Marken Abarth, Alfa-Romeo, Alpine, Audi, BMW, Cadillac, Chevrolet, Citroen, DS Automobiles, Dacia, Fiat und Ford.
Weiterlesen

Tests von Honda, Hyundai, Infiniti, Jaguar, Kia, Land Rover, Lexus, Mazda und Mercedes; Bildquelle: auto-motor.at

Auto Testberichte von Honda über Hyundai, Kia, Land Rover, Mazda bis Mercedes

Hier finden Sie die neuesten Tests der auto-motor.at Redaktion mit Autos der Marken Honda, Hyundai, Infiniti, Jaguar, Jeep, Kia, Land Rover, Lexus, Mazda und Mercedes.
Weiterlesen

Tests von Mini, Mitsubishi, Nissan, Opel, Peugeot, Renault, Saab und Seat; Bildquelle: auto-motor.at

Auto Testberichte von Mini über Mitsubishi, Nissan, Opel, Peugeot bis Seat

Hier finden Sie die neuesten Tests der auto-motor.at Redaktion mit Autos der Marken Mini, MG, Mitsubishi, Nissan, Opel, Peugeot, Polestar, Porsche, Renault, Saab und Seat.
Weiterlesen

Tests von Skoda, Smart, Suzuki, Toyota, Volkswagen und Volvo; Bildquelle: auto-motor.at

Auto Testberichte von Skoda über Smart, Toyota, VW bis Volvo

Hier finden Sie die neuesten Tests der auto-motor.at Redaktion mit Autos der Marken Skoda, Smart, Subaru, Suzuki, Tesla, Toyota, Volkswagen und Volvo.
Weiterlesen

Kurzmeldungen

Firmennews

Neuerscheinungen

neueste Auto-Tests