Testbericht: VW ID.Buzz Pro 150 kW

(12.04.2023) Der neue VW ID.Buzz soll als Familien-Van mit E-Antrieb eine neue Ära bei VW einläuten und die Gene des VW T1 in die heutige Zeit transferieren. Ob dies gelingt, verraten wir im Test.

Mit dem T1 hat VW im Jahr 1950 seinen ersten Bus auf den Markt gebracht, er sollte mit einfacher Technik und viel Platz eine Alternative zum Käfer und für Großfamilien das passende Auto sein.

Etwas später wurde er auch zum Kultmobil der Hippie-Bewegung und war oft als „Flower Power“-Bus zu sehen.

Mit dem ID.Buzz bietet VW jetzt erstmals einen Elektro-Van an, der wie damals der T1 jetzt wieder eine neue Ära einläuten soll.

Beim Design setzt VW eindeutig auf einen Niedlichkeitsfaktor, dessen Charme man sich nur schwer entziehen kann.

Kaum ein Auto in den letzten Jahren hat den Passanten und anderen Autofahrern so schnell ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, wie jetzt der ID.Buzz.

Die absolute Knuffigkeit auf Rädern verbindet dabei Retro-Elemente mit einem Design, das am Puls der Zeit ist und sehr modern wirkt.

Leider verschwindet das Lächeln sehr schnell, wenn man einen Blick auf die Preise wirft. Während der T1 bei seinem Start nicht mal fünf Prozent teurer als der Käfer war, ist der neue ID.Buzz um rund 55 Prozent teurer als der VW ID.3, obwohl er technisch ebenfalls eng mit diesem Modell verwandt ist.

Hoher Kaufpreis

Mit einem Basispreis von 70.863,- Euro übertrifft er wohl das Familienbudget der meisten Menschen. Im Preis enthalten ist zwar eine gute Basisausstattung inklusive LED-Scheinwerfern, LED-Rückleuchten, Infotainmentsystem, Klimaautomatik und mehr, jedoch bleibt noch viel Platz für Optionen.

Unser Testfahrzeug hatte noch Goodies wie die Candy Weiß-Lackierung, 21“-Alufelgen, das Premium Interieur Style Plus, das Infotainment-Paket „Plus“, das Assistenzpaket und Open & Close, das Design-Paket in Verbindung mit einer Anhängevorrichtung und noch ein paar Kleinigkeiten an Bord.

Der Gesamtpreis liegt damit bei 83.464,20 Euro, womit er für die meisten in der Traumauto-Liga landen wird.

Dabei ist der ID.Buzz wirklich ein Highlight für die ganze Familie. Das Innenraumdesign besticht mit ansprechenden Farben und einer Materialanmutung, die deutlich oberhalb des ID.3 rangiert.

Wie beim ID.3 gibt es hinter dem Lenkrad einen kleinen Digitaltacho, der über alles Notwendige informiert. Der Rest wird über den großen Touchscreen auf der Mittelkonsole gesteuert und abgerufen.

Die Bedienung ist dabei nicht ganz so einfach und intuitiv wie bei manch anderen Herstellern, man findet sich nach einer ersten Eingewöhnungsphase aber durchaus zurecht.

Viel Platz für alle Passagiere und Gepäck

Deutlich positiver ist aber das Platzangebot, welches für alle fünf Passagiere extrem großzügig bemessen ist.

Durch die großen Fensterflächen und die weit vorne beginnende Frontscheibe entsteht auch ein äußerst luftiger Eindruck.

Viele Ablagen und sehr bequeme Sitze runden die positiven Eigenschaften weiter ab. Es stehen auch viele USB-C-Anschlüsse zur Verfügung, so dass jeder Passagier sein Smartphone oder Tablet anstecken kann.

Neu im ID.Buzz ist, dass der Fahrstufenregler rechts statt dem Scheibenwischerhebel untergebracht ist, dafür gibt es wie bei Mercedes einen Multifunktionshebel links vom Lenkrad, wo man Fernlicht, Blinker und Scheibenwischer für vorne und hinten vereint hat.

Als Familienfreund zeigt sich der ID.Buzz beim Kofferraumvolumen: bei voller Besatzung stehen noch 1.690 Liter Stauraum zur Verfügung.

Unser Testfahrzeug hatte zudem praktische Transportkörbe unter der zweigeteilten Ladefläche. So hat man beim Einkauf immer seinen Korb dabei, der danach rutschfest untergebracht ist. Sehr praktisch sind auch die elektrischen Schiebetüren und die elektrische Heckklappe.

Beim Antrieb setzt VW auf den gleichen Elektromotor wie im ID.3, dieser kann mit einer Leistung von 204 PS (150 kW) aufwarten. Der Motor liefert zudem ein maximales Drehmoment von 310 Nm.

Spritzige Fahrleistungen

Die Kraft wird auf die Hinterachse übertragen, und man hat trotz eines Basisgewichts von über 2,5 Tonnen noch sehr spritzige Fahrleistungen.

Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen 10,2 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 145 km/h. Der ID.Buzz ist zudem äußerst komfortabel abgestimmt und verfügt über eine sehr gute Geräuschdämmung.

Die Straßenlage ist trotz des tiefen Schwerpunkts aber eher mit Vorsicht zu genießen. Trotz vieler elektronischer Hilfen lässt sich die Physik nicht aushebeln, und wenn bis zu 3 Tonnen in Bewegung sind, gibt es eine gewisse Eigendynamik. Man hat nicht immer das Gefühl, dass der Wagen in flotten Kurven auch auf Kurs bleibt.

Aber als Familien-Van stehen auch mehr der Komfort und wohl eher eine gemütliche Gangart am Programm der Kunden.

Dank der 77 kWh großen Batterie sind auch längere Ausflüge ohne Ladestopp möglich, erst bei der großen Urlaubsreise sind Zwischenstopps ein Pflichtprogramm.

Die vom Werk versprochene Reichweite von 409 Kilometern ist nämlich nur schwer zu erreichen, wir sind im Schnitt auf immer noch recht gute 340 Kilometer gekommen, ohne dabei viel auf der Autobahn gewesen zu sein.

Reichweite ist in Ordnung

Der Verbrauch ist mit 20,5 bis 21,7 kWh vom Werk dabei sehr realistisch angegeben und konnte auch bei unserem Test erzielt werden.

Eine DC-Schnellladung ist mit bis zu 170 kW möglich, womit man die Batterien in rund 30 Minuten von 5 auf 80% aufladen kann.

Trotz seiner Länge von 471,2 cm ist der ID.Buzz ein sehr wendiger Geselle und verfügt über einen äußerst guten Einschlag. Durch die großen Fensterflächen ist er auch in jede Richtung sehr übersichtlich.

Abgerundet werden die positiven Eindrücke noch von einer rundum gelungenen Sicherheitsausstattung, die alles beinhaltet was derzeit am Puls der Zeit ist.

Mit dem ID.Buzz hat VW auf jeden Fall einen absoluten Sympathieträger auf den Markt gebracht, der mit einem sehr großzügigen Platzangebot und einem gemütlichen Innenraum aufwarten kann.

Auch der Antrieb ist tadellos und die Reichweite in einem akzeptablen Rahmen. Lediglich der Preis wird Familien vom Kauf abhalten.

Was uns gefällt:

das Design die Ausstattung, der Innenraum, der Fahrkomfort, die vielen Ablagen, das Platzangebot, die Übersichtlichkeit

Was uns nicht gefällt:

der Preis, das Gewicht

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 3-
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1

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