Testbericht: VW ID.4 Pro Performance 150 kW
Volkswagen bringt mit dem ID.4 einen E-SUV, der „das Beste aus zwei Welten“ von SUV und Elektrofahrzeug bieten soll. Schon unter Spannung? Lesen Sie weiter!
Wer sich für den ID.4 als Fahrzeug entscheidet, kann zwischen zwei Versionen wählen, nämlich dem Pro Performance 150kW und dem durch zwei Motoren allradgetriebenen GTX 220 kW. Für unseren Test rollte jedoch die kleinere Version in unsere Garage, deren Kaufpreis bei 46.950, – Euro beginnt, jedoch mit all unseren Extras auf 59.059,60 Euro kommt.
Der neue ID.4 ist auf jeden Fall ein Hingucker. Wir hätten ihn nicht unbedingt als SUV bezeichnet, dafür ist er uns doch etwas zu wenig hochbeinig, eher als waschechten Crossover , den auch kleinere Leute ohne Steighilfe erklimmen können. Er wirkt modern, jedoch nicht zu futuristisch. Besonders ins Auge stechen die wuchtigen 21-Zoll-Räder (Sonderausstattung).
Damit sich unser Testwagen optisch von der Masse abhebt, gibt es aus der Optionsliste das Design-Paket „Plus“ mit dem Exterieur Style „Silver Paket“ . Diese beiden Pakete verpassen unserem Stromer noch das gewisse Bling-Bling mit silbernen Akzenten wie der silbernen Dachreling.

Besondere Highlights sind die 3D-LED Rückleuchten mit dynamischen Blinkern, LED-Matrix-Scheinwerfer mit dynamischem Fernlicht sowie eine beleuchtete Leiste zwischen den Scheinwerfern.
Zu den abgedunkelten Seitenscheiben kommt ein großes Panoramaglasdach, das sich bis ganz nach hinten zieht. Dies lässt sich aber leider nicht öffnen, um die aufgestaute Hitze im Sommer schnell abzutransportieren, dafür kann man mit der Rollo den Innenraum verdunkeln.
Da Elektrofahrzeuge als zukunftsweisend gelten, gehört – so anscheinend das Credo von Volkswagen – auch alles, was irgendwo an innovativen Ideen im Konzern herumschwirrt, in diese Autos hinein. So weit, so klar und nachvollziehbar. Unserer Ansicht nach kann man es aber auch übertreiben .

Bedienung nicht ganz optimal
Natürlich, wenn man so ein Fahrzeug selbst besitzt, nimmt man sich die Zeit und Muße, um sich mit der Bedienung auseinanderzusetzen. Die Frage ist darüber hinaus, wie viel Innovation bleibt noch bedienerfreundlich? Keyless Entry ist praktisch , die Zündung jedoch an das Gewicht auf dem Fahrersitz zu koppeln, birgt Risiken.
Der Innenraum an sich strotzt nur so vor deutscher Ordnungsliebe. Kein Schnickschnack, keine Tasten mehr – nur Touchoberflächen . Diese sind leider mehr Fluch als Segen, besonders am Lenkrad, wo man quasi im Drüberwischen schon mal den Tempomat um 10 km/h erhöht.
In der Mittelkonsole befindet sich Platz für Getränkehalter und Ablagen, sogar mit induktiver Ladeschale für das Smartphone und USB-Anschlüssen .

Das Armaturenbrett an sich scheint tiefer angesetzt, damit auf der großen Windschutzscheibe nun ein echtes Augmented Reality Head-up Display Platz findet. Dieses ist Teil des Infotainment-Plus-Pakets und zeigt nicht nur die gewohnten Informationen, sondern auch welches der vorausfahrenden Fahrzeuge der adaptive Tempomat gerade im Visier hat, welcher Fahrbahnmarkierung man zu nahe gekommen ist oder sich nähernde Pfeile beim Abbiegen laut Navi.
Die Ausrichtung zum Fahrer hin bezieht sich nicht nur auf das 12-Zoll-Display unseres Navigationssystems „Discover Pro Max“ , ebenfalls Option, das man am besten per Sprachsteuerung bedient, sondern auch auf die mittleren Lüftungsdüsen. Deren Platzierung wurde unserer Ansicht nach zu weit unten gewählt, denn beim Umstellen der Richtung bläst die Luft entweder auf den Ellenbogen oder zur Schulter, also nichts für Empfindliche.
Noch ein Wort zum Infotainmentsystem . Es ist nicht nur Blickfang, sondern zentrale Stellanlage für ALLES in diesem Fahrzeug. Vorbei die Zeiten, wo Umluft oder Head-Up-Display einfach rasch per Knopfdruck verstellt werden können. Die Frage ist, ob man sich das wirklich antut, oder schlichtweg darauf pfeift, weil man nicht vom Fahren abgelenkt sein will.

Bequeme Sitze mit Massagefunktion
Das Interieur Style-Paket Plus Florence-Braun bietet als besonderes Highlight ergoActive-Sitze mit Massagefunktion für vorne, die vielfach elektrisch verstellt werden können. So kann der ID.4 mit Langstrecken- aber auch Familientauglichkeit punkten, denn der Fond ist groß genug für drei Erwachsene, die sich über ausreichend Knie- und Beinfreiheit freuen können.
Mit der umklappbaren Rückbank sowie der Durchlademöglichkeit fasst er 543 bis 1.575 Liter Gepäck . Diese Lösung verdankt man der Platzierung der Batterie im Unterboden und dem größeren Radstand.
Der ID.4 Pro Performance besitzt eine maximale Nutzleistung von 204 PS, seine Nenndauerleistung beträgt 95 PS. Diese sind für den Alltag optimal und ermöglichen problemlos ein flotteres Tempo auf Landstraßen oder Autobahnen. Dabei unterstützen den doch über zwei Tonnen schweren VW 310 Nm Drehmoment.

So gerüstet erreicht unser Testfahrzeug in 8,5 Sekunden die 100 km/h-Marke , bei 160 km/h ist die Höchstgeschwindigkeit erreicht. Beim ID.4 Pro Performance setzt VW auf Heckantrieb und eine 1-Gang-Automatik.
Um ihn jedoch in Bewegung zu setzen, gibt es wiederum ein „innovatives“ Feature : einen Drehknopf am Armaturendisplay hinter dem Lenkrad. Wer also an herkömmlichen Orten für die Schaltung sucht, der sucht dort vergebens.
Seine Fahrwerksabstimmung passt hervorragend zu Gewicht und Größe unseres Testwagens. Vielleicht kommt ihm da das optionale Sport-Paket zugute, das mit einem Sportfahrwerk, einer Progressivlenkung sowie einer adaptiven Fahrwerksregelung inklusive Fahrprofilauswahl aufwarten kann.

Reichweite ist akzeptabel
Laut Bordcomputer meldet unser ID.4 eine Gesamtreichweite von 435 km und einem Verbrauch von durchschnittlich 18,9 kWh. Während unserer Testfahrt kann dies als glaubwürdig eingestuft werden, jedoch ist gerade bei Stromern eine präzise Angabe schwierig, da viele Faktoren wie Komfortverbraucher (Klima und Co.), Straßenverhältnisse und nicht zuletzt der persönliche Gasfuß das Pendel in alle Richtungen schlagen lassen können. Tatsache ist, dass wir für die 8,2 km lange Fahrt auf den Wiener Kahlenberg über die Höhenstraße 30 km Reichweite eingebüßt haben. Dem ist jedoch zugute zu halten, dass wir diesen Verlust dank der Rekuperation beim Bergabfahren wieder ausgleichen konnten.
Unser Fazit fällt diesmal nicht so euphorisch aus, wie man es erwarten würde. Mit der äußeren Optik, seinem großzügigen Raumangebot und der Gesamtleistung kann der ID.4 wirklich punkten. Innovative Lösungen wie Infodisplays als Schaltzentralen oder Ganghebel am Armaturendisplay waren vielleicht vom Hersteller gut gemeint, schießen für uns aber über das Ziel hinaus. Auch die Doppelbelegung der Fensterheber vorne, die die hinteren mitsteuern oder das Kombinieren der Zündung mit dem Fahrersitz sind Features, an die man sich gewöhnen muss. Kurzum, er bleibt Geschmackssache .

Was uns gefällt:
Motorisierung, Reichweite, Platzangebot
Was uns nicht gefällt:
Zündung mit Fahrersitz gekoppelt, Touchbedienung am Lenkrad, All-in-One-Multimedia-Infotainmentsystem
Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1-
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 2
TIPP : Mehr VW News und Tests sowie die VW Händler in ganz Österreich finden Sie hier.
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