VW Jetta Hybrid Testbericht

(17.12.2013) Der Jetta Hybrid ist seit Mitte 2013 auch bei uns erhältlich. In unserem Test verraten wir, wie sich die Kompaktlimousine mit den zwei Herzen fährt.

In Nordamerika ist der Jetta das beliebteste VW-Modell, und nachdem die Amerikaner auch ganz wild auf Hybridfahrzeuge sind, hat sich VW zu der Kombination aus Benzin- und Elektromotor entschlossen. Seit Mitte 2013 ist der Jetta jetzt auch bei uns als Hybrid-Version erhältlich. Optisch erkennt man ihn vor allem an den aerodynamischen Verfeinerungen, dem blau hinterlegten VW-Logo, einem geänderten Kühlergrill und den zahlreichen "Hybrid"-Schriftzügen.

Preislich startet der Jetta Hybrid bei 33.310 Euro inklusive einer sehr guten Ausstattung. Unter anderem sind dann schon Xenon-Licht, LED-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, Tempomat, das Radio RCD 510, eine verstellbare Mittelarmlehne vorne, elektrische Fensterheber und noch vieles mehr mit an Bord.

Als Extras hatte unser Testfahrzeug dann noch die Fernlichtregelung "Light Assist", das Komfortpaket, das Licht-und-Sicht-Paket, die Mobiltelefonvorbereitung, das Navigationssystem RNS 315, eine Rückfahrkamera und abgedunkelte Scheiben ab der B-Säule. Der Gesamtpreis liegt damit bei 35.132,30 Euro.

Im Innenraum entspricht der Jetta Hybrid den anderen Jetta-Modellen, lediglich statt dem Drehzahlmesser findet sich eine Leistungsanzeige, die den Fahrer darüber informiert, wie viel Leistung er gerade abruft bzw. ob er im "Charge"-Modus ist. Auch der Bordcomputer hat eine weitere Funktion und zeigt an, welche Energiequelle gerade genützt wird.

Wie bei VW gewohnt, präsentiert sich der Arbeitsplatz des Fahrers sehr übersichtlich, und man findet sich auf Anhieb zurecht. Dass der Jetta noch auf Basis des Golf VI entstanden ist, merkt man aber dennoch, vor allem am kleinen Navi-Display.

Das Platzangebot für die Passagiere ist sehr gut, lediglich der Kofferraum des Jetta Hybrid ist im Vergleich zu den anderen Jetta-Modellen geschrumpft und nimmt nur noch 347 Liter auf. Beim Hybrid-Modell muss man auch auf umklappbare Rücksitze verzichten, lediglich eine Skidurchreiche ist vorhanden.

Spannend wird beim Jetta Hybrid dann aber das Thema "Fahren". Der 1,4 Liter TSI leistet 150 PS (110 kW) und wird von einem 27 PS (20 kW) starken Elektromotor unterstützt. Die Systemleistung liegt bei 170 PS (125 kW), und das maximale Drehmoment von 250 Nm liefert der Motor zwischen 1.600 und 3.500 U/Min. Dank dem Hybridantrieb geht es gleich zum Start sehr flott voran, und die Kombination aus Elektro- und Benzinmotor liefert sehr gute Fahrleistungen. In 8,6 Sekunden sprintet die kompakte Limousine aus dem Stand auf Tempo 100 km/h und ist bis zu 210 km/h schnell unterwegs.

Eine kurze Strecke kann mit bis zu 60 km/h auch rein elektrisch zurückgelegt werden, im normalen Fahrmodus wechselt der Jetta aber auch sehr oft in den E-Modus und kommt ohne Benzinmotor aus. Sehr gut ist auch der Segelmodus, der den Motor vom Antriebsstrang entkoppelt, sobald der Fahrer den Fuß vom Gas nimmt. Auf geraden Strecken hält der Jetta Hybrid dabei sehr lange sein Tempo, was den Vorteil bringt, dass man sehr sparsam unterwegs ist. Dafür werden die Bremsen mehr beansprucht, denn durch den Segelmodus reicht es oft vor Kurven nicht, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen und auf die Motorbremswirkung zu vertrauen. Hier muss der Fahrer dann die Bremse betätigen, um nicht mit zu viel Schwung in die Kurve zu gehen. Dennoch fährt es sich mit dem Segel-Modus sehr angenehm, und der Jetta präsentierte sich auch sehr leise und laufruhig.

Sehr fein ist auch das serienmäßige 7-Gang-DSG Getriebe, das die Gänge schnell wechselt und zu jeder Zeit den passenden Gang parat hat. Durch die schweren Batterien im Kofferraum ist der Fahrzeugschwerpunkt auch noch niedriger und die Straßenlage somit noch besser. Dabei ist der Jetta Hybrid ganz nach dem amerikanischen Geschmack auf Komfort getrimmt und filtert Bodenunebenheiten perfekt weg.

Neben den guten Fahrleistungen soll der Jetta Hybrid aber auch beim Verbrauch mit guten Werten glänzen. Die vom Werk angegebenen 4,1 Liter sind aber wohl nur von Menschen erreichbar, die zwischen Schuhsohle und Gaspedal ein rohes Ei klemmen und ohne das Ei zu zerstören ans Ziel kommen. Bei normaler Fahrweise hat sich unser Testfahrzeug rund 5,4 Liter pro 100 Kilometer gegönnt, wer die gute Leistung öfters abruft, kann aber natürlich auch schnell höher kommen. Aber auch mit den von uns erfahrenen 5,4 Liter ist der Jetta noch sehr sparsam, für ein 170 PS-Auto mit Benzinmotor. Er ist damit beim Verbrauch in etwa beim 140 PS starken Diesel angesiedelt, bietet aber bessere Fahrleistungen und ist laufruhiger zu bewegen.

Der Jetta Hybrid bietet somit viele Vorteile gegenüber dem Diesel, bei ziemlich gleichem Preis. Als einziges Manko bleibt der kleinere Kofferraum übrig. Wer mit den 347 Liter Kofferraumvolumen das Auslangen findet und einen sparsamen Benziner mit guten Fahrleistungen und viel Komfort möchte, der hat mit dem Jetta Hybrid auf jeden Fall eine interessante Alternative bei den kompakten Limousinen gefunden.

Was uns gefällt:

der Fahrspaß, den der Jetta Hybrid bietet, wie weit man im Segel-Betrieb kommt ohne Geschwindigkeit zu verlieren, der Fahrkomfort

Was uns nicht gefällt:

der kleine Kofferraum, das kleine Navi-Display

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 1-
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 3
Ablagen: 1-
Übersichtlichkeit: 1

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