VW Multivan Cruise T6.1 TDI DSG 4Motion im Test

(27.05.2020) Letzten Sommer konnten wir den neuen Multivan von VW bei der Präsentation bewundern. Nun luden wir ihn heißersehnt zu einem ausgiebigeren Test.

Die T-Reihe ist bei VW schon seit 70 Jahren ein Dauerbrenner. Es gibt kaum einen Fleck auf dieser Welt, wo man nicht irgendeiner Form des beliebten Transporters über den Weg läuft.

Mit dem neuen Update des T6.1 orientiert sich VW an den speziellen Kundenbedürfnissen. Somit blieb Altbewährtes erhalten, wurde aber durch neue Features in Sachen Komfort und Sicherheit erweitert.

Wir haben für Sie die Variante des Multivan Cruise mit 7-Gang DSG und Allradantrieb für ein Vorankommen auf allen Wegen getestet. Preislich liegt der Einstiegspreis bei 80.754,- Euro. Wenn man bedenkt, dass in der Zielgruppe auch Großfamilien inkludiert sind, wird dieser Preis aber nicht für alle erschwinglich sein.

Der Multivan Cruise basiert auf der Ausstattungsvariante Comfortline und verfügt serienmäßig über eine Vielzahl an Assistenzsystemen, die eben das „Cruisen“ mit ihm angenehmer machen sollen.

So ist bei einer Gesamtlänge von 4,90 m der Parklenkassistent mit Parkpilot vorne, hinten und an den Seiten sehr praktisch. Und wenn man ganz auf Nummer sicher gehen möchte, dann übernimmt der Ausparkassistent auch das Ausparken aus der Lücke.

Damit kann auch beim Rangieren auf engstem Raum nichts schief gehen. Der Bremsassistent greift sogar dann ein, wenn ein Busch dem Multivan zu nahekommt, ohne dass man ihn beim Nach-hinten- Fahren bemerkt hätte.

Dank seiner Motorisierung, auf die wir später noch näher eingehen, eignet sich der Cruise hervorragend für lange Strecken auf der Autobahn. Dafür hat ihn VW mit einem adaptiven Tempomat mit Front-Assist und City-Notbremsfunktion sowie einem Spurhalte- und Spurwechselassistent ausgerüstet.

Letzterer ist gerade bei Fahrten auf Autobahnen wertvoll, da der T6.1 bauartbedingt nicht gerade zu den Übersichtlichen zählt. In seinem toten Winkel kann sich leicht ein Motorradfahrer verstecken, und so ist das warnende Blinken im Seitenspiegel durchaus sinnvoll.

Unser Testfahrzeug macht aber nicht nur das Fahren zu einem Erlebnis, es sieht auch gut aus. Man erkennt den Cruise zum einen an seinen Plaketten an den B-Säulen und darüber hinaus an seinem serienmäßigen Chrompaket.

LED- Frontscheinwerfer und abgedunkelte LED-Heckleuchten sowie Nebelscheinwerfer mit integriertem Abbiegelicht sind Zeichen der neuen Generation. Die 255/45er-Reifen auf 18 Zoll-Felgen sind zwar aus der Optionsliste, stehen aber unserem Multivan wirklich gut.

Doch auch seine inneren Werte sind nicht außer Acht zu lassen. Zwar muss man die Tür immer noch mit der Fernbedienung öffnen, und einen Startknopf sucht man ebenfalls vergebens, aber dies erinnert uns wenigstens daran, dass wir es mit einem Fahrzeug aus der Nutzfahrzeugskategorie zu tun haben.

Denn alles andere im Innenaum zeigt sich in der neuen Version sehr hochwertig und im Design sehr an die PKW-Modelle angepasst. So findet man sogar hier das V- bekannte „Digital Cockpit“, das seine Darstellung an die individuellen Bedürfnisse des Fahrers anpasst.

Ebenfalls vorhanden ist das Navigationssystem „Discover Media“ mit 8 Zoll großem Farbdisplay und sechs Lautsprechern.

Besonders schick sind die Applikationen und die Ablagen, die sich stimmig ins Armaturenbrett einfügen. Der Sitzkomfort ist auf allen 7 Sitzen ausgezeichnet, und auch hier findet man fast schon elegante grau-schwarze Mikrovliesbezüge. Die Sitze der ersten Reihe können sogar beheizt werden, die Sitze der zweiten und dritten Reihe können zueinander gedreht und der Länge nach verschoben werden. Dadurch kann man den Innenraum je nach Bedarf gut ausnutzen.

Mitreisende der zweiten und dritten Reihe können die Ausströmer der Climatronic pro Platz regulieren, was unseren Bulli auch als Business-Van oder als Bus für Transferfahrten ideal macht.

Die komplette Ladefläche des Multivan Cruise beträgt 4,3 m2 . In unserem Fall gibt es noch ein Schubladensystem in der Dreierbank hinten, mit dem nun wirklich jeder Platz ausgenützt wird.

Wem dies aber immer noch zu wenig ist, der kann den Cruise so wie in unserem Fall mit einer abnehmbaren Anhängervorrichtung ausrüsten.

Neben den genannten Extras gibt es in unseren Testfahrzeug noch viele weitere, wie zum Beispiel Schiebetüren beidseitig mit Schiebefenstern, Curtainairbags, eine beheizbare Frontscheibe, Fernlichtassistent, Standheizung, elektrische Heckklappe, Verkehrszeichenerkennung, 230 V-Steckdose und Standheizung. Das Upgrade auf 80 Liter Tankvolumen macht ebenfalls Sinn. Doch der Gesamtpreis mit 92.926, 72 Euro ist ebenso füllig.

Den T6.1 gibt es rein nur in der Zwei-Liter-Dieselmotorisierung, wovon wir mit dem 199 PS starken Aggregat die wahrscheinlich idealste Lösung in Anbetracht von 2.428 kg Eigengewicht gewählt haben.

Denn der Multivan hat damit Kraft en masse und erklimmt damit auch problemlos Bergstraßen und führt Überholmanöver ohne Mühe durch. Einen wesentlichen Beitrag leisten hier die zwei Abgasturbolader und die 450 Nm Drehmoment, die der Multivan in einem Bereich von 1.400 bis 2.400 Umdrehungen hat.

Damit beschleunigt er von 0 auf 100 km/ h in 10,3 Sekunden. In Kombination mit der adaptiven Fahrwerksregelung (bei uns Option) bzw. der Möglichkeit, zwischen Eco, Normal, Comfort und Sport umzuschalten, kann man die Fahrdynamik des Multivan auf die aktuellen Ansprüche anpassen. Seine maximale Höchstgeschwindigkeit liegt bei 198 km/h.

Komfortabel und unauffällig arbeitet das 7-Gang DSG, das gut abgestimmt den Motor auch bei starker Beschleunigung nicht nervig aufheulen lässt. Positiv überrascht waren wir auch an der Zapfsäule, denn im Durchschnitt benötigte unser Testfahrzeug 8,5 Liter auf 100 km. Lediglich bei kürzeren Fahrten im Stadtverkehr bewegt sich der Zähler in Richtung der 10 Liter-Marke.

Mit dem 4Motion Antrieb gerüstet hat der Multivan auch genügend Vortrieb auf unwegsamen Geländen. Schotterstraßen sind für ihn keine Herausforderung.

Insgesamt hat VW mit dem Facelift und der Berücksichtigung von Kundenwünschen ein sehr gutes Gesamtpaket für den T6.1 geschnürt. Der Innenraum ist deutlich in Richtung PKW-Ambiente gegangen und hat den Nutzfahrzeugscharme endgültig verloren. Dafür ist der Preis nicht gerade ein Schnäppchen.

Was uns gefällt:

Motorisierung, flexibles Sitzkonzept, hochwertiges Interieur

Was uns nicht gefällt:

Preis, kein Keyless-Entry bzw. Startknopf, USB-C- statt USB 2.0-Anschlüsse

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1-
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 3 ohne Assistenzsysteme

TIPP: Mehr VW News und Testberichte sowie VW Händler in Österreich finden Sie hier.

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