Testbericht: VW Touran 2.0 TDI

(29.01.2016) Die zweite Generation des Touran ist zum luxuriösen Familienvan aufgestiegen. Wir verraten in unserem Test, was der neue Touran kann.

Mit dem Touran ist VW im Jahr 2003 auch ins kompakte Van-Segment eingestiegen, und nach 12 Jahren Bauzeit ist der Nachfolger daher schon lange überfällig gewesen. Der neue Touran kann damit auch als Meilenstein bezeichnet werden, mit seinem Vorgänger hat er nur noch den Namen und das Konzept gemeinsam. Das Design ist jetzt wesentlich dynamischer geworden, wobei vor allem die spitz gezeichnete Frontpartie sehr sportlich wirkt. Der Touran zeigt aber überhaupt sehr geschliffene Kanten und wirkt so auch sehr elegant.

VW hat den Touran auch technisch ordentlich aufgerüstet, und er bietet viele neue Highlights, von LED-Scheinwerfern bis zu neuen Assistenzsystemen reicht dabei die Palette. Etwas aus dem Segment der Familienvans heraus hat sich der Touran auch beim Preis entwickelt. Unser Testfahrzeug in der Highline-Ausstattung und mit 150 PS TDI kommt auf einen Listenpreis von 35.250 Euro. Im Preis enthalten sind unter anderem die Klimaanlage "Pure Air Climatronic", die Mulitfunktionsanzeige "Premium", Regensensor, abgedunkelte Scheiben ab der B-Säule, elektrische Fensterheber und Sitze mit sehr schönem Alcantara-Bezug.

Zusätzlich wurden wir noch mit LED-Scheinwerfern, LED-Rückleuchten, der dynamischen Fernlichtregelung, einer elektrischen Heckklappe, 17"-Leichtmetallfelgen, dem Media-Paket, einem Panorama-Ausstell-/Schiebedach, dem Spiegelpaket 1, dem Spurwechselassistenten und einem Reserverad verwöhnt. Der Gesamtpreis summiert sich mit diesen Extras auf 43.028,75 Euro, womit das Budget einer durchschnittlichen jungen Familie entgültig gesprengt sein dürfte.

Dafür verwöhnt der Touran so auch mit dem Luxus, den man sonst nur in Fahrzeugen der gehobenen Mittelklasse findet. Der neu gestaltete Innenraum gefällt ebenfalls mit einer markanten Linienführung und einem modernen Ambiente. Viele Chrom-Zierleisten in Kombination mit Piano-Lack-Verkleidungen der Armaturenlandschaft schaffen auch einen sehr exklusiven Touch. Kombiniert wird das mit einer Fülle von Ablagen, die zeigen, dass der Touran wirklich auf den praktischen Nutzwert eines Familienvans getrimmt ist, auch wenn er wie eine luxuriöse Limousine wirkt. Wie gewohnt gibt auch die Bedienung keine Rätsel auf, wer einmal in einem VW gesessen ist, findet sich auch im Touran schnell zurecht. Die Schalter und Bedienlogik kennt man schon von Golf, Passat und anderen VW-Produkten sehr gut.

Perfekt zeigt sich der neue Touran auch beim Platzangebot. Selbst in der zweiten Reihe finden groß gewachsene Passagiere noch viel Platz, trotz dem riesigen Panoramaglas-/Schiebedach. Hinzu kommt ein ordentliches Kofferraumvolumen, welches von 834 bis 1.980 Liter reicht, womit der Touran auch für lange Urlaubsfahrten noch genug Platz für Gepäck bieten sollte. Sehr praktisch ist auch die elektrische Heckklappenbetätigung, die man sich auf jeden Fall gönnen sollte.

Damit auch der Fahrspaß nicht zu kurz kommt, kombiniert man den Touran am besten auch mit dem 2,0 Liter TDI, der über eine Leistung von 150 PS (110 kW) verfügt. Sein maximales Drehmoment von 340 Nm liefert der Motor zwischen 1.750 und 3.000 U/Min. Das Aggregat verwöhnt gleich zum Start mit einem sehr dynamischen Auftritt. Wer die volle Leistung abruft, sprintet in 9,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h und ist bis zu 208 km/h schnell unterwegs. Das manuelle 6-Gang-Schaltgetriebe lässt sich sehr gut schalten und ist harmonisch übersetzt. Noch besser würde hier aber sicher ein DSG-Getriebe passen, welches leider aus nicht nachvollziehbaren Gründen für keine Diesel-Motorisierung beim Touran erhältlich ist.

Die Kombination aus Motor und Getriebe ist nämlich sehr auf Sparsamkeit hin optimiert, wodurch man häufiger schalten muss. Vor allem, wenn man bei mittlerer Geschwindigkeit in einem hohen Gang unterwegs ist, ist fleißiges Schalten angesagt, wenn man die Leistung des Motors spüren möchte. Auch bei Steigungen verliert der Motor schnell an Kraft, und man muss einen niedrigeren Gang wählen, um weiter flott voran zu kommen.

Dadurch erreicht man dann auch nur schwer die vom Werk versprochenen Verbrauchswerte. Nur wer auf der Geraden im Windschatten von LKW´s sein Ziel verfolgt, wird in die Nähe der 4,5 Liter kommen, die das Werk verspricht. Wir sind im Schnitt mit 5,8 Liter über die Runden gekommen, womit man aber durchaus glücklich sein kann. Immerhin wollen mindestens 1,5 Tonnen bewegt werden, und man hat durchaus viel Fahrspaß, wenn man fleißig schaltet.

Vor allem da der Touran auch perfekt auf der Straße liegt. Fahrwerk und Federung sind zwar mehr auf Komfort getrimmt, dennoch hat man zu jeder Zeit ein gutes Gefühl was die Straßenlage betrifft. Selbst in flott gefahrenen Kurven merkt man nicht, dass man in einem Fahrzeug mit etwas höherem Schwerpunkt unterwegs ist. Auch die Geräuschdämmung ist für ein Auto dieser Klasse sehr gut ausgefallen, lediglich bei Autobahntempo dringen leichte Abrollgeräusche in den Innenraum vor, was auch an den am Testfahrzeug montierten Winterreifen liegen kann.

Die sehr leichtgängige, aber direkte Lenkung, macht ebenfalls viel Spaß und ermöglicht ein sehr zielgenaues Manövrieren, wodurch der Touran auch in der Stadt ein idealer Begleiter ist. Durch die großen Fensterflächen und die kastenförmige Gestaltung ist der Touran sehr übersichtlich, und man kann auch enge Parklücken gut ansteuern.

Für viel Sicherheit sorgen auch die Assistenzsysteme, der Abstandswarner leistet dabei ebenso gute Dienste wie der adaptive Tempomat, oder die LED-Scheinwerfer mit automatischer Fernlichtschaltung.

Der neue VW Touran hat zwar lange auf sich warten lassen, jedoch hat sich das Warten gelohnt. Er ist im Vergleich zum Vorgänger in jede Richtung um vieles besser geworden. Er bietet noch mehr Platz als bisher, ist dabei aber optisch dynamischer und bei der Ausstattung viel luxuriöser als sein Vorgänger. Der 2,0 Liter TDI ist zudem eine gute Wahl für jene, die auch etwas Fahrspaß genießen möchten und oft voll beladen unterwegs sind.

Was uns gefällt:

das Design, die Ausstattung, das Platzangebot, die Sitze, das Fahrverhalten

Was uns nicht gefällt:

dass der Motor aus mittleren Geschwindigkeiten heraus schlapp wirkt

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1

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