VW black up! Testbericht

(24.04.2012) Mit dem up! möchte VW auch in der Kleinstwagenklasse an die Spitze der Verkaufszahlen vordringen. Wir haben den kleinen VW in unserem Test näher unter die Lupe genommen.

Während VW seit Jahren die Klein- und Kompaktklasse als Marktleader anführt, konnte der Wolfsburger Konzern im Kleinstwagensegment nicht so recht Fuß fassen. Der neue up! soll jetzt aber alles anders machen und VW auch in diesem Segment die Nr. 1-Position bescheren. VW hat daher alle Register gezogen und den up! im Vergleich zu seinen Vorgängern wesentlich peppiger gestaltet. Das Design fügt sich harmonisch in die aktuelle Markenlinie, trotzdem sticht der up! optisch aus dem Straßenbild hervor.

Für unseren Test haben wir den black up! mit dem 60 PS-Basismotor gewählt. Die Kombination aus luxuriöser Ausstattung und Basis-Motorisierung passt sehr gut zu einem Kleinwagen, der vor allem in der Stadt sein Revier hat. Der black up! basiert auf der Ausstattungslinie high up!, die schon serienmäßig über Klimaanlage, elektrische Fensterheber vorne, 15"-Leichtmetallfelgen, Lederlenkrad, den City-Notbremsassistenten, Nebelscheinwerfer, einen höhenverstellbaren Fahrersitz, ein Handschuhfach mit Klappe, elektrisch verstellbare Außenspiegel, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung und das Radio RCD215 verfügt.

Im black up! gibt es zum Preis von 12.680 Euro noch zusätzlich 16"-Leichtmetallräder, Chromzierelemente beim Außendesign, ein Dash pad in black pearl, Einstiegsleisten in Aluminium mit dem Schriftzug "up!" und das portable Navigations- und Infotainmentsystem "maps + more".

Unser Testfahrzeug hatte dann noch das Lederpaket bestehend aus up!-Logo auf den Sitzlehnen, Sitzmittelbahnen in Lederoptik und Sitzwangen in Lederoptik sowie beheizbare Vordersitze und das drive pack "plus" mit Tempomat, Multifunktionsanzeige und Einparkhilfe hinten an Bord. Der Gesamtpreis steigert sich damit auf 13.563,74,- Euro. Um diesen Preis umgibt der up! seine Passagiere aber auch schon mit einer gehörigen Portion Luxus. Die verwendeten Materialien wirken sehr hochwertig, und die Verarbeitung ist auch so, wie man sie von VW gewohnt ist.

Das Interieur-Design ist zudem richtig pfiffig ausgefallen, und man fühlt sich auf Anhieb im kleinsten VW wohl. Die Bedienung ist sehr einfach, und das herausnehmbare "maps + more"-Navigationssystem passt perfekt zum durchdachten Innenraum. Das "maps + more" ist nämlich mit dem Fahrzeug verbunden und beherbergt nicht nur Navi und Freisprecheinrichtung, man kann mit der Funktion "Think Blue" die Bordcomputerdaten aufrufen und prüfen, ob man sparsam genug unterwegs ist und auch die Schaltpunkte genau einhält.

Trotz vieler sehr nett gestalteter Details merkt man aber auch, dass der Sparstift gezückt wurde und leider auch einige Dinge gestrichen wurden, die das Leben nicht nur einfacher, sondern auch sicherer machen.

So bleibt etwa die Kofferraumabdeckung beim Öffnen der Klappe liegen, da einfach eine Schnur eingespart wurde, oder befindet sich auf der Fahrertüre nur der elektrische Fensteröffner der Fahrerseite - wer das Fenster auf der Beifahrerseite öffnen möchte, muss entweder einen Beifahrer oder lange Arme haben. Noch ärgerlicher ist aber das Fehlen von höhenverstellbaren Gurten, da die fixe Position für klein gewachsene Passagiere eindeutig zu hoch ist.

Beim Platzangebot kann der up! dann wieder punkten. Vor allem die Vordersitze und das Platzangebot für Fahrer und Beifahrer sind sehr großzügig bemessen. Die zweite Sitzreihe ist zwar eher für Kinder geeignet, das vor allem aber deshalb, weil der Zugang nach hinten sehr eng ausgefallen ist. Abhilfe schafft hier der 4-türige up! der in diesem Punkt wesentlich mehr Komfort bietet. Für einen Kleinwagen sehr geräumig ist auch das Kofferraumvolumen, welches von 251 bis 951 Liter reicht. Zudem gibt es im Innenraum noch jede Menge praktischer Ablagen.

Wer vor allem in der Stadt unterwegs ist, wird auch am 1,0 Liter 3-Zylinder Motor mit 60 PS (44 kW) seine Freude haben. Der kleine Dreizylinder hat ein maximales Drehmoment von 95 Nm, welches zwischen 3.000 und 4.300 U/Min bereit steht. Das reicht aus, um den up! in 14,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu befördern und 160 km/h schnell zu machen. Auch wenn der up! über eine kleine Anfahrschwäche verfügt, bietet er ausreichende Fahrleistungen, wenn er mal in Schwung gekommen ist - zumindest in der Stadt.

Wer viel auf Landstraßen und der Autobahn unterwegs ist, sollte zum 75 PS up! greifen, denn die 60 PS-Version verlangt schon sehr gut kalkulierte Überholvorgänge. Doch auch hier gilt: Ist der up! einmal in Schwung gekommen, läuft er sehr gut. Hat man einmal das Autobahn-Tempo erreicht, läuft der up! sehr ruhig und auch durchaus komfortabel dahin.

Für einen Kleinwagen verfügt der up! über eine richtig gute Federung und ein angenehm straffes Fahrwerk. Die Straßenlage ist zudem sehr gut, und der up! bietet ausreichende Sicherheitsreserven. Mit der City-Notbremsfunktion ausgerüstet bietet der up! vor allem in der Stadt ein weiteres Sicherheitsplus.

Nicht ganz auf dem Niveau seiner größeren Brüder ist beim up! die manuelle 5-Gang-Schaltung, die zwar sehr leichtgängig ist, teilweise aber jeden Schaltvorgang mit einem "klackenden" Geräusch quittiert, vor allem in kaltem Zustand.

Seine ganzen Trümpfe spielt der up! aber in der Stadt aus, wo er nicht nur motorisch gut mithalten kann, sondern auch mit seiner Wendigkeit überzeugt. Wer den 60 PS-Motor nicht allzu oft fordert, wird auch an den vom Werk angegebenen Verbrauch von 4,5 Liter kommen. In unserem Test hat sich der up! 5,4 Liter gegönnt, die 75 PS-Version könnte hier sogar sparsamer sein, da man bei dieser nicht so oft geneigt ist, das Gaspedal so fest zu drücken, um die gewünschte Leistung zu erreichen.

Der neue up! hat auf jeden Fall das Zeug dazu, VW auch in der Kleinstwagen-Klasse die Nr.1-Position zu bescheren. Er ist pfiffig, hat viele durchdachte Details und eine Top-Verarbeitung. Wer öfters außerhalb der Stadt unterwegs ist, sollte aber zur 75 PS-Version greifen, dann passt es auch mit dem Fahrspaß.

Was uns gefällt:

wie pfiffig der up! ist, das "maps + more"-System, das Platzangebot auf den vorderen Plätzen, die Verarbeitung, das Fahrverhalten

Was uns nicht gefällt:

dass der Sparstift doch präsent und spürbar ist

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 3
Fahrverhalten: 1-
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 2-
Kofferraum: 1-


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