Volvo C70 Cabrio Testbericht

(04.05.2011) Mit einer neuen Einstiegsmotorisierung, dem 150 PS starken D3 Diesel, schickt Volvo den C70 in die gerade gestartete Cabrio-Saison.

Im Jahr 2010 hat Volvo dem C70 ein Facelift verpasst, welches dem sportlichen Cabrio-Coupé noch mehr Dynamik gebracht hat. Jetzt reicht Volvo mit dem D3 Dieselmotor eine interessante Einstiegsmotorisierung nach. Der Basispreis des C70 D3 mit 6-Gang-Automatik in der Momentum-Ausstattung liegt bei 44.429 Euro. Die mittlere Ausstattungslinie verfügt serienmäßig schon über viele Komfort- und Sicherheitsfeatures wie etwa ESP, ABS, sechs Airbags, eine Einparkhilfe hinten, Regensensor, eine Klimaautomatik mit getrennter Temperaturregelung, eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung und ein "High Performance Sound"-Audio-System.

Für noch mehr Luxus sorgten in unserem Testauto eine Lederausstattung, das Winter-Paket, Dual-Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht, ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem, ein Ski-Sack, das RTI Navigationsgerät inkl. Festplattenspeicher, 18"-Alufelgen und die Celestial Blau metallic-Lackierung. Diese Farbe steht dem C70 besonders gut, egal, ob am Neusiedler See oder an der Cote d'Azur, mit dem C70 kann man sich überall sehen lassen. Er besitzt genug Understatement, um die Neider fern zu halten, jedoch auch genug Klasse, um in den noblen Kreisen mithalten zu können.

Im Innenraum setzt sich das dynamisch elegante Bild fort, der C70 besticht durch klare, aber auch dynamische Linien, und die frei schwebende Mittelkonsole in Alu-Optik verleiht dem Innenraum zusätzlich noch einen Schuss an Sportlichkeit. Der C70 geht dabei noch als vollwertiger Viersitzer durch. Zugegeben, der Einstieg zur hinteren Reihe ist etwas mühsam, wenn aber nicht ganz groß gewachsene Personen die erste Reihe bevölkern, hat man hinten noch bequem Platz.

Ebenfalls ohne Fehl und Tadel sind die Sitz- und Lenkradverstellmöglichkeiten, die schnell eine ideale Sitzposition finden lassen. Einziges Manko im Innenraum sind die zu klein geratenen Ablagen. Es gibt zwar sehr viele, jedoch sind diese kaum brauchbar, da sie viel zu klein dimensioniert sind.

Nach wie vor für einen Show-Effekt sorgt man mit dem elektrischen Verdeck, mit dem sich der C70 innerhalb von rund 30 Sekunden vom Coupé zum Cabrio verwandelt. Aufregend ist dabei mit anzusehen, wie aufwendig der Verdeckmechanismus gestaltet wurde. Das Dach teilt sich in drei Teile, an der Seite klappen die Leisten weg, und das Ganze ist mit vielen dünnen Seilen verbunden.

Ist das Dach im Kofferraum untergebracht, stehen noch immer rund 200 Liter Volumen zur Verfügung. Damit das Beladen vereinfacht wird, und nicht nur ein Schlitz wie beim Briefkasten zur Verfügung steht, kann das Dach per Knopfdruck angehoben und nach dem Beladen auch wieder auf gleichem Wege versenkt werden. Fährt man offen, hat man zudem die Möglichkeit, mittels Windschott den Innenraum zugfrei zu gestalten. Aber auch ohne das Windschott lässt es sich leben, zumindest im Stadtbetrieb und auf Landstraßen passen die Geschwindigkeiten noch, um ohne steifen Hals am Ziel anzukommen.

Geschlossen präsentiert sich der C70 dann innen mit absoluter Ruhe. Selbst bei Autobahngeschwindigkeit dringen keine Windgeräusche in den Fahrgastraum, was den sportlichen Schweden auch als Reiselimousine interessant macht.

Sehr gut steht dem Volvo dabei auch der neue D3 Dieselmotor. Das 5-Zylinder-Aggregat mit 150 PS (110 kW) und 2,0 Liter Hubraum besticht durch seine Laufruhe und eine Spritzigkeit, bei der man dem Schweden durchaus mehr PS zutrauen würde. Mit dem 6-Gang-Automatikgetriebe "Geartronic" beschleunigt der C70 in 10,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 205 km/h. In der Realität wirkt der wandlungsfähige Volvo durch sein Drehmoment von 350 Nm, welches zwischen 1.500 und 2.750 U/min bereit steht, wesentlich agiler, als es am Papier scheint.

Gerade beim Zwischensprint und bei Überholmanövern kann man auf die Leistung setzen und erlebt eine Sportlichkeit, die man eigentlich nur dem D4 mit 177 PS zutrauen würde. Federung und Fahrwerk sind zwar eher Richtung Komfort ausgelegt, trotzdem bietet der C70 jede Menge Fahrspaß und ein sehr gutmütiges Fahrverhalten. Entspanntes Dahingleiten und die Natur bei offenem Dach zu genießen, liegt dem Schweden aber mehr, als am Limit über Bergstraßen zu wedeln.

Beim Verbrauch ist man wieder im Mittelfeld unterwegs. Die vom Werk angegebenen 6,4 Liter sind in der Praxis nur schwer zu erreichen. Wer ein bisschen Fahrspaß genießen möchte und die Leistung auch ab und zu abruft, der sollte im Schnitt mit 7,8 Liter rechnen. Immerhin hat der rund 461 cm lange Volvo C70 auch mindestens 1,8 Tonnen an Gewicht zu schleppen, und auch die Automatik lässt den Verbrauch etwas nach oben schnellen.

Auch wenn die Automatik das eine oder andere Zehntel mehr an Diesel benötigt, ist sie auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Die Schaltvorgänge gehen sehr sanft vonstatten, fast wie bei einem Doppelkupplungsgetriebe, und es wird auch immer blitzschnell der passende Gang gewählt, je nach Fahrsituation und Gaspedalstellung.

Mit dem neuen Motor hat man auf jeden Fall einen für das Auto sehr passenden Diesel im Programm. Dank der Laufruhe passt er auch perfekt in ein Cabrio, und in Kombination mit der Automatik und dem komfortablen Fahrwerk hat man bei Volvo ein gutes Paket im Angebot. Wer sich für ein Cabrio interessiert, bekommt mit dem C70 ein für alle Jahreszeiten und Bedürfnisse passendes Auto, das in erster Linie zum Genießen verleitet. Der C70 ist mehr der luxuriöse Begleiter für jeden Anlass, als der sportliche Jäger der Landstraße. Er hat viele Stärken aber nur wenig Schwächen und bietet in Bezug auf Fahrzeugkategorie und Ausstattung auch ein Preis/Leistungs-Verhältnis, das in Ordnung geht.

Was uns gefällt:
Die Laufruhe des Motors, die Automatik, das Open-Air-Vergnügen.

Was uns nicht gefällt:
Die kleinen Ablagen, der Einstieg zur zweiten Reihe bei geschlossenem Verdeck.

Testzeugnis:

  • Ausstattung Sicherheit: 1-
  • Ausstattung Komfort: 1
  • Verbrauch: 2
  • Fahrleistung: 2
  • Fahrverhalten: 1
  • Verarbeitung: 1-
  • Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
  • Platzangebot Rückbank: 3
  • Kofferraum: 2
  • Ablagen: 3
  • Übersichtlichkeit: Bei offenem Verdeck 1, geschlossen: 3

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