AGES bewertet das Risiko des Wiederauftretens der Tollwut
(15.05.2014) Österreich gilt seit 28. September 2008 als offiziell frei von Tollwut. Zum letzten Mal wurde sie in Österreich im Jahr 2006 bei einem Fuchs nachgewiesen. Es handelte sich dabei um ein Impfvirus.
Die aktive und passive Überwachung ergab seit 2007 weder bei Haus- noch bei Wildtieren einen Hinweis auf eine Viruszirkulation. Die seit den 90er-Jahren durchgeführte präventive orale Immunisierung von Füchsen wurde noch bis einschließlich 2012 fortgesetzt.
Es besteht natürlich immer ein Risiko, dass die Tollwut wieder nach Österreich eingeschleppt wird. Wie hoch dieses Risiko ist, hat die AGES im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) im Rahmen einer qualitativen Risikobewertung eingeschätzt.
Als mögliche Ursachen für eine Einschleppung oder ein Wiederauftreten der Tollwut in der österreichischen Tierpopulation wurden betrachtet:
- Ausbreitung des Virus über infizierte Wildtiere (hauptsächlich Füchse), die aus benachbarten Regionen einwandern
- eine möglicherweise bisher unentdeckte Persistenz in der (Wild-)Tierpopulation das bedeutet, es gibt immer noch Tiere in Österreich, die unerkannt das Tollwutvirus in sich tragen
- legale sowie illegale (Haus-)Tierimporte
- Einreise von im Ausland infizierten Personen
Auf Basis dieser betrachteten Szenarien wird das Risiko der Einschleppung oder des Wiederauftretens der Tollwut als gering eingestuft.
Link: Qualitative Risikobewertung zum Risiko des Wiederauftretens der Tollwut in Österreich