ARGE Papageienschutz droht Rauswurf: 180 gerettete Papageien in Not!

(14.01.2020) Räumungsklage: Wiener Tierschutzverein will die ARGE Papageienschutz mit 180 hilfsbedürftigen, teilweise alten und kranken Tieren einfach vor die Tür setzten

Die 180 Papageien der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Papageienschutz sind seit 2008 im Wiener Tierschutzhaus in Vösendorf untergebracht.

Die anspruchsvollen Wildtiere wurden von der ARGE Papageienschutz aus schlechten Haltungssituationen gerettet, von überforderten PrivathalterInnen übernommen oder nach Beschlagnahmungen der zuständigen Behörden aufgenommen und werden von der hochspezialisierten Tierschutzorganisation unter extrem hohen Standards versorgt.


Vereinspräsidentin Nadja Ziegler mit Papageienheim-Leiterin Julia Bellmann

„Nun sind die aus der Not geretteten Vögel wieder in großer Not. Doch zum ersten Mal wurden sie durch einen Tierschutzverein in diese Notlage gebracht“, zeigt sich Mag.a Nadja Ziegler, Zoologin und Präsidentin der ARGE Papageienschutz entsetzt.

Seit 2008 besteht ein Kooperationsprojekt zwischen dem Wiener Tierschutzverein und der Arbeitsgemeinschaft Papageienschutz (ARGE) – der spezialisierte Verein übernahm die 25 noch im Tierschutzhaus lebenden Krummschnäbel und durfte dafür Räumlichkeiten im Wildtierhaus des großen Tierschutzhauses in Vösendorf bei Wien auch für die eigenen Vögel nutzen.

Seit gut fünf Jahren bezahlt der Papageienschutz auch eine monatliche Miete. Nun hat der Wiener Tierschutzverein ohne Vorwarnung eine Räumungsklage eingebracht und will die hilflosen Tiere vor die Tür setzen. Begründung: „Eigenbedarf“.

Von Anfang an war klar, dass der Mietvertrag einmal auslaufen würde und die ARGE bemühte sich redlich, einen neuen Platz für ihr Papageienheim zu finden.

Konkrete Objekte bzw. Flächen in Berhardsthal, Gutenstein, Schiltern und Bisamberg wurden als Standorte in Betracht gezogen, es gab auch bereits Architektenpläne – letztendlich sprachen jedoch bauliche, sachliche oder finanzielle Gründe gegen eine Realisierung.

Im Herbst des Vorjahres konnte endlich ein passendes Pachtgrundstück am Rand von Wien gefunden werden. Mit Hilfe von Sponsoren und Spendern soll auf dem neuen Gelände ein modernes, artgerechtes Schutzzentrum für die intelligenten und vom Aussterben bedrohten Wildvögel entstehen.

„Bereits im vergangenen Sommer war klar, dass der Mietvertrag auslaufen würde, bevor das neue Papageienschutzzentrum bezugsbereit ist. Daher suchten wir verzweifelt nach einem Zwischenquartier“, so die Gründern des Papageienschutzvereins, Nadja Ziegler.

Eine stillgelegte Fabrik im 23. Bezirk bot sich an – zwei Expertenteams begutachteten die technischen Einrichtungen und kamen letztlich zum Schluss, dass eine Sanierung für kurze Zeit viel zu teuer und nicht zielführend wäre.

Dies wurde der Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins, Dr.in Madeleine Petrovic, vor Weihnachten mitgeteilt - da war allerdings keine Rede von dem, was jetzt per Post eintrudelte: die Räumungsklage!

Bis Ende Februar sollen die mittlerweile 180 Papageien die gemieteten Räumlichkeiten des Wiener Tierschutzvereins verlassen. Wohin, das scheint die VertreterInnen des Wiener Tierschutzvereins nicht zu interessieren.

„Es ist unfassbar: Was ist das für ein Tierschutzverein, der 180 hilfsbedürftige, teilweise alte und kranke Tiere einfach vor die Tür setzt? Wir können unsere Schützlinge ja nicht einfach in Luft auflösen. Wir brauchen zumindest ein paar Monate, um ein passendes Zwischenquartier zu finden und das verzögert natürlich die Realisierung des neuen Zentrums“, so Ziegler.

Das Schutzzentrum der ARGE Papageienschutz ist einzigartig in Europa. Nirgendwo sonst werden verwaiste, zugeflogene und beschlagnahmte Papageien so kompetent betreut, vergesellschaftet und tiergerecht gehalten.

Der seit 25 Jahren bestehende Verein ARGE Papageienschutz steht unter wissenschaftlicher Leitung, die Schützlinge mit ihren extrem hohen Ansprüchen werden von hochqualifizierten MitarbeiterInnen betreut. Spenden sind steuerlich absetzbar.

Wer mit einem Ausweichquartier oder sonst wie helfen kann, möge sich bitte bei der Vereinsleitung melden.

www.papageienschutz.org


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