WWF, Jägerverband und Naturschutzbund gründen Allianz gegen Wildtierkriminalität in Tirol

(25.12.2019) Gemeinsames Bekenntnis zum Schutz unserer Wildtiere – Naturschutz und Jagd machen gegen illegale Verfolgung geschützter Arten mobil – Wilderei ist Straftat, kein Kavaliersdelikt

Anlässlich diverser Fälle von Wildtierkriminalität in Tirol gründen der WWF Österreich, der Tiroler Jägerverband und der Naturschutzbund Österreich eine neue Allianz zur Bekämpfung illegaler Verfolgung von geschützten Wildtieren.

Die unterzeichnenden Organisationen verurteilen in ihrer gemeinsamen Erklärung jede Form der Wilderei und illegalen Tötung von Wildtieren.

Die Allianz der Verbände will sich auf allen Ebenen dafür einsetzen, dass solche Straftaten nicht mehr geschehen, sie aufgeklärt und rechtlich geahndet werden.


v. l. n. r.: Christoph Walder (WWF Österreich), Anton Larcher (Tiroler Jägerverband) und Andreas Jedinger (Naturschutzbund Tirol)

„Wilderei und illegale Entnahmen sind kein Kavaliersdelikt, sondern nach internationalen Konventionen, europäischen Rechtsnormen und heimischen Gesetzen (z.B. Strafrecht, Tierschutzrecht, Jagdrecht und Naturschutzrecht) verboten und strikt abzulehnen“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung.

"Illegale Abschüsse, Fallen und Vergiftungen sind eine der Haupttodesursachen für streng geschützte Arten wie Wolf, Bär, Luchs oder diverse Greifvögel. Wilderei ist nicht nur eine Straftat, sondern auch aus Naturschutzsicht eine echte Katastrophe. Erhalt und Aufbau lebensfähiger Populationen werden massiv erschwert. Insbesondere große Beutegreifer sind immens wichtig für die Gesundheit unserer Ökosysteme. Als Gesundheitspolizei halten sie beispielsweise den Schalenwildbestand in gutem Zustand und dämmen die Ausbreitung von Krankheiten ein", sagt WWF-Artenschutz-Experte Christoph Walder.

Ende November wurde ein Rehkitz in Schönwies von einem Wilderer geschossen und tot zurückgelassen. Diesen Sommer sorgte der illegale Abschuss und die Enthauptung eines Wolfs im Sellrain für landesweites Aufsehen. Der Täter konnte bis heute nicht ausgeforscht werden.

Auch der qualvoll in einer verbotenen Wildtierfalle verendete Hund in Jerzens machte Schlagzeilen. Es sind jedoch nicht die einzigen Fälle von Wildtierkriminalität, die einen veritablen Rückschritt im Natur- und Artenschutz bedeuten. Die Dunkelziffer liegt bedeutend höher.

„Erhalt und Pflege der Vielfalt an heimischen Tierarten sind zentrale Aufgaben für Jagd und Naturschutz. Unsere Bemühungen, Tirols beeindruckendes Naturerbe zu schützen, werden jedoch durch die Taten Einzelner konterkariert und sind daher auf das Schärfste zu verurteilen“, sagt Landesjägermeister Anton Larcher.

Die gemeinsame Erklärung soll einerseits die Bevölkerung sensibilisieren, Fälle von Wildtierkriminalität nicht stillschweigend hinzunehmen, sondern zur Anzeige zu bringen. Vor allem appellieren die Organisationen aber an politische Entscheidungsträger: „Die Allianz von Jägerschaft und Naturschutzorganisationen ist ein Signal an Politik und Behörden. Wir unterbreiten ein Angebot, gemeinsam gegen illegale Wildtiertötungen vorzugehen“, schließt Andreas Jedinger, Obmann des Naturschutzbundes Tirol.

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