Ein Habichtskauz aus dem Alpenzoo zur Wiederansiedlung im Wiener Wald
(17.07.2014) Der Habichtskauz, nach dem Uhu die zweitgrößte Eule Mitteleuropas, bewohnte vor 100 Jahren in Österreich Mischwälder mit altem Baumbestand.
Bis 1950 wurden Brutnachweise aus Kärnten, Steiermark und Osttirol bekannt, danach verlor sich seine Spur. Intensiver Waldbau und widerrechtliche Abschüsse aufgrund ihrer geringen Fluchtdistanz führten bis zur Mitte des 20. Jh. zum Verschwinden dieser imposanten Eule.
Österreich kommt eine bedeutende Rolle als Verbindung zwischen den nördlichen und südlichen Vorkommen des Habichtskauzes in Europa zu. 2009 wurde deshalb ein Wiederansiedlungsprojekt mit Freilassungsorten im Biosphärenpark Wiener Wald und im Wildnisgebiet Dürrenstein begonnen.
Dieses Artenschutzprojekt wird vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Vet.Med Universität Wien geleitet. Projektpartner sind u.a. die Österreichischen Bundesforste und die Österreichische Zoo-Organisation OZO.
Zur Freilassung kommen Jungeulen aus den Nachzuchten von mehr als 30 Brutpaaren in menschlicher Obhut, darunter auch vom Alpenzoo. Von hier wurden bisher über 20 junge Habichtskäuze in das Projekt eingebracht, u.a. das Männchen Anton aus Tirol, das 2010 im Alpenzoo geschlüpft und im Alter von rund 3 Monaten ausgewildert worden ist. Bereits 2012 hat er mit einer Partnerin erstmals im Freiland gebrütet.
Das Wiederansiedlungsprojekt des Habichtskauzes in Österreich kann bereits Erfolge verzeichnen. In den ersten 5 Jahren (2009 2013) wurden insgesamt 153 Habichtskäuze ausgewildert. Auch 2014 gelangen wieder Nachzuchten zur Auswilderung, darunter der junge Habichtskauz aus dem Alpenzoo.