VET-MAGAZIN logo
Neue Studie zeigt ökologische und evolutionäre Vorteil grabender Säugetiere
Stefan Pinkert
Wie Landnutzungssysteme die Amphibienvielfalt beeinflussen
L. Aceros
Neonikotinoide bedrohen Biodiversität stärker als gedacht
Jan Erik Sedlmeier/Universität Hohenheim
Die Pazifische Auster könnte die Ostsee besiedeln
Youk Greeve
Die Pazifische Auster könnte die Ostsee…
Das Gehirn der Honigbiene erkunden
Jerome Beetz/Universität Würzburg
Das Gehirn der Honigbiene erkunden
Studie widerspricht umstrittener These zur Lebensraumfragmentierung
Wolkenkratzer via Wikimedia Commons
Strategische Partnerwahl bei Guinea-Pavianen
Tessa Frank/Deutsches Primatenzentrum GmbH
Strategische Partnerwahl bei Guinea-Pavianen
Wie Zebrafische Herzmuskelzellen regenerieren
Elvira Eberhardt/Uni Ulm
Bärensicherer Abfallcontainer
Anton VORAUER/WWF
Österreich

Bärensichere Mülltonne übersteht Härtetest

Nach einem Probelauf im Alpenzoo sind vier Spezialcontainer in Österreich im Einsatz

. . .

Braunbären sind Allesfresser, lernfähig, und sie lieben es bequem - vor allem bei der Futtersuche. Nahrung in der Nähe von Siedlungen muss deshalb unzugänglich für neugierige Bärenschnauzen sein.

Eine Lösung bieten vom WWF entwickelte bärensichere Abfallcontainer. Solch eine spezielle Mülltonne wurde heute von den Braunbären „Martina“ und „Ander“ im Alpenzoo Innsbruck einem Eignungstest unterzogen und hat diesen mit Auszeichnung bestanden.

„Auffällige Bären werden nicht geboren, sondern meist vom Menschen gemacht - wenn sie zum Beispiel aus falsch verstandener Tierliebe angefüttert oder von liegen gelassenen Abfällen angelockt werden“, erklärt Christina Reisenbichler, Bärenexpertin des WWF Österreich.

Der richtige Umgang mit Essensabfällen in Gebieten, die Bären durchwandern, hilft bei der Vermeidung von Konflikten zwischen Mensch und Bär.

Die bärensicheren Abfallcontainer entwickelte der WWF in der Schweiz gemeinsam mit der Firma Brüco Swiss AG nach kanadischem Vorbild. In Österreich werden nun erstmals vier Container in Tirol vom WWF aufgestellt - einer im Alpenzoo Innsbruck und drei weitere in der Region rund den Naturpark Kaunergrat im Tiroler Oberland.

„Die Erfahrungen unserer Nachbarn aus dem schweizerischen Val Müstair zeigen eindrücklich, wie wichtig es ist auf dem Gebiet des Abfallmanagements aktiv zu werden.

Bärensichere Müllcontainer sind natürlich keine Universallösung, aber ein wichtiger Schritt auf dem Weg eine Region „bärenfit“ zu machen“, so Ernst Partl, Geschäftsführer des Naturparks Kaunergrat.

Der Eignungstest an den bärensicheren Müllcontainern im Alpenzoo Innsbruck wurde von Direktor Michael Martys begleitet, der streng darauf achtete, dass der Versuch artgerecht ablief. „Unsere Bären im Alpenzoo sind, wie alle Zootiere, Botschafter ihrer Artgenossen in freier Wildbahn.

Sie ermöglichen unseren Besuchern ein fast hautnahes Kennenlernen der Tiere, die ein wichtiger Teil unserer heimischen Artenvielfalt sind.“ Im heurigen Jahr zogen bereits mehrmals Bären durch Tirol, die Steiermark und Kärnten.

Mit den speziellen Müllcontainern können Bären davon abgehalten werden, Nahrungsquellen zu nutzen, die ihnen der Mensch ungewollt zur Verfügung stellt. „Haben Bären einmal gelernt, dass es in der Nähe von Menschen Futter gibt, verlieren manche ihre natürliche Scheu und suchen immer wieder diese Futterquellen auf“, erklärt Bärenanwalt Georg Rauer vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

Der WWF sieht im österreichischen Bärenmanagement eine Reihe guter Ansätze, wünscht sich aber mehr Tempo bei der Erprobung und Finanzierung von Maßnahmen, die Bärenschäden schon im Vorhinein verhindern können.

Dazu gehören neben der Ausbringung von bärensicheren Abfallcontainern auch Elektrozäune rund um freistehende Bienenstöcke oder der Einsatz von Herdenschutzhunden in Schafherden.

„Mit den drei österreichischen Bärenanwälten haben wir bereits kompetente Ansprechpersonen vor Ort. Dennoch braucht es mehr Weitsicht im Bärenschutz. Es reicht nicht, die aus den Nachbarländern einwandernden Bären zu beobachten und notfalls zu vergrämen“, betont Reisenbichler.

Das so genannte Abfallmanagement ist ein wichtiger Pfeiler im österreichischen Bärenmanagement, das die Behörden der zuständigen Bundesländer gemeinsam verantworten.

Durch fachlich fundierte Maßnahmen in der Schadensvorbeugung, kann die Akzeptanz für den Braunbären erhöht und somit sein langfristiges Überleben im Alpenraum gesichert werden.

. . .

Weitere Meldungen

die neuesten Meldungen

. . .

Firmennews

Teile diesen Bericht auf:

Werbung via Google
Werbung via Google

Buchtipps Buchtipps Buchtipps

Röntgen Hund und Katze: Thorax und Abdomen
Röntgen Hund und Katze: Thorax und…
(21. Mär 2025) Röntgenbilder sicher befunden Gebundene Ausgabe - herausgegeben von…
Queer: Sex und Geschlecht in der…
(13. Mär 2025) Josh L. Davis ist ist Mitarbeiter des Natural…
13 Frauen. Aus der Geschichte des…
(07. Mär 2025) Dieses Buch macht die Geschichten von Frauen sichtbar…
Wildtierfindlinge in der Tierarztpraxis
(28. Feb 2025) Grundlagen der Wildtierhilfe, praktische Anwendung, tierärztliche Versorgung -…
Der Erfindergeist der Tiere
(17. Feb 2025) Werkzeuge, Ideen und Innovationen. Faszinierende Einblicke in tierische…
Meine Patienten laufen Trab
(11. Feb 2025) Unterwegs als Pferdeärztin auf dem Land - von…

Internationale Veranstaltungen Int. Veranstaltungen Internationale Veranstaltungen

EVECC-Kongress 2025
EVECC-Kongress 2025
(01. Mär 2025) Der 22. European Veterinary Emergency and Critical Care…
FECAVA EuroCongress 2025 in Antwerpen
(17. Feb 2025) FECAVA lädt Sie vom 3. bis 6. September…
Yaboumba Weltkongress 2025
(17. Feb 2025) Der XV. Internationale Kongress für Medizin und Chirurgie…
Webinar zum World Veterinary Dermatology Day…
(13. Jän 2025) Die World Association for Veterinary Dermatology lädt am…
Hill's Global Symposium 2024
(20. Okt 2024) Hosted by Hill's Pet Nutrition on Oct. 24-25…
7. Kroatischer Veterinärkongress 2024
(22. Jul 2024) Der diesjährige Kroatische Veterinärkongress wird vom 24. bis…

Preise und Stipendien Preise und Stipendien Preise und Stipendien

FECAVA-Laboklin-Reisestipendium 2025
FECAVA-Laboklin-Reisestipendium 2025
(19. Mär 2025) Die Tiermedizin kennt keine Grenzen und FECAVA und…
Bewerbungsfrist für den IGN-Forschungspreis für artgemäße…
(13. Mär 2025) Der Forschungspreis der Internationalen Gesellschaft für Nutztierhaltung (IGN)…
Felix Wankel Tierschutz-Forschungspreis geht an Studienteam…
(10. Mär 2025) Alle zwei Jahre zeichnet die Tierärztliche Fakultät der…
Ausschreibung des Herbert-Stiller-Förderpreis für tierfreie Forschung
(06. Mär 2025) Ärzte gegen Tierversuche fördert tierversuchsfreie Forschungsvorhaben mit 20.000…
Raubtiere vs. Bauern: Ceva Wildlife Research…
(03. Mär 2025) Der Ceva Wildlife Research Fund unterstützt ein Projekt…
MSD und die FVE fördern 34…
(07. Feb 2025) MSD Tiergesundheit und der Europäische Tierärzteverband (FVE) zeichnen…