Erstmalige Brut mit vier Kaiseradlern!
Die Brutsaison für den weltweit bedrohten Kaiseradler war 2018 besonders erfolgreich. Insgesamt zogen neunzehn Kaiseradler-Brutpaare zumindest 28 Jungvögel groß. Zudem gab es erstmals in Österreich eine Brut mit vier Jungvögeln, wie die Vogelschutzorganisation BirdLife meldet.
Diese positive Entwicklung gibt Anlass zur Freude, wenngleich der Brutbestand der Kaiseradler in Österreich immer noch sehr fragil und die illegale Greifvogelverfolgung eine gravierende Todesursache für Jungadler ist.
Dieser Tage verlassen 28 heuer geschlüpfte Kaiseradler endgültig die elterlichen Reviere und sind von nun an auf sich allein gestellt. Eine Erfolgsgeschichte des Greifvogelschutzes, denn der majestätische Vogel galt noch bis vor 20 Jahren in Österreich als ausgestorben.
Nationale und internationale Schutzmaßnahmen machen es möglich, dass sich die Brutbestände in Mitteleuropa langsam erholen und kontinuierlich steigen. Besonders stolz sind die Ornithologen von BirdLife Österreich über die Beobachtung einer Brut mit vier jungen Kaiseradlern in Burgenland.
Erstmaliger Nachweis von Brut mit vier Kaiseradlern
„Anfänglich konnten wir es kaum glauben, als wir vier Jungvögel in einem Horst sahen. Im Regelfall legen Kaiseradler zwei bis drei Eier!“, berichtet Beate Wendelin, Projektleiterin von BirdLife Österreich.
Weltweit sind nur vier weitere Fälle einer Vierer-Brut dokumentiert. Leider nahm diese Sensation eine dramatische Wende. Ein Teil des elterlichen Kaiseradlerhorstes stürzte aufgrund der frühsommerlichen Stürme ab.
„Drei der vier Jungvögel starben, den vierten – er war beinahe flügge – konnten wir nicht mehr auffinden“, so die Ornithologin. Derartige Horstabstürze sind bei Kaiseradlern keine Seltenheit.
„Weil alte, stabile Bäume in unserer Kulturlandschaft nur mehr selten sind, können Kaiseradler ihre Nester sehr oft nicht optimal anlegen“, weiß Wendelin. Die Einrichtung einer Schutzzone mit einem Radius von zumindest 300 Meter um den Horst, wie in anderen EU-Ländern teils gesetzlich praktiziert, erscheint - wie ein besserer Schutz des gesamten Lebensraumes - dringendst notwendig.
Artenschutzprojekt in Niederösterreich
In Niederösterreich, das den Großteil der heimischen Kaiseradlerpopulation beherbergt, wird der Kaiseradler-Schutz vom Land Niederösterreich im Rahmen eines gesonderten Artenschutzprojektes unterstützt. Durch ein umfangreiches Monitoring wird die Bestandsentwicklung dokumentiert und darauf aufbauend Schutzmaßnahmen umgesetzt.
„Das Naturland Niederösterreich ist stolz, die majestätischen Tiere beheimaten zu können. Damit geht auch eine hohe Verantwortung einher, ich freue mich daher über die Bruterfolge“, so LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf.
Erkenntnisse durch Besenderung
Österreichweit wurden in diesem Jahr im Rahmen des Artenschutzprogrammes drei Jungvögel von BirdLife-Mitarbeitern mit Sendern versehen.
„Durch die Besenderung erlangen wir Erkenntnisse über die Nutzung der Lebensräume, wir können Überlebensraten berechnen sowie mögliche Todesursachen feststellen“, erklärt Matthias Schmidt, Leiter des Kaiseradler-Artenschutzprojekts von BirdLife Österreich.
„Das sind essenzielle Informationen für unsere Schutzaktivitäten. Von den vier besenderten Vögeln des vergangenen Jahres sind inzwischen zwei verstorben, einmal durch Gift und einmal durch einen Stromschlag!“
Freud und Leid nahe beieinander
„Wir freuen uns natürlich sehr über den Anstieg unserer Kaiseradler-Population in den letzten Jahren, aber mit weniger als 20 Brutpaaren ist der Bestand dieser weltweit bedrohten Art noch äußerst fragil!“, erklärt Matthias Schmidt.
„Vor allem die illegale Greifvogelverfolgung, die nach wie vor die Haupttodesursache für Jungadler ist, stellt uns vor große Herausforderungen.“
Im Rahmen des internationalen pannonEagle LIFE Projekts (LIFE15/NAT/HU/000902) setzen BirdLife Österreich und der WWF einen Schwerpunkt zur Bekämpfung der illegalen Greifvogelverfolgung. Finanziell unterstützt wird das EU-geförderte Projekt dabei vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus.
„Sollten Sie tote oder verletzte Greifvögel finden, bitten wir Sie, diese uns über unsere Meldeplattform Kaiseradler.at, die APP birdcrime oder die birdcrime Hotline +43 660 869 2327 zu melden!“, so Schmidt.
Weitere Meldungen
die neuesten Meldungen
Firmennews
Teile diesen Bericht auf:
Buchtipps Buchtipps Buchtipps

Röntgen Hund und Katze: Thorax und…
(21. Mär 2025) Röntgenbilder sicher befunden Gebundene Ausgabe - herausgegeben von…Queer: Sex und Geschlecht in der…
(13. Mär 2025) Josh L. Davis ist ist Mitarbeiter des Natural…13 Frauen. Aus der Geschichte des…
(07. Mär 2025) Dieses Buch macht die Geschichten von Frauen sichtbar…Wildtierfindlinge in der Tierarztpraxis
(28. Feb 2025) Grundlagen der Wildtierhilfe, praktische Anwendung, tierärztliche Versorgung -…Der Erfindergeist der Tiere
(17. Feb 2025) Werkzeuge, Ideen und Innovationen. Faszinierende Einblicke in tierische…Meine Patienten laufen Trab
(11. Feb 2025) Unterwegs als Pferdeärztin auf dem Land - von…Internationale Veranstaltungen Int. Veranstaltungen Internationale Veranstaltungen

EVECC-Kongress 2025
(01. Mär 2025) Der 22. European Veterinary Emergency and Critical Care…FECAVA EuroCongress 2025 in Antwerpen
(17. Feb 2025) FECAVA lädt Sie vom 3. bis 6. September…Yaboumba Weltkongress 2025
(17. Feb 2025) Der XV. Internationale Kongress für Medizin und Chirurgie…Webinar zum World Veterinary Dermatology Day…
(13. Jän 2025) Die World Association for Veterinary Dermatology lädt am…Hill's Global Symposium 2024
(20. Okt 2024) Hosted by Hill's Pet Nutrition on Oct. 24-25…7. Kroatischer Veterinärkongress 2024
(22. Jul 2024) Der diesjährige Kroatische Veterinärkongress wird vom 24. bis…Preise und Stipendien Preise und Stipendien Preise und Stipendien
