VET-MAGAZIN logo
Mitonukleare Inkompatibilität und außerpaarliche Jungvögel
Mark Nenadov via Wikimedia Commons
Wie das Gehirn Bewegungen bei Unsicherheit steuert
Karin Tilch/Deutsches Primatenzentrum GmbH
Neue Fischart im Golf von Mexiko entdeckt
Isaí Domínguez Guerrero
Neue Fischart im Golf von Mexiko…
Tiefsee-Oktopus ist die „Molluske des Jahres 2025“
Schmidt Ocean Institute
Forschende entwickeln Alternative zu Gänsestopfleber
Thomas Vilgis
Wie Elefanten ihre Reisen planen: Energiesparen, wo es geht
Ikiwaner via Wiimedia Commons
Fledermäuse lösen sensorische Konflikte und erkennen Täuschungsversuche
Karin Schneeberger alias Felineora via Wikimedia Commons
Neue Studie zeigt ökologische und evolutionäre Vorteil grabender Säugetiere
Stefan Pinkert
Ferkelkastration
Vier Pfoten
Österreich

Bündnis „Fair Ferkel“ will Verbot von Ferkelkastration ohne Betäubung

2,7 Millionen österreichische Ferkel jedes Jahr bei vollem Bewusstsein kastriert

. . .

Vier Pfoten, der Verein gegen Tierfabriken (VGT), United Creatures und die Tierschutzombudsstelle Wien haben sich zu der Initiative „Fair Ferkel – Bündnis für mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung“ zusammengeschlossen.

Ziel ist es, per 1.1.2019 ein Verbot der in Österreich legalen Kastration von Ferkeln ohne Betäubung zu erwirken. 2,7 Millionen österreichische Ferkel werden jedes Jahr bei vollem Bewusstsein kastriert – ein Zustand, den das Bündnis durch Verhandlungen mit VertreterInnen aus Politik, Landwirtschaft, Handel, Wissenschaft sowie der Tierärztekammer ändern möchte.

Die Bündnis-PartnerInnen wollen ihre Ressourcen gemeinsam und damit effizienter einsetzen, um die jeweiligen EntscheidungsträgerInnen zu einem Ausstieg aus dieser grausamen Praxis zu bewegen.

„Es geht uns auch darum, die Öffentlichkeit für diese Thematik zu sensibilisieren“, erklärt Indra Kley, Leiterin des Österreich-Büros von Vier Pfoten.

„Viele Menschen wissen gar nicht, dass es in Österreich völlig legal möglich ist, Ferkel ohne Betäubung zu kastrieren. Ein bisschen Empathie reicht aus, um sich vorzustellen, dass die Tiere entsetzliche Schmerzen leiden müssen.“

„Egal, welches Schweinefleisch die Menschen in Österreich gerade kaufen, sie unterstützen diesen tierquälerischen Eingriff der blutigen Schmerzkastration. Und zwar bei Bio-Fleisch genauso wie bei konventionellem“, erklärt Michael Hartl, der bei United Creatures seit drei Jahren intensiv an dem Thema arbeitet. „Obwohl es Alternativen gibt, die gar keinen chirurgischen Eingriff mehr erfordern.“

Bei der Kastration werden die Hoden mit einer Quetsch-Zange oder einem Skalpell entfernt. Begründet wird der Eingriff damit, dass der Hoden der Schweine ab der Geschlechtsreife Hormone bildet, die bei 1 bis 5 Prozent der Tiere zu einer Beeinträchtigung von Geruch und Geschmack des Fleisches führen können.

Andere Länder zeigen: Es geht auch anders

Die österreichische Landwirtschaft und der Handel haben bislang stets argumentiert, dass Alternativen zur betäubungslosen Kastration zu teuer wären. Dass es auch anders geht, zeigen Länder wie die Schweiz, Norwegen oder Australien: Dort ist die betäubungslose Kastration verboten, ohne negative Folgen für den Markt.

In Deutschland tritt das Verbot 2019 in Kraft. Große Handelsunternehmen wie die REWE Group und ALDI Nord haben angekündigt, bereits ab Jänner 2017 kein Fleisch mehr von betäubungslos kastrierten Schweinen für den Verkauf zuzulassen.

Bereits 2010 haben auf europäischer Ebene Vertreter von Landwirtschaft, Industrie, Forschung sowie NGOs die Brüsseler Deklaration unterschrieben, nach der ab. 1 Jänner 2018 die Kastration von Ferkeln komplett eingestellt werden soll.

Prinzipiell gibt es bei den Alternativen zwei Richtungen: entweder chirurgische Eingriffe mit Betäubung oder die Aufzucht unkastrierter Ferkel, die sowohl als Ebermast als auch mit Immunokastration möglich ist.

Die in “Fair Ferkel“ zusammengeschlossenen Organisationen bewerten Eingriffe an Nutztieren, die nicht medizinisch notwendig sind, sehr kritisch; daher begrüßen sie generell Alternativen ohne chirurgische Entfernung von Körperteilen.

Gemeinsam ist allen genannten Alternativen, dass sie nicht ohne Kosten umzusetzen sind, was sich in einer Erhöhung des Preises für Schweinefleisch um einige wenige Cent pro Kilo niederschlagen würde.

Das Bündnis „Fair Ferkel“ sieht in diesem Zusammenhang besonders den Lebensmitteleinzelhandel gefordert, diese Kosten über seine Preispolitik abzufedern.

Denn mit Fleisch darf kein Preis-Dumping gemacht und der Kampf um Marktanteile nicht auf dem Rücken der LandwirtInnen und Nutztiere ausgetragen werden.

. . .

Weitere Meldungen

die neuesten Meldungen

. . .

Firmennews

Teile diesen Bericht auf:

Werbung via Google
Werbung via Google

Buchtipps Buchtipps Buchtipps

Es war einmal das Huhn
Es war einmal das Huhn
(9. Apr 2025) Eine Forschungsreise durch die bewegte Geschichte von Mensch…
Das Pferd und sein Wert –…
(1. Apr 2025) Das Buch Das Pferd und sein Wert richtet…
Bewegungsapparat Hund
(26. Mär 2025) Funktionelle Anatomie, Biomechanik und Pathophysiologie - von Mima…
Röntgen Hund und Katze: Thorax und…
(21. Mär 2025) Röntgenbilder sicher befunden Gebundene Ausgabe - herausgegeben von…
Queer: Sex und Geschlecht in der…
(13. Mär 2025) Josh L. Davis ist ist Mitarbeiter des Natural…
13 Frauen. Aus der Geschichte des…
(7. Mär 2025) Dieses Buch macht die Geschichten von Frauen sichtbar…

Internationale Veranstaltungen Int. Veranstaltungen Internationale Veranstaltungen

SIVEMAP 2025
SIVEMAP 2025
(31. Mär 2025) Die SASAP (Serbian Association of Small Animal Practitioners)…
EVECC-Kongress 2025
(1. Mär 2025) Der 22. European Veterinary Emergency and Critical Care…
FECAVA EuroCongress 2025 in Antwerpen
(17. Feb 2025) FECAVA lädt Sie vom 3. bis 6. September…
Yaboumba Weltkongress 2025
(17. Feb 2025) Der XV. Internationale Kongress für Medizin und Chirurgie…
Webinar zum World Veterinary Dermatology Day…
(13. Jän 2025) Die World Association for Veterinary Dermatology lädt am…
Hill's Global Symposium 2024
(20. Okt 2024) Hosted by Hill's Pet Nutrition on Oct. 24-25…

Preise und Stipendien Preise und Stipendien Preise und Stipendien

FECAVA-Laboklin-Reisestipendium 2025
FECAVA-Laboklin-Reisestipendium 2025
(19. Mär 2025) Die Tiermedizin kennt keine Grenzen und FECAVA und…
Bewerbungsfrist für den IGN-Forschungspreis für artgemäße…
(13. Mär 2025) Der Forschungspreis der Internationalen Gesellschaft für Nutztierhaltung (IGN)…
Felix Wankel Tierschutz-Forschungspreis geht an Studienteam…
(10. Mär 2025) Alle zwei Jahre zeichnet die Tierärztliche Fakultät der…
Ausschreibung des Herbert-Stiller-Förderpreis für tierfreie Forschung
(6. Mär 2025) Ärzte gegen Tierversuche fördert tierversuchsfreie Forschungsvorhaben mit 20.000…
Raubtiere vs. Bauern: Ceva Wildlife Research…
(3. Mär 2025) Der Ceva Wildlife Research Fund unterstützt ein Projekt…
MSD und die FVE fördern 34…
(7. Feb 2025) MSD Tiergesundheit und der Europäische Tierärzteverband (FVE) zeichnen…