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Geflügelgesundheitsdienst präsentiert Kurzfilm über Datenbank PHD
Österreich

Geflügelfachtag: Geflügelgesundheitsdienst präsentiert Kurzfilm über Datenbank PHD

Produktions- und Veterinärdaten aller heimischen Geflügelbetriebe kompakt dokumentiert

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Die Österreichische Qualitätsgeflügelvereinigung (QGV) veröffentlicht anlässlich des Geflügelfachtages der diesjährigen Wintertagung des Ökosozialen Forums am Mittwoch, 30. Jänner, im Kultursaal Hatzendorf einen Kurzfilm über die Bedeutung der zentralen Datenbank "Poultry Health Data" (PHD).

Jeder Geflügelbetrieb, jeder Stall, jede Herde sowie alle Veterinärdaten werden von den Betrieben, den Betreuungstierärzten und den Amtstierärzten der Veterinärbehörden in der PHD dokumentiert.

Aufgrund des Mitgliedergrades beim QGV im Ausmaß von über 90% kann somit von einem vollständigen Überblick über die Produktions- und Veterinärdaten aller österreichischen Geflügelbetriebe gesprochen werden.

Es ist EU-weit und global einzigartig, dass landesweit die gesamte Produktion derart vollständig, transparent sowie rückverfolgbar dokumentiert wird und die Daten im Interesse der Lebensmittelsicherheit zur Verfügung stehen.

Entwickelt wurde diese Datenbank erstmals in den Jahren 2000 bis 2002, um die Vorschriften der Geflügelhygiene-VO des Gesundheitsministeriums sowie des Geflügelgesundheitsprogrammes der QGV und des AMA-Gütesiegels zur Überwachung aller Stufen der Geflügelproduktion auf Salmonellen und deren Bekämpfung zum Schutz der Bevölkerung voranzutreiben. Seit 2002 konnte die Häufigkeit von Salmonellen-Erkrankungen bei Menschen mithilfe der EDV-technischen Möglichkeiten um 80% zurückgedrängt werden.

Bereits in den Jahren 2005/2006 erfolgte eine engagierte Weiterentwicklung der PHD-Datenbankstruktur um den Bereich Antibiotika-Dokumentation. Seit 2008 verfügt die QGV über vollständige Daten zum Antibiotikaeinsatz in der heimischen Geflügelhaltung. 2015 wurde ein Ranking der Geflügelmäster (Hühner-und Putenmäster) erstellt und allen Betrieben, Betreuungstierärzten und Schlachtunternehmen zur Verfügung gestellt.

Auf Basis der Veterinär-Antibiotika-Mengenströme-Verordnung wurde die QGV vom Gesundheitsministerium als Meldestelle und Bündler für Antibiotika-Daten des heimischen Geflügelsektors anerkannt. Durch wissenschaftlich analysierte Daten und Statistiken wurde es möglich, in Kooperation mit der Abteilung Daten, Statistik und Risikomanagement der AGES Graz aussagekräftige Benchmarks zu entwickeln, die Auskunft über den Status der einzelnen Betriebe geben.

Über ein neu entwickeltes Statistik-Modul in der zentralen Datenbank "Poultry Health Data" (PHD) kann ab sofort jeder Geflügelhalter Kennzahlen, Grafiken und Benchmarks über die Antibiotika-Verschreibungen bei seinen Herden im Vergleich zu allen anderen Berufskollegen online ablesen.

Im nächsten Schritt werden die vielfältig vorhandenen Produktionsdaten, Impfdaten sowie Ergebnisse der Schlachttier- und Fleischuntersuchung auch ausgewertet und künftig auch den Betrieben sowie Tierärzten in Form von Statistiken, Benchmarks und Grafiken zur Verfügung gestellt.

Bewusstseinsbildung als Investition zur Qualitätssicherung

"Durch die statistische Aufbereitung der verschiedenen Daten aus der PHD der QGV können wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden. Betriebe und Herden mit sogenannten 'Ausreißer-Daten' (z. B. hohen Antibiotika-Werten) ermöglichen dem Geflügelgesundheitsdienst zielorientierte Ursachenanalysen und Maßnahmen zur Reduktion der Einsatzmengen für die kommenden Herden", ist der Leiter des Instituts für Daten, Statistik und Risikomanagement, Univ.-Doz. DI Dr. Klemens Fuchs, von der Bedeutung der entwickelten Benchmarks und grafischen Darstellungen für den gesamten Geflügelsektor überzeugt.

Der Antibiotikaverbrauch konnte in den vergangenen fünf Jahren um rund 55% gesenkt werden. "Wir möchten sicherstellen, dass alle Geflügelhalter und Betreuungstierärzte durch bestmögliche Informationen Kenntnis darüber haben, wie es um den Antibiotika-Einsatz im Vergleich zu den anderen Geflügelbetrieben Österreichs steht", so Dr. Martina Glatzl, Obfrau der QGV. "Unser Ziel ist es nun in erster Linie, den Einsatz kritischer Antibiotika zu senken."

Gesundheitsministerium begrüßt Einführung von Benchmarks

Der Aufbau der Datenbank "Poultry Health Data" durch die QGV seit dem Jahr 2000 und die spätere Einführung der elektronischen Dokumentation jeder Behandlung mit Tierarzneimitteln direkt bei jeder Geflügelherde ab dem Jahr 2008 waren rückblickend unumstritten richtige Maßnahmen für die Erhaltung und Sicherung des Qualitätsstandards der österreichischen Eier- und Geflügelprodukte.

"Die nunmehr seit 2008 vorhandenen Daten sind bestens geeignet, Schwachstellen zu eruieren beziehungsweise Betrieben mit hohem Antibiotika-Verbrauch durch spezielle Programmmaßnahmen zu helfen, den Verbrauch künftig zu senken und weitere Verbesserungen zu erreichen.

Die proaktiven Bemühungen des Geflügelgesundheitsdienstes QGV sind als positiv zu bewerten und auch geeignet, den Einsatz der kritischen Antibiotika in der Geflügelwirtschaft bestmöglich zu vermeiden", so der Bereichsleiter für Verbrauchergesundheit und Veterinärwesen im Gesundheitsministerium, Dr. Ulrich Herzog.

Für QGV-Obfrau Martina Glatzl ist die Datenbank deshalb von so großem Wert, weil durch das System der herdenbezogenen, vollständigen Datenkette eine durchgängige und rückverfolgbare Transparenz gelungen sei, die sowohl den Betrieben und den Tierärzten in der täglichen Praxis als auch den Amtstierärzten der Veterinärbehörden sowie den Organen der Lebensmittelaufsicht enorme Vorteile bringt.

"Sowohl in der Frage der Salmonellenbekämpfung als auch im Bereich der Reduktion des Antibiotika-Einsatzes, im Interesse des Tierwohls und vor allem im Interesse der Verbesserung und Sicherung der Lebensmittelqualität aller Produkte des österreichischen Geflügelsektors konnten dank der Poultry Health Data der QGV in den letzten 20 Jahren große Erfolge erzielt werden.

Die QGV ist davon überzeugt, dass der aktuelle Trend zur Digitalisierung auch im Bereich der Lebensmittelsicherheit und des Tiergesundheitsdienstes weitere Modernisierungen bringen wird", so Glatzl abschließend.

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