Berufung des Konsiliarlabors für Listerien
(21.12.2013) Das deutsche Robert Koch Institut (RKI) beurteilt die Arbeit des Konsiliarlabors für Listerien als insgesamt sehr gut. Eine Evaluation der Nationalen Referenzzentren durch den Wissenschaftlichen Beirat für Public Health Mikrobiologie ergab eine Befürwortung der weiteren Berufung des Konsiliarlabors von drei Jahren.
Das deutsche Bundesministerium für Gesundheit hat dem Berufungsvorschlag zugestimmt.
Die umfangreichen Anforderungen an das Konsiliarlabor für Listerien werden, unter der Leitung von Dr. Steliana Huhulescu und ihrer Stellvertreterin, Dr. Ariane Pietzka mit "ausgesprochen hoher Sorgfalt und Fachkompetenz" bewältigt, so der Präsident des RKI Prof. Dr. Reinhard Burger.
Binationales Konsiliarlabor für Listerien Deutschland/Österreich
Die AGES führt seit 2009 die Agenden eines binationalen deutsch österreichischen Konsiliarlabors für Listeriose. Das binationale Konsiliarlabor hat die Aufgabe, von medizinischen Laboratorien in Deutschland und Österreich angezüchtete Listerienisolate zentral zu sammeln, zu beforschen und Informationen zu Übertragungswegen, Erkrankungen und Behandlungserfolg zusammenzutragen. Besonderes Augenmerk wird auf die Entdeckung und Aufklärung von länderüberschreitenden Erkrankungsausbrüchen gelegt.
Die so gewonnenen Erkenntnisse werden Ärztinnen und Ärzten, Laboratorien, Gesundheitsämtern und Universitäten sowie Lebensmitteltechnologinnen und Lebensmitteltechnologen und Tierärztinnen und Tierärzten für eine optimale Betreuung der Erkrankten und zur Vermeidung weiterer Erkrankungsfälle durch Beratung, spezielle Labordienstleistung und möglichst umfassende statistische Auswertung zur Verfügung gestellt.
Als deutscher Kooperationspartner wurde dem Konsiliarlabor für Listerien am 15.07.2009 das Nationale Referenzzentrum für Salmonellen und andere bakterielle Enteritiserreger zur Seite gestellt.
Die typischen Aufgaben eines Konsiliarlabors, wie z. B. Beratungstätigkeit wurden jedoch nicht vom deutschen Kooperationspartner, sondern ausschließlich von der AGES wahrgenommen.
Im Zeitraum von 01.01.2011 bis 31.12.2012 registrierte das Nationale Referenzzentrum 61 Einsendungen. Davon waren 46 L. monocytogenes Isolate aus primär sterilen Untersuchungsmaterialien und 15 unterschiedliche Materialien für den molekularbiologischen Direktnachweis von L. monocytogenes, bei bestehendem Verdacht auf Listerieninfektion mit nicht (mehr) anzüchtbaren Listerien infolge der bereits gestarteten Antibiotikatherapie, bzw. für den kulturellen Nachweis von Listerien.