BirdLife Österreich ruft auf zur Meldung von Schwalbennestern
(03.07.2018) Derzeit ist der Höhepunkt der Brutsaison unserer heimischen Schwalben. Das Rufen der Jungvögel in den Nestern ist bereits zu hören. In einigen Regionen gibt es allerdings keine Schwalben mehr oder ihr Bestand hat sich stark verringert.
Daher möchte die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich mit Hilfe der Bevölkerung herausfinden, wo genau unsere heimischen Schwalben nisten. Im Rahmen eines so genannten Citizen Science-Projektes ist jeder Interessierte aufgerufen, Brutplätze der Schwalben zu melden.
Die Zählung soll aufzeigen, wo Schwalbenbestände akut bedroht sind und Artenschutzmaßnahmen durchgeführt werden müssen.
Schwalben sind Kulturfolger und gelten seit jeher als Glückbringer. Wo sie ihre Nester bauen, bringen sie dem Volksglauben nach den Bewohnern des Hauses Glück und Frieden. Ihr Überleben ist allerdings maßgeblich von der menschlichen Toleranz abhängig.
Waren Schwalben früher aus unserem Landschaftsbild nicht wegzudenken, verlieren sie heute zunehmend ihren Lebensraum das sind offene, vielfältige Landschaften mit reichem Insektenangebot. Mehlschwalben leiden besonders an der der mangelnden Rücksichtnahme des Menschen.
Nur allzu oft werden ihre Nester von Hausfassaden oder Dachvorsprüngen geschlagen. Lehmlacken, die für den Nestbau wichtig sind, werden zunehmend verbaut.
Geschätzte 15.000 Mehlschwalben-Paare dürften heuer in Österreich brüten. Vor 20 Jahren waren es noch rund doppelt so viele, berichtet Gábor Wichmann, Geschäftsführer von BirdLife Österreich und ergänzt: Den geschätzten 75.000 Rauchschwalben-Paaren könnte ein ähnliches Schicksal drohen!
Rauchschwalben nisten bevorzugt in Viehställen, die durch den strukturellen Wandel in der Landwirtschaft immer seltener weniger. Stalltüren sind allzu oft verschlossen, die Innenwände mit glattem Verputz bestrichen, der die Vögel daran hindert, ihre Nester zu bauen.
Eine österreichweite Brutplatz-Erhebung gab es bisher noch nie. In dieser ersten bundesweiten Schwalbennester-Zählung ruft BirdLife Österreich die Bevölkerung auf, Nester rund um Haus und Hof zu suchen und zu melden.
Jede Meldung hilft uns, mehr über die Verbreitung unserer heimischen Schwalbenarten zu erfahren und Maßnahmen zum Schutz der Tiere umzusetzen!, erklärt Gábor Wichmann.
Den Informations- und Meldefolder Schwalbenzählung Glücksbringer an Haus & Hof erhalten Sie gratis unter [email protected] und unter der Telefonnummer 01/522 22 28. Melden Sie Schwalbennester bitte bis zum 15. August 2018!
Weitere Informationen auch unter: www.birdlife.at/page/schwalben-zaehlung
Gefördert wird dieses Projekt vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus.