Zweifacher Nachwuchs bei Salzburger Schneeleoparden

(10.05.2023) Sie wiegen bereits 2,6 Kilogramm, haben die Augen seit etwa vier Wochen geöffnet und fangen ganz langsam an den Bereich außerhalb ihrer Wurfbox zu erkunden.


Zweifacher Nachwuchs bei Salzburger Schneeleoparden

„Seit dem 2. April, als die beiden Schneeleoparden-Mädchen nachts geboren wurden, haben wir allen Grund zu doppelter Freude. Die Kleinen entwickeln sich prächtig und Malou ist eine besonders fürsorgliche Mutter“, berichtet Geschäftsführerin Sabine Grebner. „Da bin ich persönlich sogar ein wenig stolz, denn die vier Jahre alte Schneeleopardin war erstgebärend und ich hatte nicht unbedingt damit gerechnet, dass sie ihre Sache so gut macht. Aber sie hat mich eines Besseren belehrt und das ist einfach nur schön.“

„Manchmal ist es tatsächlich so, dass eine erstgebärende Raubkatze ihre Jungtiere nicht gleich versorgt und das erst lernen muss. Bei Malou war das aber überhaupt nicht der Fall und sie hat sich sofort vorbildlich um sie gekümmert“, ergänzt Tierärztin Miriam Wiesner. In den ersten Lebenstagen war die Schneeleopardin rund um die Uhr bei ihrem Nachwuchs und hat selbst nicht gefressen.

Auch nach über einer Woche erlaubte sie es Kater Sayan zunächst nicht, sich den Kleinen zu nähern. Inzwischen ist Malou aber schon wieder täglich für kurze Zeit auf der Außenanlage unterwegs und Sayan durfte seine Töchter bereits kennenlernen.

„In der Natur sind Schneeleoparden Einzelgänger und die Kater haben mit der Aufzucht des Nachwuchses nichts zu tun. Bei uns im Zoo hat Sayan mit seiner früheren Partnerin bereits Erfahrung im Umgang mit Jungtieren gesammelt und wird sicherlich einen Teil zur Erziehung beitragen“, erklärt Sabine Grebner. Sie fügt hinzu: „Es wird bestimmt spannend zu beobachten sein, wie die Schneeleoparden-Familie später auf der Außenanlage miteinander interagiert.

Im Moment sind die Jungtiere jedoch noch nicht zu sehen.“ Wann genau die noch namenlosen Zwillinge zum ersten Mal für Besucherinnen und Besucher zu sehen sein werden, lässt sich nicht genau sagen. „Sie werden jetzt täglich mobiler und es kann durchaus sein, dass sie im Alter von sieben oder acht Wochen ihren ersten Ausflug auf die Außenanlage unternehmen“, sagt Miriam Wiesner.

Im Zoo Salzburg gibt es mit der Geburt der beiden Jungtiere seit vier Jahren wieder Nachwuchs bei den Schneeleoparden. Das ist wichtig und gut, denn laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion leben nur noch etwa 2710 bis 3386 erwachsene Schneeleoparden in ihrer Heimat.

Allerdings sind Zählungen in ihrem unwirtlichen und kaum zugänglichen Lebensraum, den Hochgebirgen Zentralasiens, schwierig. Aufgrund von Wilderei und illegalem Handel sowie Konflikten mit Viehzüchtern und dem Schwund von Beutetieren ist der Bestand der scheuen Großkatzen, die auch als „Geister der Berge“ bezeichnet werden, stark unter Druck geraten, weshalb eine gesunde Reserve in Zoos für den Arterhalt zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Zudem ist Malou ein genetisch wertvolles Tier, denn ihre Großmutter wurde im Jahr 2000 im zentralasiatischen Hochgebirge von Tadschikistan geboren und geriet als junges Tier in eine von Wilderern aufgestellte Schlagfalle, wodurch sie ein Drittel ihres rechten Hinterfußes verlor und nach ihrer Rettung in den Zoo Zürich kam.



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