Picorna 04: Erste Maul- und Klauenseuche-Echtzeitübung in Wien

Erstmals findet in Österreich eine Übung zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Echtzeit statt. Neben Wien beteiligen sich die Bundesländer Steiermark, Niederösterreich und Burgenland.

Die Übung unter dem Namen Picorna 04, die von nationalen und internationalen TierseuchenexpertInnen überwacht wird, dauert von 8. bis 11. November. Ziel ist die Erprobung der notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung der MKS im großstädtischen Bereich.

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine akute und hoch ansteckende Tierseuche der Klauentiere (Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Wildwiederkäuer u.a.), die binnen kurzer Zeit zu riesigen wirtschaftlichen Schäden in der Landwirtschaft führen kann.

Der Erreger, das Picornavirus, wird durch direkten Kontakt der Tiere untereinander übertragen, aber auch indirekt durch Menschen, Gegenstände, Futter durch Luft, Staub und mit dem Wind. Infektionen beim Menschen sind möglich, verlaufen aber ungefährlich. Die MKS ist in Österreich und innerhalb der EU anzeigepflichtig.

Das Übungsszenario

Für die Übung Picorna 04 wird ein Seuchenausbruch in einem Gehöft in der Steiermark angenommen. Durch Kontakt von Menschen und durch Tiertransporte werden auch sogenannte Kontaktbetriebe in anderen Bundesländern festgestellt.

Bereits zwei Tage vor dem eigentlichen Seuchenausbruch wurde ein krankes Rind zur Therapie an die Veterinärmedizinische Universität in Wien verbracht. Die Meldung des Seuchenverdachts wird das Veterinäramt der Stadt Wien im Laufe des 8. November erreichen.

Nach Einlangen der Meldung werden die AmtstierärztInnen der MA 60 unverzüglich die Bekämpfungsmaßnahmen vor Ort einleiten.

Die Übung Picorna 04 wird als dreitägige Übung vom 8. bis 10. November jeweils von 8 bis 20 Uhr abgehalten.

In diesem Zeitraum kann es durch Einsatzfahrzeuge im Bereich Wien 21, Josef-Baumann-Gasse zu kurzen Verkehrsbehinderungen kommen.

Neben der MA 60 - Veterinäramt der Stadt Wien werden unter anderen weitere MA (15, 48, 58, 68), das Rote Kreuz, die Polizei, das Bundesheer, die Veterinärmedizinische Universität sowie das zuständige Bundesministerium für Frauen und Gesundheit beteiligt sein.

Das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen veröffentlicht auf seiner Homepage das "Übungstagebuch " und viele Links zum Thema MKS