Schadstoffe im Hundespielzeug

(23.10.2013) Alle 18 getesteten Spielzeuge für Hunde sind nicht empfehlenswert – Gefährdung für kleine Kinder gegeben

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) testete 18 Hundespielzeuge aus Kunststoff und fand in allen Produkten zum Teil hohe Konzentrationen polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK).

Die chemischen Verbindungen werden in der industriellen Produktion als Weichmacher eingesetzt und können Krebs auslösen. Fünf der getesteten Produkte waren zudem stark mit Bisphenol A belastet, das seit einiger Zeit in Zusammenhang mit Diabetes und Herz-Kreislauf-Problemen in der Debatte steht.


Hundespielzeug vs Kinderspielzeug

Auch DEHP (Di-ethyl-hexyl-phtalat), ein Stoff der die Fortpflanzungsfähigkeit schädigen kann und in Tierversuchen Krebs auslöste, wurde in einem der Spielzeuge gefunden.

Das Urteil der Tester: Alle 18 geprüften Hundespielzeuge enthalten Schadstoffe und sind daher nicht empfehlenswert. Aufgrund einer möglichen Verwechslungsgefahr mit Kinderspielzeug sollte in Haushalten mit kleinen Kindern besser darauf verzichtet werden.

Fehlender Grenzwert für PAKs Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe werden über die Haut und die Schleimhäute aufgenommen. Während es aber etwa für Autoreifen einen PAK-Grenzwert von 01, mg/kg gibt, ist ein solcher für Gebrauchsgegenstände wie Schreibartikel, Koffergriffe oder eben auch Hundespielzeug längst überfällig.

Dieser Grenzwert für Autoreifen wurde im Test im extremsten Fall um mehr als das Tausendfache überschritten (Karlie Moosgummi Ball, gekauft bei Fressnapf).

„Gerade kleine Kinder reagieren aber äußerst sensibel auf diese problematischen Stoffe. Die Gefahr, dass kleine Kinder das Spielzeug eines Hundes in die Hände bekommen und darauf herumkauen ist sehr hoch“, so VKI-Experte Konrad Brunnhofer.

Kinderspielzeug zum Verwechseln ähnlich

Bisphenol A wird oral besonders rasch aufgenommen und reichert sich im Körper stark an. In Frankreich soll der Stoff aus diesem Grund bald verboten werden. Bisphenol A war in fünf getesteten Produkten enthalten.

Nonylphenole, die hormonähnlich wirken und Nieren und Leber schädigen können, wurden in sechs Produkten gefunden. Letztere sind in der EU seit 2003 verboten. In China und Indien werden sie aber nach wie vor eingesetzt. Große Mengen beider Stoffe wurden u.a. in der Karlie Dog Toy-Ente gefunden, die einer Badeente für Kinder zum Verwechseln ähnlich sieht.

DEHP – Bei Spielzeug für Kinder unter drei Jahren verboten Im Hundespielzeug „Fuss-Dog Schwarzes Schwein“ fanden die Tester nicht zuletzt den hochproblematischen Stoff DEHP (Di-ethyl-hexyl-phtalat). In Spielzeug für Kinder unter drei Jahre ist er verboten, da er die Fortpflanzungsfähigkeit schädigen und Krebs auslösen kann.

Brunnhofer: „Dass sich die Hersteller der Schadstoffproblematik offenbar durchaus bewusst sind, zeigt der Verweis auf 14 von 18 untersuchten Produkte, beschädigtes Hundespielzeug unbedingt zu entsorgen. Das gibt zu denken. Die Hersteller wiederum sollten – und könnten – auch handeln. All diese Stoffe könnten durch ungefährliche Alternativen ersetzt werden.“

SERVICE: Den ausführlichen Test zu Hundespielzeug und Informationen, welches alternative Hundespielzeug (nicht) empfehlenswert ist, gibt es online unter www.konsument.at und ab dem 24.10. in der Novemberausgabe der Zeitschrift KONSUMENT.


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