Unbekannter tötet Kaiseradler in OÖ
(26.03.2020) BirdLife Österreich meldet: Kaiseradler Alois ist tot!
Kaiseradler
Ein bislang unbekannter Täter tötete am 19. März 2020 in der Zeit zwischen 8:22 Uhr und 8:32 Uhr in Gunskirchen (Bereich Oberriethal) auf einem Feld vermutlich durch einen Schuss den besenderten Kaiseradler Alois, nahm das getötete Tier mit und warf den Sender an einer anderen Stelle in die Traun. Die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich erstattete Anzeige.
27 junge Kaiseradler hat BirdLife Österreich seit 2011 mit einem Sender versehen. Nach acht Jahren die traurige Bilanz: 1/3 wurde Opfer illegaler Verfolgung, 1/3 ist verschollen oder an anderen Todesursachen verstorben und lediglich 1/3 der Kaiseradler lebt. Nun ist auch Kaiseradler Alois tot!
Alois zählte noch bis vor wenigen Tagen zu einem Musterbeispiel des Greifvogelschutzes. Nachdem er Ende Mai 2019 geschwächt aufgefunden und in der EGS Haringsee gesund gepflegt wurde, versah ihn die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich mit einem Sender und entließ ihn in die Freiheit.
Einen verletzten Vogel in die Freiheit zu entlassen und ihm eine zweite Chance zu geben, ist ein besonderer Moment!, freute sich damals Matthias Schmidt, Greifvogelexperte von BirdLife Österreich. Er überwachte Alois Telemetriedaten rund um die Uhr, bis der Sender letztlich nur noch Temperaturdaten der Traun übermittelte. So wurde der Tathergang auf die Minute genau rekonstruiert.
Der Verlust eines geschlechtsreifen Kaiseradlers hat selbstverständlich Auswirkungen auf die Population und das schmerzt sehr! Wir hoffen auf einen Ermittlungserfolg der Polizei und bitten die Bevölkerung um Hinweise zum Täter über die Meldeplattform www.kaiseradler.at und die APP birdcrime sowie telefonisch unter 0660/869 23 27 sowie an den Dauerdienst des LKA OÖ unter 059133 40 3333.
Im Rahmen des internationalen pannonEagle LIFE Projekts (LIFE15/NAT/HU/000902) setzen BirdLife Österreich und der WWF einen Schwerpunkt zur Bekämpfung der illegalen Greifvogelverfolgung. Finanziell unterstützt wird das EU-geförderte Projekt dabei vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus.