Vogelgrippe-Fälle am Bodensee in Vorarlberg nachgewiesen
(08.11.2016) In Vorarlberg wurden bei fünf Wildvögeln Erreger der Vogelgrippe (Aviäre Influenza) des Subtyps H5N8 nachgewiesen. Die verendeten Wildvögel - hauptsächlich Reiherenten - waren über das Wochenende rund um den österreichischen Teil des Bodensees aufgefunden worden.
Bei den fünf Wildvögeln handelt es sich um vier Reiherenten und eine Tafelente. Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass der gefundene Virusstamm (H5N8) auf Menschen übertragen wird.
Die Untersuchungen hat das Nationale Referenzlabor der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) durchgeführt. Sie sind allerdings noch nicht vollständig abgeschlossen. Derzeit wird noch analysiert, ob es sich bei dem Virus um einen hoch- oder niedrigpathogenen Typ (stark oder gering krankmachend) handelt.
Erst wenn diese Ergebnisse vorliegen - aller Voraussicht wird das morgen, Mittwoch, der Fall sein -, lässt sich sagen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen.
Enge Abstimmung mit Behörden in Deutschland und der Schweiz
Seit dem Wochenende wurden rund um den Bodensee, auch im angrenzenden Deutschland und der Schweiz, mehr als 100 tote Wasservögel - vor allem Reiherenten - entdeckt. Auch aus Polen, Ungarn, Kroatien und Schleswig-Holstein wurden diese Woche Fälle der Aviären Influenza des Subtyps H5N8 gemeldet.
In Ungarn ist ein Betrieb mit Puten von der Geflügelpest betroffen. Das aktuell gehäufte Auffinden dieser Erkrankung dürfte mit dem Zug von Wildvögeln Richtung Süden zu tun haben.
Höchste Priorität hat jetzt, die Ausbreitung dieser Tierseuche auf den Hausgeflügelbestand zu verhindern. Daher arbeiten ExpertInnen des BMGF, des Landes Vorarlberg und der AGES zurzeit daran, die zu treffenden Maßnahmen festzulegen.
Dies kann von der Einrichtung einer "Schutzzone" rund um das Bodenseeufer bis hin zu Aufstallungsgeboten von Hausgeflügel (d.h. ausschließliche Stallhaltung) reichen.
Da auch Österreichs Nachbarländer Deutschland und die Schweiz betroffen sind, erfolgt dies in enger Abstimmung mit deren zuständigen Behörden.
Aufgrund der Häufung von bestätigten Fällen in Europa ist auch außerhalb des derzeit betroffenen Gebietes um den Bodensee eine erhöhte Aufmerksamkeit angebracht.
GeflügelhalterInnen, insbesondere in der Nähe zu Freigewässern, werden auf die Gefahrenlage hingewiesen und es wird dringend die Einhaltung der allgemeinen Hygienemaßnahmen empfohlen.