Stechmücken-Monitoring und West Nil Virus in Österreich

(25.05.2012) Im Rahmen der 33. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Hygiene, Mikrobiologie und Präventivmedizin berichtete Dr. Norbert Nowotny von der Vetmeduni Wien über die Verbreitung des West Nil Virus in Österreich seit 2008.

Der in Österreich vorkommende Virustyp wurde 2004 erstmals in Ungarn nachgewiesen und ist seit 2008 auch im Osten und Südosten Österreichs heimisch.

In Österreich erkrankten und starben an dieser Virusinfektion vor allem Vögel, im Besonderen Greifvögel wie z.B. Habichte; retrospektiv wurde diese Infektion vom Institut für Virologie der Medizinischen Universität Wien jedoch auch bei drei Menschen (zwei mit Symptomen des Zentralnervensystems) detektiert.

Im Jahr 2011 wurde erstmals, in Zusammenarbeit von Veterinärmedizinischer Universität Wien und Österreichischer Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) eine österreichweite Erhebung der bei uns vorkommenden Stechmückenarten („Gelsen“) durchgeführt.

Dies war notwendig geworden da immer mehr Länder in Europa über die Einschleppung von exotischen Stechmückenarten berichteten.

Diese exotischen Stechmückenarten können als Überträger von bisher nur in wärmeren Gebieten vorkommenden Pathogenen, insbesondere Viren, fungieren.

Tatsächlich wurde im Zuge dieser österreichweiten Untersuchung die Einschleppung und eine bereits relativ weiträumige Ausbreitung der exotischen Stechmückenart Aedes japonicus in der Südsteiermark nachgewiesen.

Diese Stechmückenart kann unter anderem auch das Virus der Japanischen B Enzephalitis übertragen.

Die virologische Untersuchung der gefangenen Stechmücken belegte das Vorkommen von West Nil Viren, Tahyna Viren und Sindbis Viren in Stechmücken im Osten und Südosten Österreichs.


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