BirdLife Österreich ruft auf zur 10. Wintervogelzählung Stunde der Wintervögel 2019
(27.12.2018) Vom 4. bis 6. Jänner 2019 ruft die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich zum zehnten Mal in Folge zur bundesweiten Stunde der Wintervögel auf.
Neben den Standvögeln, die das ganze Jahr über bei uns verbringen, lassen sich auch zusätzlich Wintergäste beobachten, die aus dem noch kälteren Norden und Osten zu uns einfliegen. Vorwissen ist keines erforderlich, denn mithilfe der Bestimmungsanleitung kann wirklich jeder große und kleine Vogelfreund im eigenen Garten, im Park oder am Balkon die gefiederten Gäste rund um die winterliche Vogelfutterstelle für eine Stunde lang zählen.
Gemeldet wird jeweils die Höchstzahl der gleichzeitig gesehenen Vogelarten. Auch wenn keine Vögel beobachtet werden, ist diese Leermeldung wertvoll. Der Teilnahmefolder mit Abbildungen der häufigsten Wintervögel ist unter der Telefonnummer 01/522 22 28 zu bestellen oder online unter www.birdlife.at abzurufen.
10.124 Vogel-Fans aus ganz Österreich haben sich 2018 an der Aktion beteiligt und Zählungen von insgesamt 262.671 Vögeln übermittelt ein neuer Rekord. Je mehr Menschen bei diesem Forschungsprojekt ihre Beobachtungen zusammentragen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse, erklärt Gábor Wichmann, Geschäftsführer von der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich.
Wer bereits in den Vorjahren bei unserer Wintervogelzählung mitgemacht hat, darf gerne wieder dabei sein und ruhig auch noch ein paar Verwandte, Bekannte oder Nachbarn zur Teilnahme motivieren.
Wie im Schlaraffenland
Ob und wie viele Vögel sich im winterlichen Garten sehen lassen, hängt von Vielem ab. Neben einem geeigneten Unterschlupf suchen die Vögel vor allem nach Nahrung. Werden sie im Wald und in der offenen Landschaft fündig, machen sie sich im Garten rar.
Ginge es nur danach, stünde die Aussicht auf vielen Vögel für die kommende Stunde der Wintervögel schlecht. Waldbäume tragen so viele Samen wie schon lange nicht mehr man spricht von einem Mastjahr. Auch Obstbäume und Sträucher sind, sofern sie nicht vollständig abgeerntet wurden, voll mit Früchten und Beeren.
Amseln, Drosseln und Finken leben da wie im Schlaraffenland, schmunzelt Wichmann, wären da nicht noch andere Faktoren! Wie viele Wintergäste besuchen uns aus Skandinavien und Russland? Wie gut war der Bruterfolg unserer Vögel in der vergangenen Saison? Wie wird das Wetter am Dreikönigswochenende?
Je frostiger und schneereicher es ist, desto verlockender sind die milderen Siedlungslagen für unsere gefiederten Freunde, weiß der Ornithologe.
Vogelsterben am Feld und Acker und im Garten?
Es bleibt also spannend. Leider auch, weil rund jeder dritte Vogel der Felder und Äcker in den letzten 20 Jahren verschwunden ist. Nun wollen wir im Rahmen der Wintervogelzählung herausfinden, wie es in unseren Gärten aussieht!, erörtert Wichmann. Inwieweit wirkt sich das Insektensterben auf die Vogelbestände aus? Wie steht es um die Entwicklung des Grünfinken, der in den letzten Jahren unter einer Parasitenerkrankung litt?
Ist das Usutu-Virus, das bereits vor zehn Jahren zu einem Amselsterben führte, wieder zurückgekehrt und bereits in den Amselmeldungen merkbar?
Nach 10 Jahren Vogelzählung möchten wir auch besonderes Augenmerk auf die Verbreitung der Vogelarten legen: Wo verbringen die einzelnen Arten den Winter? Wie verteilen sie sich über Österreich? Was ist auffällig, besonders?, stellt Wichmann in Aussicht.
Hier geht´s zur Teilnahme
Die Stunde der Wintervögel findet wie immer am Dreikönigswochenende statt, diesmal vom 4. bis 6. Jänner 2019. Zum inzwischen zehnten Mal gilt es, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden.
Gezählt werden kann zu einer beliebigen Tageszeit. Fordern Sie gleich den Teilnahmefolder mit Abbildungen der häufigsten Wintervögel unter der Telefonnummer 01/522 22 28 an oder laden sie diesen online unter www.birdlife.at herunter.
Der ausgefüllte Teilnahmefolder kann postalisch retourniert oder gleich direkt online unter www.birdlife.at eingetragen werden. Nehmen Sie sich eine kleine Auszeit für die Natur und beobachten Sie eine Stunde lang die Vögel Ihrer Umgebung.
Lernen Sie die gefiederten Freunde besser kennen und leisten Sie gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Vogelforschung!, ermuntert Gábor Wichmann von BirdLife Österreich.