Fünf Erfolge der Präparator*innen für das NHM Wien
Im Februar 2025 fand zum 14. Mal die "European Taxidermy Championships", die Europameisterschaft der Präparator*innen, in Salzburg statt.
Im Zuge der „Hohen Jagd und Fischerei “-Messe haben 146 Teilnehmende aus 26 Nationen ihr Können unter Beweis gestellt.
Die vier Teilnehmer*innen aus dem Präparationsteams des Naturhistorischen Museums Wien haben hauptsächlich herpetologische Werke eingereicht und insgesamt fünf Preise gewonnen.
Der Wunsch, ein Original dauerhaft zu erhalten, ist sehr alt. Man denke an die Mumifizierungen von Menschen und Tieren im alten Ägypten.
Ab dem 19. Jahrhundert wurde die Nachfrage nach ansehnlichen Jagdtrophäen immer größer, neue Techniken der Konservierung und der Präparation werden erfunden. Heute sind die so entstandenen frühen Stücke historische Schätze, die aber dem Anspruch moderner Präsentation nicht mehr genügen.

Die wissenschaftliche Tierpräparation hat in Wien eine lange Tradition: Bis zum Zusammenbruch der Monarchie galt die „Wiener Schule“ als wegweisend. Als Beispiel sei auf den Anatomen und Präparator Josef Hyrtl (1810–1894) verwiesen, dessen Präparate heute noch weltweit in allen großen Sammlungen zu finden sind.
Heute ist Österreich das einzige Land der EU, das in Form der dualen Ausbildung (Lehrbetrieb/Berufsschule) Fachleute im Beruf Präparator*in ausbildet. Aktuell erlernt eine Kollegin, Gal Shalev, den Lehrberuf Tierpräparatorin im Team des NHM Wien.
Die Zoologische Hauptpräparation des NHM Wien hat in den letzten Jahren eine schwungvolle Entwicklung durchgemacht. In technischer Hinsicht und in Hinblick auf die Qualifikation des Mitarbeiter*innen-Stabes ist das NHM Wien international mehr als konkurrenzfähig, wie auch an den Auszeichnungen ersichtlich ist.

Von „ausgestopft“ ist im 21. Jahrhundert keine Rede mehr. Neue Materialien und Techniken haben in die Werkstätten Einzug gehalten: PU-Schaum und Epoxidharze, Tieftemperatur und Vakuum, Air-Brush und Präzisionsinstrumente aller Art sind zeitgemäße Hilfsmittel, um das immer gleiche Ziel zu erreichen: Möglichst viel des Originals zu erhalten.
Oder durch Modellbau aus dem Nichts möglichst Originalgetreues zu schaffen. Außerdem tragen die Präparator*innen die Verantwortung für die konservatorische Pflege, Restauration und Bewahrung verschiedenartiger Sammlungsgegenstände.
Sie leisten mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag, die Natur und deren langfristige Veränderungen für wissenschaftliche Belange zu dokumentieren und originale Sachzeugen für künftige vielfältige Nutzungen zu bewahren.
Die Präparator*innen der Zoologischen Hauptpräparation sind Meister*innen ihres Faches und das Rückgrat der naturwissenschaftlichen Sammlungen.
Die vier Teilnehmer*innen aus dem Präparationsteams des NHM Wien haben hauptsächlich herpetologische (Amphibien und Reptilien) Werke eingereicht.
Für die generalsanierte neue Dauerausstellung in den Sälen 27 und 28 im NHM Wien, die diesen Tieren gewidmet sind, und die ab 30. April nach eineinhalbjähriger Schließzeit wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein werden, fertigten die Präparator*innen eine Kragenechse, einen Schmuckhornfrosch und zwei Moosfrösche an.

Nicht alle haben einst gelebt, denn die Frösche sind Modelle und haben in ihrer Kategorie alle anderen Modelle überschattet.
Bei der Europameisterschaft sind folgende Präparator*innen des NHM Wien angetreten und haben die angegebenen Auszeichnungen erreicht:
Mag. Iris Rubin:
- 2 Moosfrösche (Theloderma corticale) Modell/Professional
- Gewinn: 1. Rang (blaue Schleife) / Best of Kategory – Modellbau – Professional (blaue Schleife)
- Schmuckhornfrosch (Ceratophrys aurita) Modell/Professional
- Gewinn: 2. Rang (rote Schleife)
Melina Haring:
- Kragenechse (Chlamydosaurus kingii) Präparat/Professional
- Gewinn: 2. Rang (rote Schleife)
Robert Illek:
- Humboldtpinguin (Spheniscus humboldti) Skelett/Professional
Lilli Gerlach:
- Stirnlappenbasilisk (Basiliscus plumifrons) Präparat/Novize
- Gewinn: 3.Rang (gelbe Schleife) / Bouten Award 3.Platz für Novizen
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