Wildfleisch und Pilze 20 Jahre nach Tschernobyl

(29.04.2006) Zum Teil große Unterschiede in der Belastung / Wildfleisch aus Gatterhaltung und Zuchtpilze kaum belastet

AGES 20 Jahre nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl weisen Wild und Pilze immer noch eine erhöhte Strahlenbelastung auf. Regelmäßige Untersuchungen der AGES, der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, zeigen aber, dass der zulässige EU-Grenzwert von 600 Becquerel (Bq) pro Kilogramm bei im Handel erhältlichem Wildfleisch und Pilzen in den vergangenen Jahren nur in wenigen Fällen überschritten wurde.

Wild aus Gatterhaltung kaum belastet

Wildfleisch aus Gatterhaltung - der Hauptteil des in Österreich verzehrten Wildes - oder aus Gebieten mit regelmäßiger Fütterung ist prinzipiell weniger belastet als Wild in großen zusammenhängenden Wäldern mit wenig Zufütterung. Die Belastung ist bei wild lebendem Schwarzwild höher als bei Rotwild und Niederwild.

"Schwarz- und Rotwild aus durch Tschernobyl stark belasteten Gebieten, z.B. dem oberösterreichischen Alpenvorland, den Zentralalpen oder dem Koralmgebiet, kann aber immer noch deutlich höher belastet sein, sofern es nicht aus Gatterhaltung stammt", sagt Dr. Christian Katzlberger vom Kompetenzzentrum Strahlenschutz und Radiochemie Wien der AGES.

Werte bis einige tausend Becquerel pro Kilogramm sind in Einzelfällen möglich. Mit einer nennenswerten Ingestionsdosis, d. h. Aufnahme durch die Nahrung, ist aber auch in diesen Fällen nicht zu rechnen.

Ein Beispiel: Der Verzehr von jährlich 1 kg Wildfleisch mit einem sehr hohen Cäsiumgehalt von 3000 Bq/kg Cäsium-137 führt zu einer Strahlendosis in Folge der Aufnahme von Cäsium-137 durch die Nahrung von 0,04 milli-Sievert.

Im Vergleich dazu beträgt die natürliche Strahlenexposition in Österreich 2,9 milli-Sievert pro Jahr. Der Verzehr von relativ großen Mengen hoch kontaminiertem Wildfleisch wie in diesem Beispiel führt also zu einer Erhöhung der Strahlenexposition um nur ca. 1,5 Prozent der mittleren natürlichen Strahlenexposition durch Radon, kosmische Höhenstrahlung etc.

www.ages.at

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