Tierärztekammer schlägt einen Bienengesundheitsdienst für Österreich vor
(11.05.2013) Bienen sind unsere kleinsten Nutztiere, zählen aber zu den wichtigsten. Neben einer jährlichen Honigproduktion von durchschnittlich 6000 Tonnen spielen sie auch eine wichtige Rolle bei der Fortpflanzung vieler Pflanzen.
In Österreich sichern rund 22.000 Imker mit etwa 300.000 Bienenvölkern die Bestäubung der Zier- und Nutzpflanzen.
Doch es klagen die Imker über zahlreiche Völkerverluste. Die Saatbeizmittel Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam stellen offenbar ein Risiko für Bienen dar.
Diesbezügliche Untersuchungen lassen ziemlich beunruhigende Schlussfolgerungen zu. Dennoch weisen diese Studien zahlreiche Lücken und Unsicherheiten in der Differenzialdiagnose von Bienenverlusten auf.
Demzufolge haben Fachexperten aus den Reihen der Tierärzteschaft zur fachlichen Unterstützung der Imkerinnen und Imker Österreichs folgendes Konzept für einen zukünftigen Bienengesundheitsdienst entwickelt:
- Registrierung aller Bienenhaltungseinrichtungen in ganz Österreich in Kooperation mit Imkereiverband
- gemeinsame Betreuung der Gesundheit der Bienenvölker
- tierärztliche Programme zur Krankheitsbekämpfung
- Bundesweite Auswertung: Wo sind die Völker, wo sind Krankheiten, wo wird welche Landwirtschaft betrieben?
- Auslobung am Gesundheitsprogramm teilnehmender Imker
- Fachliche Schulung von Betreuungstierärzte und Imkern
Durch dieses Programm werden wertvolle Informationen über den Gesundheitszustand und die Verlustursachen der österreichischen Bienenvölker gewonnen, sowie erfolgreiche Behandlungsmaßnahmen gesetzt.
Auch international sind diese Fachexperten in einer Bienenarbeitsgruppe der Vereinigung Europäischer Tierärzte (FVE) vertreten.
Die Österreichische Tierärzteschaft leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Rettung der Honigbiene.