Martina Glatzl ist neue Obfrau des Geflügelgesundheitsdienstes

(19.08.2011) Die Generalversammlung des Geflügelgesundheitsdienstes QGV hat Anfang Juli die Vizepräsidentin der Österreichischen Tierärztekammer Martina Glatzl zu seiner neuen Obfrau gewählt.

Martina Glatzl
Martina Glatzl
Glatzl, Absolventin der Veterinärmedizinischen Universität Wien, leitet seit 1988 erfolgreich eine eigene Praxis mit angeschlossenem Analytiklabor und betreut Geflügelbetriebe aller Produktionssparten.

Fachliche Weiterbildung sowie der Wissensaustausch auf internationaler Ebene sind ihr sehr wichtig, weshalb sie regelmäßig die bedeutendsten Kongresse besucht und auch als Vertreterin Österreichs in der "Poultry Veterinary Study Group" (PVSG) auf EU-Ebene mitarbeitet. Seit 2008 ist Glatzl Vizepräsidentin der heimischen Tierärztekammer.

Richtiger Weg hat sich bestätigt

"Die im Jahr 2003 vom QGV zur AGES geschlagene Brücke ermöglichte eine Reihe von Verbesserungen und Weiterentwicklungen zum Wohle der Konsumenten und war daher ein richtiger Schritt", erklärte der bisherige Obmann, Heimo Laßnig, der nach zwei Amtsperioden nicht mehr kandidierte.

"Die bescheidmäßige Anerkennung der QGV zum bundesweiten Geflügelgesundheitsdienst bestätigt die Richtigkeit des eingeschlagenen Weges." Seine Nachfolgerin ist seit 2003 Vorstandsmitglied der QGV: "Österreich hat bis dato hervorragende Erfolge in der Salmonellenbekämpfung erzielt.

Dem Bericht der EU-Lebensmittelagentur EFSA zufolge, haben wir in den vergangenen fünf Jahren die besten Bekämpfungserfolge aller Mitgliedstaaten erreicht. Diesen Level gilt es durch gute Zusammenarbeit zwischen Betreuungstierärzten und Geflügelbetrieben zu halten und gleichzeitig ähnliche Erfolge in weiteren Fragen der Tiergesundheit und Produktsicherheit zu erreichen."

In allen Sparten der heimischen Geflügelwirtschaft seien durch die flächendeckende Impfung der Elterntierherden, durch zusätzliche Einstelluntersuchungen und umfangreiche Hygienemaßnahmen in den Betrieben die Häufigkeit der Salmonelleninfektionen deutlich zurückgegangen, informierte der scheidende Obmann.

Um das vorrangige Ziel der umfassenden Lebensmittelsicherheit auch in Zukunft gewährleisten zu können, sei es notwendig, dass die Geflügelbranche die Zielsetzungen eines umfassenden Vorbeugungs- und Bekämpfungsprogrammes in allen Sparten, insbesondere auch im Futtermittelsektor, konsequent weiterverfolgt, fordert Laßnig.

Die Tierhalter und die Betreuungstierärzte seien angehalten, die Programmvorschriften, insbesondere auch die Datenmelde- und Eingabeverpflichtungen in die Datenbank der QGV - die "Poultry Health Data" (PHD) -, genauestens einzuhalten, so der bisherige Obmann und seine Nachfolgerin unisono.

Campylobacter, Antibiotika-Resistenzen & Co.

Der Aufbau umfassender und moderner Datenbankanwendungen, in denen alle Produktions- und Veterinärdaten verarbeitet werden, hat in der Amtszeit Laßnigs entscheidend zur Salmonellenbekämpfung beigetragen.

"Ohne Datenbank hätten wir keine Analysen, keine Auswertungen und kein Know-how über das Auftreten von Salmonellen. Erst durch die datentechnische Unterstützung ist es möglich, Erkenntnisse zu gewinnen, die zur Vermeidung weiterer Fälle genutzt werden können", erklärte Laßnig.

Neo-Obfrau Glatzl ist derselben Meinung und zählt den weiteren Ausbau der Poultry Health Data, die verstärkte Nutzung von Auswertungsmöglichkeiten und die Fortsetzung der Bemühungen zur Bekämpfung der Campylobacterinfektionen zu den wichtigsten Herausforderungen der nächsten Jahre, ebenso wie die lückenlose Dokumentation aller Tierarzneimittelanwendungen, um auch in der Thematik der Antibiotika-Resistenzen erfolgreich agieren zu können.

"Zur Erreichung jener Lebensmittelqualität, die sich der Konsument erwartet, bedarf es des engen Zusammenwirkens der tierärztlichen sowie der bäuerlichen Verantwortlichkeit. Dies könne am besten im Rahmen des Qualitätssicherungskonzeptes des Geflügelgesundheitsdienstes gewährleistet werden", meinte Glatzl abschließend.


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