Welt-Tollwut-Tag: Tierärztekammer warnt vor illegal eingeführten Haustieren

(27.09.2010) Österreich gilt - dank funktionierender Impf- und Kontrollprogramme - seit 2008 als tollwutfrei. Doch die Gefahr einer Wiedereinschleppung der sowohl für Tiere als auch Menschen tödlichen Virusinfektion ist nicht zu unterschätzen.


Dr. Sonja Huber-Wutschitz
Die Österreichische Tierärztekammer warnt anlässlich des Welt-Tollwut-Tages am 28. September vor der illegalen Einfuhr von Haustieren und rät zu regelmäßigen Auffrischungsimpfungen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Internationale Organisation für Tiergesundheit (OIE) haben Österreich vor zwei Jahren für tollwutfrei erklärt. Durch ein 1991 begonnenes Impf- und Kontrollprogramm ist es gelungen, die tödliche Krankheit aus Österreich zu verbannen. Doch die gefährliche Virusinfektion tritt in manchen Ländern Osteuropas immer noch häufig auf und verbreitet sich seit 2008 sogar wieder in Italien.

Die Gefahr einer Wiedereinschleppung der Tollwut sei deshalb nicht zu unterschätzen, erklärte die Österreichische Tierärztekammer anlässlich des Welt-Tollwut-Tages am 28. September.

Die Tierärzte warnen insbesondere vor der illegalen Einfuhr von Haustieren. "Der grenzüberschreitende Schwarzhandel mit Haustieren hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Diese Tiere sind sehr häufig nicht gegen Tollwut geimpft. Ihre neuen Besitzer ahnen gar nicht, welchen Gefahren sie sich damit aussetzen." erklärte dazu Dr. Sonja Huber-Wutschitz, Vizepräsidentin der Österreichischen Tierärztekammer.
 
Huber-Wutschitz wies darauf hin, dass eine Tollwutimpfung für die Einfuhr von Hunden, Katzen und Frettchen in die EU verpflichtend vorgeschrieben sei.

Doch auch darüber hinaus sei der Tollwutschutz in Österreich noch immer wichtig: "Wer einen Hund oder eine freilaufende Katze hält, sollte den Impfschutz des Tieres regelmäßig überprüfen und auffrischen lassen, um keine bösen Überraschungen zu erleben." so die Vizepräsidentin der Österreichischen Tierärztekammer.

Tollwutbekämpfung in Österreich und international

Österreich gilt auch deshalb als tollwutfrei, weil seit 1991 über 15 Millionen Euro für die Tollwutbekämpfung ausgegeben wurden. Nach wie vor werden regelmäßig Köderimpfungen und Kontrollen im gefährdeten Grenzgebiet (Burgenland, Niederösterreich, Kärnten und Steiermark) durchgeführt. Mit diesem "Impfgürtel" soll eine Wiedereinschleppung der Tollwut durch Wildtiere wie Füchse verhindert werden.
 
Tollwut ist eine Viruserkrankung, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden kann und meist tödlich endet. Weltweit fallen ihr jedes Jahr rund 55.000 Menschen zum Opfer. Dabei wären diese Todesfälle durch gezielte Impf- und Kontrollprogramme vollständig vermeidbar. Im Jahr 2007 wurde daher der Welt-Tollwut-Tag ("World Rabies Day") von der Alliance for Rabies Control (ARC) ins Leben gerufen.

Ziel dieser Initiative ist es, auf die Krankheit aufmerksam zu machen und finanzielle Mittel zur Tollwutbekämpfung vor allem in Entwicklungsländern zu sammeln. Die Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Tollwut weltweit zu überwinden.

www.tieraerztekammer.at

 


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