Der 25. April ist Welttierärztetag
(25.04.2009) Österreichs Tierärztinnen und Tierärzte sind ein Garant nicht nur für die Tiergesundheit, sondern auch für die Gesundheit der Menschen
Die in Österreich hervorragende Seuchensituation welche im Gegensatz zu vielen anderen Staaten Europas als seuchenfrei zu bezeichnen ist, ist ein Garant dafür, dass viele Übertragungswege nicht nur auf Tiere sondern auch auf Menschen hinsichtlich ansteckender Krankheiten von Vornherein ausgeschlossen ist.
Obendrein garantieren die österreichischen Tierärztinnen und Tierärzte durch ihre tägliche und verantwortungsvolle Arbeit in der Fleischuntersuchung, aber auch in der Lebensmittelkontrolle für gesunde und rückstandsfreie Lebensmittel tierischer Herkunft.
Die Ethik des Berufsstandes fordert dabei, dass auch Fragen des Tierschutzes in all diesen Bereichen mit Akribie verfolgt werden.
Die flächendeckende tierärztliche Versorgung in Österreich ermöglicht es auch vielen Landwirten in entlegeneren Regionen und in kleineren Betriebsgrößen, diesen Tiergesundheitsstatus zu halten. Genau diese tierärztliche Versorgung droht jedoch ausgedünnt zu werden.
Der Wegfall landwirtschaftlicher Betriebe einerseits und Konzentrationsprozesse im Verarbeitungs- und Vermarktungsbereich andererseits bewirken, dass in manchen ländlichen Ungunstlagen tierärztliche Praxen nicht mehr wirtschaftlich geführt werden können.
Die dadurch bedingten weiten Anfahrtswege der Tierärzte zu landwirtschaftlichen Betrieben gefährden nicht nur die Gesundheit der Tiere aus der Sicht des Tierschutzes sondern wirken sich auch negativ auf die Kostenstruktur aus. Dazu kommen bürokratische Schwierigkeiten, welche die Mitarbeit als auch die Überwachung hinsichtlich der Produktion von Lebensmitteln tierischer Herkunft in Kleinbetrieben erschweren.
Die Österreichische Tierärztekammer warnt davor, dass Strukturen, welche für Großbetriebe gedacht und auch in manchen europäischen Mitgliedsstaaten anzutreffen sind, ohne geeigneter rechtskonformer Adaptierungen auf österreichische Kleinstrukturen umgelegt werden.
Um das wirtschaftliche Überleben von entlegenen Tierarztpraxen auch für die Zukunft sicherzustellen fordert die Österreichische Tierärztekammer daher, dass entsprechend den regionalen Gegebenheiten die tierärztliche Arbeit auch weiterhin in allen Bereichen Österreichs ermöglicht wird und entsprechende Maßnahmen gesetzt werden.
Die Österreichische Tierärztekammer warnt vor einer Ausdünnung des Berufsstandes, mit der die gute Seuchensituation und die damit verbundene hervorragende Lebensmittelqualität in Österreich in Zukunft nicht mehr sicher gestellt werden kann.
Das Beispiel von England, wo Tierärztinnen und Tierärzte kaum im Bereich der Nutztierhaltung und der Lebensmittelüberwachung tätig sind, zeigt, wohin dieser Weg führt, nämlich zu Epidemien wie Maul- und Klauenseuche als auch BSE.
Der Tierarzt im Einsatz für Tier, Mensch und Natur!