Jubiläumssymposium und Festakt "5 Jahre Tiergesundheitsdienst"

(29.04.2007) Der bundesweite TGD wurde gegründet, um durch gezielte Beratung landwirtschaftlicher Tierhalter und durch umfassende Betreuung von Tierbeständen zur Minimierung des Einsatzes von Tierarzneimitteln sowie zur Verminderung haltungsbedingter Beeinträchtigungen bei der Erzeugung tierischer Lebensmittel beizutragen.

Die betreuenden Nutztierpraktiker unterstützen die Gesunderhaltung der Tierbestände und damit auch Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft, indem sie durch ihr Know-how, durch regelmäßige tierärztliche Betriebsbesuche sowie umfassende veterinärmedizinische Beratung in den Bereichen Fütterung, Haltungsbedingungen, Medikamenteneinsatz, Stallhygiene, Stallklima, Tierschutz und Tierseuchenüberwachung die Leistungsfähigkeit der Nutztiere erhalten und den Tierarzneimitteleinsatz minimieren.

Die Zusammenarbeit zwischen Landwirt und Tierarzt macht sich als Qualitätssicherungsprogramm und Marketingargument für die Landwirte bezahlt, da die neun Österreichischen Tiergesundheitsdienste durch den von ihnen betriebenen Wandel vom Reparatur- zum Vorsorgeprinzip einen essentiellen Beitrag leisten, den Anforderungen an die Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln tierischer Herkunft gerecht zu werden.

"Rechtzeitig vorsorgen"

Für das ressortzuständige Gesundheitsministerium (BMFGJ) waren die guten Erfahrungen mit einzelnen regionalen Tiergesundheitsdiensten, aber auch die schlechten Erfahrungen mit diversen Tierarzneimittelskandalen Anlass, bestehende Tiergesundheitsdienste zu verbessern, auszubauen und auf gesetzlicher Basis bundesweit einzuführen. Mitglieder sind die "Landwirtschaftskammer Österreich", die "Österreichische Tierärztekammer" sowie das jeweilige Bundesland, welches durch die Landesveterinärdirektion vertreten wird.

Der bundesweite TGD ist eine freiwillige, aber vertraglich vereinbarte und behördlich beaufsichtigte Zusammenarbeit zwischen Landwirt und Tierarzt, die unter dem Motto "Rechtzeitig vorsorgen" durch umfassende Bestandsbetreuung und gezielte Beratung Krankheiten durch prophylaktische Maßnahmen verhindern bzw. minimieren hilft. Der im Krankheitsfall erforderliche Einsatz von Tierarzneimitteln bleibt auf das fachlich notwendige Ausmaß beschränkt und unterliegt einer strengen Dokumentationspflicht, die die Rückverfolgbarkeit garantiert.

Festakt und Jubiläumssymposium

Der bundesweite TGD besteht heuer fünf Jahre, was die "Tiergesundheitsdienste Österreichs" gemeinsam mit dem "Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend", dem "Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft", der "Landwirtschaftskammer Österreich", der "Österreichischen Tierärztekammer", der VETAK, Akademie der Österreichischen Tierärztekammer, und der "Veterinärmedizinischen Universität Wien" zum Anlass nehmen, am 26. und 27. April 2007 einen Festakt sowie ein Jubiläumssymposium zu veranstalten.

Die feierliche Eröffnung der zweitägigen Veranstaltung erfolgt durch Bundesministerin Dr. Andrea Kdolsky, Festredner der beteiligten Institutionen und einen Festvortrag. Im Anschluss an den gesellschaftlichen Festakt beginnt das wissenschaftliche Veranstaltungsprogramm, bei dem namhafte ExpertInnen über die vier Schwerpunktthemen "Erhaltung der Tiergesundheit", Zoonosen, Tierschutz und "Tierarzneimittel im TGD" referieren werden.

Erhaltung von Tiergesundheit und Lebensmittelsicherheit hat höchste Priorität

Die Gesundheit der für die Lebensmittelerzeugung bestimmten Tiere wird durch systematische, prophylaktische und therapeutische Maßnahmen erhalten, damit im Interesse des Konsumentenschutzes die Lebensmittelsicherheit sowie die einwandfreie Qualität von Lebensmitteln tierischer Herkunft gewahrt bleibt.

Neben prophylaktischen Maßnahmen, wie Schutzimpfungen und Parasitenbekämpfung, umfasst der vorbeugende Gesundheitsschutz die Fütterung, die Haltungsbedingungen (Tierschutz), den Arzneimitteleinsatz, die Stallhygiene, das Stallklima und die Tierseuchenüberwachung.

Zoonosen - wechselseitig übertragbare Krankheiten und Infektionen

Die besondere Bedeutung der Tiergesundheit zum Schutz und Wohl von Tier und Mensch wird durch das Problem der Zoonosen deutlich. Dabei handelt es sich um Krankheiten bzw. Infektionen, die auf natürlichem Weg direkt oder indirekt zwischen Menschen und Tieren übertragen werden können.

Heute sind weit über 200 wechselseitig zwischen Mensch und Tier übertragbare, durch Bakterien, Viren, Parasiten und Pilze verursachte Zoonosen bekannt, deren Verbreitungsgebiete in den vergangenen Jahren durch die Globalisierung und den Klimawandel deutlich gewachsen sind.

Zoonosen bzw. ihre Erreger können in Futtermitteln, bei Tieren, in Lebensmitteln und beim Menschen vorkommen, weshalb die Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit die gesamte Lebensmittelkette vom bäuerlichen Betrieb bis zum Verbraucher, d.h. "from stable to table" bzw. "from field to fork" zu berücksichtigen hat.

Verantwortungsvoller Tierarzneimitteleinsatz im Tiergesundheitsdienst

Um die Gesundheit der Tiere zu erhalten und Krankheiten und Tierseuchen einzuschränken, sind immer wieder prophylaktische und therapeutische Maßnahmen und damit auch der Einsatz von Tierarzneimitteln erforderlich. Dabei garantieren die tierärztliche Diagnosestellung, Therapieeinleitung, Therapieverlaufskontrolle und die Einhaltung der verbindlich vorgeschriebenen Wartezeiten, die einer strikten schriftlichen Dokumentationspflicht unterliegen, dass die verwendeten Arzneimittel zwar dem Tier helfen, aber dem Konsumenten tierischer Lebensmittel nicht schaden.

Die kontrollierte und dokumentierte Anwendung der für den TGD zugelassenen Tierarzneimittel zeichnet sich nicht nur durch den restriktiven Arzneimitteleinsatz aus, sondern erfolgt unter tierärztlicher Kontrolle in dem notwendigen Ausmaß, was Landwirt und Tierarzt die erforderliche Rechtssicherheit für sämtliche Aspekte der Tierarzneimittelabgabe und -anwendung bietet.

Tierschutz zählt

Neben der Erhaltung, Verbesserung bzw. Wiederherstellung der Tiergesundheit durch Tierseuchenprophylaxe, Parasitenbekämpfung und Therapie haben die Haltungsbedingungen große Bedeutung für das Wohlbefinden der Nutztiere, weshalb beim TGD auch das Thema Tierschutz zählt.

Dieser kostet Landwirt und Konsumenten zwar zusätzliches Geld, aber er rechnet sich, weil gesündere Tiere auch bessere tierische Lebensmittel liefern. Es ist aber bedauerlich, dass viele Konsumenten beim Tierschutz und bei der Qualität tierischer Lebensmittel zugleich höhere Standards und niedere Preise verlangen, was unvereinbar bleibt, weil Qualität eben ihren Preis hat.

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