ÖBG unterstützt Dissertantin der Wiederkäuermedizin mit 20.000
(26.09.2013) Der von der Österreichischen Buiatrischen Gesellschaft (ÖBG) für 2013 ausgeschriebene Dissertationspreis wurde vergeben: Die Förderung in der Höhe von 20.000 Euro ergeht diesmal an Mag. Stephanie Egger, Dissertantin an der Klinik für Wiederkäuer der Vetmeduni Vienna.
Definitionsgemäß fließt die Unterstützung nicht in das Projektgeld ein, sondern soll die Wissenschaftlerin bei der Aufbringung ihrer Lebenshaltungskosten unterstützen. Preisträgerin Stephanie Egger: Durch das Stipendium der ÖBG genieße ich das Privileg, die nächsten zwei Jahre finanziell abgesichert wissenschaftlich auf dem Gebiet arbeiten zu können, das mich in den letzten Jahren am meisten interessiert hat.
Übergabe des Dissertationspreises in der Höhe von € 20.000 durch den Vorstand der ÖBG: (v.l.) Dr. Lorenz Khol, Mag. Roland Schlegl, Univ.Prof. Dr. Maximilian Schuh und Univ. Prof. Dr. Dr.h.c. Walter Baumgartner
Die gebürtige Kärtnerin untersucht in ihrer Dissertation den Kaliumstoffwechsel beim Rind.
Konkret geht es um die Frage, ob die bei verminderter Futteraufnahme (z.B. Infolge Labmagenverlagerung) im Blutserum häufig beobachtete Hypokaliämie auch von einem intrazellulären Kaliummangel begleitet wird und wenn ja, wie dieser zu Stande kommt und ob er mit dem extrazellulären Mangel korreliert.
Diese Frage ist hochrelevant, da das Mengenelement Kalium seine Stoffwechselfunktion überwiegend intrazellulär ausübt in dem es u.a. die Kontraktilität glatter Muskulatur, wie z.B. die des Labmagens, ermöglicht.
Mag. Stephanie Egger über die Bedeutung des Stipendiums: "Mit Abschluss des Studiums stellt sich für uns Absolventen häufig die Frage: Was nun? Das Studium ist vielseitig und bietet eine Fülle von Betätigungsbereichen.
Ein Dissertationsprojekt an einer Klinik bietet die einzigartige Möglichkeit, wissenschaftlich zu arbeiten, ohne den Kontakt zu der tierärztlichen Tätigkeit zu verlieren. Finanzielle Förderungen, sowie bezahlte PhD Stellen, werden auf unserer Universität in der Regel an Personen vergeben, die sich mit Projekten vorklinischer Fächer beschäftigen.
Um an einer Klinik eine Dissertation zu schreiben, muss man sich selbst um sein finanzielles Überleben kümmern. Nur wenige können es sich leisten, zwei bis drei weitere Jahre nach dem Studium ohne Einkommen weiterzuleben. Durch die Doppelbelastung, 40 Stunden die Woche zu arbeiten und nebenbei eine Doktorarbeit zu verfassen, bleibt so manches Dissertationsvorhaben auf der Strecke.
Die Förderung ermöglicht es mir, mich voll und ganz auf mein Projekt zu konzentrieren, ohne zwischen Nebenjobs und Uni hin- und herzupendeln. Zudem freue ich mich auf die Erfahrungen, die ich in meiner Zeit an der Klinik für Wiederkäuer sammeln werde.
Ich möchte mich bei allen Vorstandsmitgliedern der ÖBG für das mir entgegengebrachte Vertrauen sehr herzlich bedanken. Besonders bedanken möchte ich mich auch bei meinem Betreuer Prof. Dr. Wittek, der mich bei der Bewerbung unterstützt hat."