Thomas Voracek ist seit 20 Jahren Zoodoc im Tiergarten Schönbrunn

(20.08.2019) Seine Patienten sind Kattas, Schildkröten und Tiger: Tierarzt Thomas Voracek leitet die Tierärztliche Ordination Tiergarten Schönbrunn, die vor genau 20 Jahren gegründet wurde.

Zum Jubiläum kann er auf viele unvergessliche Momente zurückblicken: „Ich war 2003 dabei, als wir das Panda-Pärchen nach Wien übersiedelt haben, ich habe die Transporte ihrer Jungtiere nach China begleitet und zuletzt im April das neue Panda-Männchen abgeholt.

Aktuell kümmern wir uns um die medizinische Versorgung der beschlagnahmten Tiger-Jungtiere und erfreuen uns am Elefantenweibchen Kibali, nachdem wir seine Mutter Numbi vor zwei Jahren künstlich besamt haben.“


Thomas Voracek und Tierarzt Folko Balfanz bei der CT-Untersuchung einer Schildkröte

Voracek und sein Team aus sechs Fachtierärzten stehen aber nicht nur den Zoobewohnern, sondern auch Privatpatienten wie Hunden und Katzen zur Verfügung.

Mit dem Beruf „Zootierarzt“ verbindet man spektakuläre Behandlungen. Natürlich hat Voracek im Laufe von 20 Jahren auch Zahnbehandlungen bei Tigern und Kastrationen von Löwen durchgeführt. Doch der Alltag ist weit weniger spektakulär. In erster Linie geht es um Vorsorge.

Voracek: „Unser Bestreben ist, dass die Tiere erst gar nicht krank werden. Wir nehmen Kotproben, um Parasiten auszuschließen, impfen die Tiere und sind gemeinsam mit Zoologen und Tierpflegern in die Erstellung der Futterpläne sowie den Gehegebau eingebunden. All das trägt zum Wohlbefinden der Tiere bei.“

Die modern ausgestattete Ordination, die sogar über einen Computertomographen (CT) verfügt, befindet sich ums Eck auf Schönbrunn-Gelände. Viele Geräte sind mobil, sodass auch mitten im Zoo ein kleiner OP-Saal aufgebaut werden kann.

Manche Tiere wie Große Pandas oder Elefanten werden für medizinische Behandlungen trainiert. „Bei Panda-Weibchen Yang Yang können wir Blut abnehmen oder die Zähne kontrollieren, ohne sie in Narkose legen zu müssen.“ Voracek teilt das Los aller Tierärzte. Beliebt sind sie bei ihren Patienten selten.

„Die Tiere wissen nicht, dass wir ihnen helfen. Unser Wasserbüffel Otto, dem ich mehrfach die Ohren spülen musste, sucht sofort das Weite, wenn er mich sieht. Orang-Utan-Männchen Vladimir ist nicht nachtragend und kommt sogar zu mir an die Scheibe, obwohl ich öfters seine Zähne behandeln musste.“ Gebissen wurde Voracek übrigens nie. „Nur die eine oder andere Kuh am Tirolerhof hat mich getreten.“


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