Universität Gießen trauert um Wangari Maathai

(26.09.2011) Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) trauert um die kenianische Friedensnobelpreisträgerin und Veterinärmedizinerin Prof. Wangari Muta Maathai, Ph.D. Die JLU-Alumna und -Ehrendoktorin war am Sonntag, 25. September 2011, im Alter von 71 Jahren in Nairobi (Kenia) gestorben.

Veterinärmedizinerin Prof. Wangari Muta Maathai; Bildquelle: Martin Rowe
Veterinärmedizinerin Prof. Wangari Muta Maathai
Sie hatte sich insbesondere für Umweltschutz, Menschenrechte und Demokratie eingesetzt.

Die Veterinärmedizinerin Prof. Maathai verband als Wissenschaftlerin eine langjährige Beziehung mit der JLU, die bis in die 1960-er Jahre zurückreicht und 1992 in der Verleihung der Ehrendoktorwürde des Fachbereichs Veterinärmedizin der Universität Gießen mündete.

Für ihre Verdienste um Umweltschutz, Menschenrechte und Demokratie erhielt sie zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, darunter 2004 als erste Afrikanerin den Friedensnobelpreis. Bereits im Jahr 1985 hatte Prof. Maathai den Alternativen Nobelpreis erhalten, 2004 den Petra-Kelly-Preis der Heinrich-Böll-Stiftung, 2007 den Nelson Mandela Award for Health and Human Rights.

Nach Abschluss ihres Studiums in den USA hatte Maathai einen Großteil ihrer akademischen Karriere im Rahmen der Universitätspartnerschaft Gießen – Nairobi absolviert, die von 1962 bis 1975 vom Bundesministerium für Wissenschaftliche Zusammenarbeit gefördert wurde.

1965 wurde Wangari Maathai Assistentin bei dem früheren Gießener Veterinärmediziner Prof. Dr. Reinhold R. Hofmann in Nairobi, der dort von 1962 bis 1971 mit mehreren anderen Gießener Dozenten und Kollegen aus den USA, Großbritannien und Norwegen die Veterinärmedizinische Fakultät aufbaute.

Von 1967 bis 1969 hielt sich Wangari Maathai mit einem Doktoranden-Stipendium des Deutschen Akademischen Austausch-Dienstes (DAAD) in Gießen und München auf und erhielt als erste Frau 1971 den Ph.D. der University of Nairobi, Kenia. Zwei Jahre später übernahm sie die Leitung des von Prof. Reinhold Hofmann mit deutscher Hilfe aufgebauten Instituts, das sie bis 1981 leitete.

1985 wurde Prof. Maathai für das von ihr 1977 initiierte „Green Belt Movement“ zur Wiederaufforstung Kenias mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Im Rahmen dieser Initiative wurden bislang mehr als 47 Millionen Bäume auf nichtstaatlichem Land gepflanzt.

Prof. Maathai, die 1987 Mitglied des „Club of Rome“ wurde, war Sprecherin der kenianischen Menschenrechts- und Demokratiebewegung „Forum of the Restitution of Democracy“ und stellvertretende Umweltministerin in Kenia.

JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee: „Der Schutz der Umwelt, der Menschenrechte wie auch andere Ziele von Prof. Maathai haben auch an der Justus-Liebig-Universität in Forschung und Lehre einen hohen Stellenwert; wir fühlen uns unserer verstorbenen Alumna daher in besonderer Weise verbunden. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren.“



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