Neue Universitätsklinik für Kleintiere der Vetmeduni Vienna offiziell eröffnet

(24.06.2022) Am 23. Juni 2022 wurde in Anwesenheit von Wissenschaftsminister Martin Polaschek die Universitätsklinik für Kleintiere feierlich eröffnet.

Das neue Gebäude am Campus der Vetmeduni bietet nun optimale Rahmenbedingungen für die Ausbildung zukünftiger Veterinärmediziner:innen und ermöglicht die medizinische Versorgung von bis zu 35.000 Tierpatienten pro Jahr auf höchstem Niveau.

Geplant wurde die Tierklinik vom Architekturbüro Maurer und Partner, die Bauzeit des 6.700 m² großen Hauses betrug knapp drei Jahre.


Eröffnung Kleintierklinik der Vetmeduni Wien

„Mit der neuen Universitätsklinik für Kleintiere wird an der veterinärmedizinischen Universität Wien ein neuer Maßstab im Bereich der Ausbildung von künftigen Tierärztinnen und -ärzten gesetzt. Studierende können hier in einem bestens ausgestatteten Umfeld praktische Erfahrungen sammeln.

Die moderne Universitätsklinik bietet Raum für Spitzenmedizin sowie qualitativ hochwertiger Ausbildung und ist damit eine wertvolle Bereicherung für die Veterinärmedizinische Universität und den Hochschulstandort Wien“, so Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister Martin Polaschek.


Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) als Bauherr und Liegenschaftseigentümer hatte den Neubau der Universitätsklinik für Kleintiere Ende Oktober 2021 fertiggestellt und an die Universität übergeben.

Es folgten die finale Einrichtung aller Operationssäle, Ambulanz- und Serviceräume durch die Universität und die Erprobung des klinischen Alltags, in einer ersten Phase noch ohne Patiententiere. Im April 2022 nahm die Klinik schließlich ihren Vollbetrieb auf.

„In einer gemeinsamen Standortstrategie haben BIG, Vetmeduni und Wissenschaftsministerium erarbeitet, wie aus einem in die Jahre gekommenen Gebäudeensemble ein zeitgemäßer Universitäts-Campus entstehen soll. Zeitgemäß bedeutet in diesem Zusammenhang auch nachhaltig: Bei der neuen Kleintierklinik beginnt Energieeffizienz bei der hochwertig gedämmten Gebäudehülle. Sie reduziert den Grund-Energiebedarf des Gebäudes so, dass von Haus aus weniger geheizt oder gekühlt werden muss. Grundwasser wird zur Erzeugung von Wärme und Kälte genutzt und Nutzwasser für die Bewässerung der Grünflächen wiederverwendet. Zusätzlich planen wir aktuell die größte PV-Anlage in Wien am Campus der Vetmeduni zu errichten“, so Hans-Peter Weiss, CEO der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG).


„Die neue Kleintierklinik an der Vetmeduni setzt nicht nur national, sondern auch international Maßstäbe. Insbesondere die patientenorientierte Ausbildung der Studierenden wird durch die architektonischen und organisatorischen Besonderheiten des Gebäudes auf ein neues Niveau gehoben. Gleichzeitig wird erstmals eine interdisziplinäre Versorgung unserer Kleintierpatienten an einem einzigen Standort auf unserem Campus sichergestellt“, sagt Petra Winter, Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

Funktionale Architektur

Die Gebäudestruktur baut auf den erforderlichen Funktionsabläufen auf und orientiert sich an den Bedürfnissen von Tierpatienten bzw. Tierhalter:innen, Mitarbeiter:innen sowie Studierenden. Im Erdgeschoss des veterinärmedizinischen Lehrkrankenhauses für Kleintiere befinden sich das Ambulanzzentrum, die Notfallambulanz und die Intensivstation.

Der Haupteingang, der „Single Point of Entry“, fungiert somit als Drehscheibe zwischen den notwendigen Einrichtungen und Disziplinen der Kleintiermedizin und ermöglicht eine zentrale Versorgung der Tierpatienten.

Durch die Raumanordnung ist eine absolute Trennung von nicht-infektiösen und infektiösen Patienten gewährleistet, das Zertifikat „Cat Friendly Clinic“ garantiert eine räumliche Trennung von Hunden und Katzen.


Im ersten Obergeschoß sind die Stationen und Stallungen für insgesamt rd. 750 Hunde, Katzen und Nager untergebracht. Das OP-Zentrum mit vier Operationsräumen befindet sich im zweiten Obergeschoß.

Zwei begrünte Innenhöfe tragen zu einer angenehmen Arbeitsatmosphäre bei, bodenhohe Fenster sorgen für Tageslicht. Begrünte Terrassen bieten zudem Auslaufzonen für Hunde, die stationär behandelt werden.

Exzellente Ausbildung für künftige Generationen

Die neue Universitätsklinik für Kleintiere ermöglicht eine lückenlose Integration der angehenden Veterinärmediziner:innen in den klinischen Alltag: Die Student:innen sind im Rahmen ihrer Ausbildung laufend bei allen Behandlungsschritten eingebunden.

„Unterstützt durch das neue Gebäudedesign, die Betriebsorganisation und modernste Ausstattung wird eine patientenorientierte, interdisziplinäre und evidenzbasierte Versorgung der Patienten in der neuen Kleintierklinik auf höchstem Niveau ermöglicht, die in Europa und der Welt den Vergleich nicht zu scheuen braucht.

Auch die studentische Ausbildung wird in der Klinik auf ein neues Level gehoben. Studierende begleiten fortlaufend die fachärztliche Versorgung der Tierpatienten, von deren Anmeldung bis zur Entlassung. Für die vertiefende Ausbildung der Studierenden stehen zudem im Klinikgebäude zahlreich Computerarbeitsplätze für das Selbststudium sowie moderne und medientechnisch umfassend ausgestattete Seminarräume für Vor- und Nachbesprechungen von Fällen mit Lehrenden zur Verfügung“, erklärt Jürgen Rehage, Vizerektor für Lehre und klinische Veterinärmedizin der Vetmeduni.

Trendsetter hinsichtlich Technik

Auch die technische Ausstattung der neuen Universitätsklinik für Kleintiere erfüllt modernste Standards. Beispielsweise gibt es im Obergeschoß ein eigenes Sterilisationszentrum, in dem sämtliche medizinische Gerätschaften für den Einsatz in der Klinik sterilisiert werden können.

Ein Apothekenroboter (Kommissionierautomat) – der erst vierte seiner Art in Österreich und überhaupt der erste in einer veterinärmedizinischen Klinik – wird zukünftig alle erforderlichen Medikamente und Verbrauchsmaterialien über eine hausinterne Rohrpostanlage verteilen.

Über diese Rohrpostanlage werden u.a. auch Blut- und Gewebeproben, die bei Untersuchungen entnommen werden, in das zuständige Labor im Nebengebäude transportiert.

Behagliche Raumatmosphäre und nachhaltige Energieversorgung

Mit zurückhaltender Farbgebung, warmen Tönen, Grünflächen im und vor dem Gebäude sowie mit viel Holz wurde bewusst eine Atmosphäre erzeugt, die beruhigend auf die Tiere und ihre Besitzer:innen sowie die Mitarbeiter:innen und Studierenden wirkt. Gleichzeitig mussten sehr strapazierfähige Oberflächen geschaffen werden.

Stichwort Klimafreundlichkeit: Das Grundwasser wird zum Heizen und Kühlen des Gebäudes genutzt, die Bewässerung der Grünflächen erfolgt aus dem vorhandenen Nutzwassernetz.

Zimmerdecken sind mit einem Heiz- und Kühlsystem ausgestattet, das ein angenehmes Raumklima und gleichmäßige Temperaturen erzeugt. Ein teilweise automatisierter, außenliegender Sonnenschutz wirkt sommerlicher Überhitzung entgegen.

Die neue Klinik für Kleintiere erfüllt alle Kriterien des EMAS-Zertifikats, das die Veterinärmedizinische Universität Wien bereits seit 2019 für ihr Umweltmanagement führt.



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