Fischsterben in der Ostsee durch Auftrieb von salzhaltigem Tiefenwasser

(02.09.2013) Am 27. August 2013 wurden große Mengen toter Fische im Brandungsbereich des Hauptstrandes in Nienhagen sowie in den Bereichen Graal-Müritz bis Markgrafenheide und Heiligendamm festgestellt.

Es handelt sich vor allem um Brachsen und Plötzen, die aufgrund des Salzgehaltes normalerweise nicht in der freien Ostsee vorkommen. Die Beräumung und fachgerechte Entsorgung der Fische ist sofort durch das zuständige Ordnungsamt des Amtes Bad Doberan in die Wege geleitet worden.


Große Mengen toter Fische wurden an der Ostsee gefunden
"Die Fische weisen keine äußerlichen Schädigungen oder sonstige Krankheitsmerkmale auf, so dass das zuständige Veterinäramt des Landkreises Rostock eine seuchenhygienische Untersuchung für nicht erforderlich hält", betont Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus. "Alles Notwendige ist veranlasst; darüberhinaus sehen wir keinen Handlungsbedarf."

Ursache für das Fischsterben ist ein Auftrieb von Tiefenwasser aus dem Arkonabecken. Das bedeutet, dass große Mengen sauerstoffarmen und salzhaltigen Tiefenwassers an die Oberfläche gelangten.

Es handelt sich um ein zwar selten vorkommendes, aber natürliches hydrografisches Ereignis. Erkennbar ist dieser Effekt an dem plötzlichen Auftreten von ungewöhnlich vielen Feuerquallen vor Rostock.

Die Fachleute des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt in Rostock vermuten, dass das salzhaltige Wasser mit der starken Nordost-Strömung seit dem vergangenen Freitag in die Unterwarnow gedrückt und dort zu dem Fischsterben geführt hat.

Die toten Fische wurden mit der Strömung in die Ostsee verfrachtet, wo sie entsprechend der dort vorherrschenden Strömungsverhältnisse östlich und westlich der Warnowmündung verdriften.



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