Anzahl gebietsferner Fischarten steigt in Deutschland von 14 auf 21

(10.11.2014) Wissenschaftler der Stiftung Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig - Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere in Bonn haben in Kooperation mit Kollegen aus Wilhelmshaven und München jetzt eine Studie zur Diversität der Fische und Neunaugen in Deutschland publiziert.

Die auf DNA-Barcoding basierenden Ergebnisse wurden jetzt im renommierten Journal 'Molecular Ecology Resources' veröffentlicht und brachten einige Überraschungen hervor.

Die neuen Erkentnisse basieren auf der gemeinsamen Zusammenarbeit der Projekte 'German Barcode of Life’ (GBOL - www.bolgermany.de), 'Freshwater Diversity Identification for Europe (FREDIE - www.fredie.eu) und ‘Barcoding Fauna Bavarica’ (BFB - www.faunabavarica.de).


Blick in das Maul eines Meerneunauges (Petromyzon marinus, Bestandteil der Studie). Da die Lebensräume dieser wandernden Art bedroht sind, wurde sie in den Anhang der FFH-Richtlinie aufgenommen.

Die bundesweite Untersuchung von 92 Fischarten aus den Einzugsgebieten von Rhein, Weser, Elbe, Oder und Donau zeigte zum einen, dass die oben genannte Methode gut geeignet ist, um Fischarten oder Teile davon zuverlässig bestimmen zu können, förderte aber auch einige Überraschungen zu Tage.

So zum Beispiel bei den Kleinfischarten Elritze, Bachschmerle und Moderlieschen, bei denen extrem große genetische Unterschiede zwischen einzelnen Populationen gefunden wurden. Dies wird als Ergebnis der bereits vor-eiszeitlich getrennten Existenz dieser Linien gewertet, und kann ein Indiz für bisher übersehene, neue Arten sein.

Ebenfalls interessant ist, dass die Autoren die Anzahl der gebietsfernen Arten von 14 auf 21 erhöhen.

Quelle: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/1755-0998.12322/abstract



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