Neue IBR-Fälle im Jura

(02.04.2010) Mitte März 2010 sind im Kanton Jura zwei Tiere in zwei Rinderhaltungen positiv auf die Infektiöse bovine Rhinotracheitis (IBR) getestet worden. Die zwei Fälle wurden im Rahmen eines Überwachungsprogrammes entdeckt; die Tiere zeigten keine Krankheitssymptome.

Die IBR ist eine Krankheit der Rinder und für Menschen ungefährlich. Die Schweizer Rinderpopulation ist anerkannt IBR-frei.

Im Rahmen der jährlichen Stichprobenuntersuchung sind diesen Frühling rund 50 Betriebe im Kanton Jura untersucht worden. Dabei werden sämtliche Tiere älter als 24 Monate in den Betrieben getestet. Die beiden betroffenen Tiere wurden geschlachtet. Zur Zeit laufen epidemiologische Abklärungen und die jüngeren Tiere auf den Betrieben werden untersucht.

Weil nur ein Tier pro Betrieb betroffen ist, und weil es eher ältere Tiere sind, scheint die Krankheit nicht aktiv zu sein und sich nicht weiterzuverbreiten. Die Ansteckung der Tiere dürfte mehrere Jahre zurückliegen. Die Fälle sind damit nicht vergleichbar mit jenen im vergangenen Jahr. Im Juni 2009 gab der Kanton Jura einen IBR-Ausbruch in zwei Rinderhaltungen bekannt.

Im Gegensatz zu den jetzigen Fällen war dieser Ausbruch entdeckt worden, weil die Tiere Symptome zeigten (wiederholte Aborte). Die Krankheit hatte auch die Mehrzahl der Tiere in einem der Betriebe befallen. Die epidemiologi-schen Untersuchungen hatten jedoch ergeben, dass sich die Krankheit zum Glück nicht weiter ausge-breitet hatte. Nach diesem Fall von IBR ist die Überwachung in der Schweiz verstärkt worden.

Die Schweiz gilt als frei von IBR. Dieser Seuchenfreiheitsstatus wird jedes Jahr durch ein Überwa-chungsprogramm bestätigt. Zudem müssen Rinder, die aus Ländern importiert werden, die nicht frei von IBR sind – etwa Frankreich oder Deutschland – vor der Einfuhr auf IBR getestet werden. Damit die Schweiz ihren vorteilhaften Seuchenstatus behalten kann, darf sich die Krankheit im Land nicht weiter ausbreiten. Die IBR gilt deshalb als „auszurottende Krankheit“.

Die IBR oder Infektiöse Bovine Rhinotracheitis ist eine Viruskrankheit der Rinder, welche die oberen Atemwege befällt und zu wirtschaftlichen Verlusten führt. Infizierte Rinder neigen zu Aborten, können Fieber haben und zeigen insbesondere Ausflüsse aus der Nase und aus der Bindehaut der Augen.

Bei dem Erreger handelt es sich um ein Herpes-Virus. Nach einer Infektion sind die Tiere lebenslang Träger des Virus. Von Zeit zu Zeit, vor allem wenn die Tiere gestresst sind, bricht die Krankheit aus. Deshalb werden infizierte Tiere getötet, sogar wenn keine Symptome mehr festgestellt werden. In der Schweiz ist die Krankheit ausgerottet worden.

Weitere Informationen über die IBR finden sie auf der Internet-Seite des Bundesamtes für Veterinär-wesen: www.bvet.admin.ch.

 


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