Gefährdete Haustierrasse 2015: das Deutsche Karakulschaf

(01.01.2015) Anpassungsfähig, genügsam und robust - das sind die besonderen Eigenschaften des Deutschen Karakulschafs. Die Rasse wurde von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V. zur gefährdeten Rasse 2015 gewählt. 

Das Deutsche Karakulschaf wird seit 1903 in Deutschland züchterisch bearbeitet. Damals wurden Tiere von der Krim an das landwirtschaftliche Institut der Universität Halle gebracht. Das besondere Interesse galt damals vor allem dem Fell der Schafe.


Deutscher Karakulschafbock

Bei der Zucht wurde auf die Vererbung der Pelzqualität wert gelegt. Der Name Karakul leitet sich wahrscheinlich von der Lockenbildung beim frisch geborenen Lamm ab und bedeutet im Assyrischen "Schwarze Rose". 

Das abnehmende Interesse der Bevölkerung an Pelzen als Kleidung, führte in den alten Bundesländern Anfang der 1970er Jahre zur Aufgabe der Herdbuchzucht. In der DDR wurde die Karakulzucht mehr oder weniger nur als Hobby betrieben.

Inzwischen gibt es in ganz Deutschland nur noch sechs Karakulzuchten mit 250 Herdbuchmutterschafen und 30 Böcken. Seit 1994 bemüht sich die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Karakulzüchter, weitere Interessenten zu gewinnen, um die Rasse mit ihren besonderen Eigenschaften zu erhalten.


Deutsches Karakul-Mutterschaf

Die Schafe sind besonders anpassungsfähig an karge Standorte wie Steppe oder Sand. Sie haben die Fähigkeit Fett im Fettschwanz einzulagern. Ihr Fleisch ist äußerst mager und wohlschmeckend. Die Tiere sind robust und genügsam.

Die Fellnutzung hat in Deutschland keine Bedeutung mehr, dennoch wird bei der Zucht auf die Ausprägung der Lockenbildung bei den Lämmern geachtet. 

Wie immer haben Besucher der Internationalen Grünen Woche vom 16. bis 25.Januar 2015 in Berlin Gelegenheit, die gefährdete Rasse des Jahres in Halle 25 zu besichtigen.

Renate Kessen, aid.de



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