Tierschutz Austria: Durchbruch in der Behandlung von FIP = feline infektiöse Peritonitis
(16.11.2021) Der Wiener Tierschutzverein (Tierschutz Austria) rettet und versorgt nicht nur tausende Tiere im Lauf eines Jahres, sondern ist auch Teil von neuen Forschungsprojekten im Kampf gegen bisher unheilbare Tierkrankheiten.
Bei der durch Corona-Viren hervorgerufenen Katzenseuche FIP scheint es jetzt einen Durchbruch zu geben und bei uns im Haus lebt ein kleiner Kater, (Pauli), der eigentlich noch vor kurzem keine Chance gehabt hätte und so scheint es einer der ersten sein wird, die nach einem Corona-(FIP) Ausbruch doch gesund weiterleben kann., berichtet Präsidentin MMag. Dr. Madeleine Petrovic.
Kater Pauli im Wiener Tierschutzhaus
Noch bekomme er drei Monate lang täglich Spritzen, um den Heilungserfolg abzusichern, aber schon derzeit herrsche Freude, denn die Entwicklung verlaufe positiv.
Dank einer großzügigen Spende hoffen wir, immer mehr FIP-Katzen retten zu können und vielleicht im Rahmen von interdisziplinären Forschungen so auch einen Beitrag zum besseren Verständnis der Möglichkeiten, die Gefährlichkeit von Corona-Viren einzudämmen, zu leisten., freut sich Petrovic.
Infos zur Studie
Forschungsgruppen aus Deutschland, Belgien und der Schweiz, haben in einer neuen Studie ein Medikament gegen FIP getestet. Feline infektiöse Peritonitis (FIP) ist eine durch das Feline Coronavirus ausgelöste Infektionskrankheit, die ausschließlich Katzen befällt und in der Regel tödlich verläuft.
Da es bisher noch keine zugelassenen Medikamente für die Krankheit gibt, bedeutet FIP fast immer ein Todesurteil. In der Studie wurden 18 Katzen mit FIP mit dem Medikament behandelt. Die Viruslast der Katzen sank schon nach den ersten Tagen rapide und auch Symptome verbesserten sich.
Alle mit dem Medikament getesteten Katzen haben FIP überlebt. Diese Studie ist nicht nur deswegen interessant, weil eine Zulassung des getesteten Medikaments viele Katzenleben retten könnte, sondern ist auch interessant für die weiter Erforschung von Corona Viren:
Da es Parallelen zwischen FIP und dem neuartigen Krankheitsbild multisystem inflammatory syndrome (MIS-C ) gibt, welches nach einer SARS-CoV-2 Infektion bei Kindern und Jugendlichen auftreten kann, könnte die Erforschung von FIP ein gutes Model dafür sein, um weiter Einsichten für den Krankheitsverlauf und mögliche Behandlung von MIS-C zu bekommen.