Wirkungen pflanzlicher Industrie-Reststoffe von Echinacea, Lärche und Karotte in der Prophylaxe des E. coli-Durchfalls bei Absetzferkeln

(01.07.2011) W. HAGMÜLLER, S. STOCKHAMMER, B. VIELHABER, M. GALLNBÖCK, E.WAGNER, A. TICHY, Ch. FRANZ und K. ZITTERL-EGLSEER; Wien. Tierärztl. Mschr. - Vet. Med. Austria 98 (2011), 166 - 174

Einleitung

Pflanzliche Stoffe können zur Vorbeugung und Behandlung von Durchfällen eingesetzt werden. In dieser Studie wurde die Wirkung organischer Industriereststoffe als Futterzusatz in verschiedenen Konzentrationen (3 % und 5 % der Futterration) als Prophylaxe gegen E. coli-bedingte Durchfälle bei Absetzferkeln überprüft.

Material und Methode

Es wurde eine Mischung aus Karotten (Daucus carota L.), Echinaceakraut (Echinacea purpurea L. Moench), Sägemehl und Extrakten der Lärche (Larix decidua Mill.) als Durchfallprophylaxe verwendet.

Zur phytochemischen Charakterisierung des Futterzusatzes wurde der Gesamtgehalt phenolischer Verbindungen in den einzelnen Komponenten der Mischung bestimmt. Die Durchfallprävalenz wurde mithilfe eines Durchfall-Scores, modifiziert nach DIEU (2006), ermittelt.

Ergebnisse und Diskussion

Durchfall trat in den Versuchsgruppen bei weniger Tieren und in geringerem Ausmaß auf als in der Kontrollgruppe. Die Durchfallhäufigkeit und die Dauer des Durchfalls pro Fall waren in der 3 %-Gruppe am geringsten. E. coli und haemolysierende E. coli wurden in den Faeces sowohl am Absetztag als auch 6 Tage danach quantitativ bestimmt.

Bezüglich der Körpermasse der Tiere konnte eine Tendenz zu einer höheren mittleren Masse am Ende des Versuches sowohl in der 3 % als auch in der 5 % Gruppe festgestellt werden, obwohl sich die Unterschiede zwischen den Gruppen statistisch als nicht signifikant erwiesen (p > 0.05). Die Ferkel der 3 % Gruppe zeigten die höchste Futteraufnahmerate, während die Ferkel der 5 % Gruppe die beste Futterverwertung aufwiesen.

Die Werte der Blutparameter (weißes Blutbild, UREA, GGT, AST, TP und Haptoglobin) befanden sich innerhalb des Normbereichs ausgenommen AST, deren Aktivität in allen Gruppen geringgradig erhöht war. Statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen bezüglich der Blutparameter konnten nicht festgestellt werden.

Die Haptoglobinwerte stiegen in der ersten Woche nach dem Absetzen an.

Die positiven Effekte auf Wachstum und Durchfallinzidenz lassen eine Verwertung der Reststoffe als Futterzusatzstoff sinnvoller erscheinen als deren Entsorgung.

www.wtm.at



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